Stefan Bradl über Qualifyer: "Richtig geiles Gefühl"

Superbike-Rookie Stefan Bradl schwärmt von der Haftung der Qualifyer und erklärt, wie sich das Superbike im Vergleich zur MotoGP-Maschine anfühlt

(Motorsport-Total.com) - Bei den Testfahrten in Aragon, Jerez und Portimao konnte sich Superbike-Rookie Stefan Bradl mit seinem neuen Arbeitsgerät vertraut machen. Im Vergleich zur MotoGP-Maschine musste sich Bradl vor allem an ein weniger steifes Fahrwerk, nicht ganz so bissige Bremsen und die Pirelli-Reifen mit ihrer besonderen Charakteristik gewöhnen.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Die Haftung der Qualifyer begeistert Superbike-Neuling Stefan Bradl Zoom

"Der Unterschied ist nicht so groß, wie ich zu Beginn dachte. Ich erwartete, dass das Fahrwerk unruhiger ist", bemerkt der Honda-Pilot. "Die Reifen machen einen großen Unterschied aus. Ich spürte bei meinem ersten Test in Aragon, als ich die alte Fireblade fuhr, dass im Fahrwerk etwas Bewegung ist, doch wir konnten das schnell auf meine Bedürfnisse anpassen, damit ich mich wohlfühle. Wir änderten die Abstimmung und das wirkte sich positiv aus."

"Das Motorrad ist nicht ganz so scharf und präzise wie eine MotoGP-Maschine, doch daran konnte ich mich schnell gewöhnen", erklärt Bradl, der noch weitere Erfahrungen mit den Pirelli-Reifen sammeln muss. "Ich habe noch nicht richtig raus, wie ich mit gebrauchten Reifen umgehen muss, vor allem bei verschiedenen Bedingungen. Bei den Tests war es nicht besonders warm. Die Reifen reagieren sicher anders", grübelt er.

Eine spannende Neuerung ist die Verwendung der extraweichen Qualifying-Mischungen. "Die Qualifyer waren neu für mich. Das ist ein richtig geiles Gefühl und macht sehr viel Spaß. Es war in Jerez das erste Mal, dass ich einen Qualifyer verwendet habe. Es war eine komplett neue Erfahrung für mich", erinnert sich Bradl an die Testfahrten.


Fotos: Honda präsentiert die 2017er-Fireblade


Der Deutsche ist nicht erstaunt, dass Kawasaki-Werkspilot Jonathan Rea beim Jerez-Test im November schneller war als die anwesenden MotoGP-Piloten: "Viele fragten sich, warum die Superbikes schneller sind als die MotoGP-Motorräder. Der Reifen funktioniert nur eine einzige Runde und keine Kurve länger, doch dafür ist er hammermäßig gut", kommentiert er.

Stefan Bradl

Stefan Bradl fiel die Umstellung zum Superbike nicht besonders schwer Zoom

Unter realen Bedingungen ist der Unterschied zwischen dem Superbike und einem MotoGP-Motorrad größer. "Ich habe meine Rundenzeiten in Aragon verglichen. Der Unterschied betrug auf dieser langen Strecke zweieinhalb Sekunden", analysiert Bradl und stellt fest: "Der Unterschied ist also nicht so groß. Die finalen Unterschiede kommen durch das Seamless-Getriebe, die Carbon-Bremsen, die Reifen, das präzisere Fahrwerk - überall ein bisschen. Doch diese Unterschiede sind richtig teuer", betont der ehemalige Grand-Prix-Pilot.