• 23.11.2016 14:15

  • von Sebastian Fränzschky & Roman Wittemeier

Michelin-Motorsportchef überzeugt: "Alle sind begeistert"

Laut Motorsportchef Pascal Couasnon sind die MotoGP-Teams von den Michelin-Entwicklungen sehr angetan - 2017 möchten sich die Franzosen nicht zurücklehnen

(Motorsport-Total.com) - Das Comebackjahr von Michelin sorgte in der MotoGP für reichlich Gesprächsstoff. Bereits beim ersten Grand Prix der Saison überraschte Michelin mit starken Rundenzeiten und präsentierte sich auf Bridgestone-Niveau. Platzende Hinterreifen, ein Zwangs-Flag-to-Flag-Rennen in Argentinien, deutlich konservativere Hinterreifen-Mischungen und Probleme mit den Vorderreifen auf nasser Strecke waren die Kehrseite der Medaille.

Titel-Bild zur News: Start

Michelin zieht nach der MotoGP-Comebacksaison ein positives Fazit Zoom

"Wir waren nicht überrascht, dass es ein hartes Lehrjahr in der MotoGP war. Wir hatten das erwartet und genau dies auch schon vor dem Start dieses Abenteuers so gesagt", bemerkt Michelin-Motorsportchef Pascal Couasnon im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Man geht doch nicht für sieben Jahre aus einer solch großen Serie heraus und kommt zurück mit dem Gedanken, sofort alles im Griff zu haben. Das wäre arrogant und dumm."

"Wir haben gelernt und sind in einigen Bereichen gewaltig vorangekommen", freut sich der Michlein-Motorsportchef und verweist auf den Australien-Grand-Prix: "Nehmen wir mal ein Rennen wie das auf Phillip Island. Dort hatten wir zu Beginn einige Probleme, im Rennen war dann aber alles in Ordnung. Die Probleme mit den Vorderreifen sind erheblich geringer geworden."

"Wir machen da weiter. Jetzt haben wir ein Jahr lang Erfahrung sammeln können. Die weiteren Schritte können wir etwas stressfreier angehen", erklärt Couasnon. Vom MotoGP-Engagment ist der Michelin-Verantwortliche überzeugt, auch wenn man keinen Wettbewerb auf dem Reifensektor hat: "Die MotoGP ist eine absolute Topkategorie. Da darf man sich niemals ausruhen. Genau deswegen lieben wir unser Engagement dort."

Pascal Couasnon Michelin

Michelin-Motorsportchef Pascal Couasnon bezeichnet 2016 als "hartes Lehrjahr" Zoom

"Die Beziehung zu allen Teams und Herstellern hat sich bestens entwickelt. Alle sind begeistert, dass Michelin von Rennen zu Rennen immer wieder neue Entwicklungen bringt. Wir hören zu, und wir machen unsere Fortschritte basierend auf den Feedbacks der Fahrer. Das macht letztlich alle glücklich", berichtet Couasnon zufrieden. Aus dem MotoGP-Fahrerlager wurden im Laufe der Saison immer wieder kritische Stimmen geäußert. Vor allem Ducati-Pilot Andrea Dovizioso schimpfte auf Michelin und kritisierte die ständig wechselnden Hinterreifen. Ex-Weltmeister Jorge Lorenzo hatte Probleme mit den Michelin-Regenreifen und brauchte lange, bis er ein Gefühl für das Vorderrad entwickeln konnte.