Lorenzo-Sieg in Valencia: "Perfekter Abschied von Yamaha"

Mit einem Start-Ziel-Sieg macht Jorge Lorenzo Yamaha in Valencia ein perfektes Abschiedsgeschenk, gibt aber zu: "Marquez' Probleme waren mein Glück"

(Motorsport-Total.com) - Pole-Position, neuer Rundenrekord, Rennsieg: Jorge Lorenzo hat sich beim Großen Preis von Valencia 2016 mit einem perfekten Wochenende von Yamaha verabschiedet. Der Spanier, der in der MotoGP-Saison 2017 für Ducati fahren wird, verwies mit einem Start-Ziel-Sieg auf dem Circuit Ricardo Tormo Marc Marquez (Honda) und Andrea Iannone (Ducati) auf die Plätze zwei und drei (die Ergebnisse im Überblick).

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo, Marc Marquez

Jorge Lorenzo holt im 250. Grand Prix seinen letzten Sieg für Yamaha Zoom

"Von Yamaha hätte ich mich nicht besser verabschieden können", freut sich der 29-Jährige über sein gelungenes Abschiedsgeschenk an das Team. "In den letzten neun Jahren haben wir viele gute Dinge erreicht. Hier war es das perfekte Wochenende. Im 250. Grand Prix die Pole-Position, die schnellste Runde und den Sieg zu holen, macht mich sehr stolz und glücklich." Die aktuelle Saison schließt er als Dritter der Weltmeisterschaft ab.

Sein Plan, dem Feld in Valencia von Beginn an vorauszueilen, ging auf. Während sich in der Verfolgergruppe hinter ihm Teamkollege Valentino Rossi mit Iannone und Marquez duellierte, zog Lorenzo davon. Als sich Marquez dann aber frei gefahren hatte, schmolz der Vorsprung und dem späteren Rennsieger schwante Böses: "Ich sah auf dem Board, dass Marc Zweiter war, und wusste sofort, dass er alles versuchen und schnell sein würde."

Kritischer Hinterreifen bei Lorenzo lässt Marquez aufholen

Tatsächlich kam der Honda-Pilot bis auf 1,185 Sekunden an Lorenzo heran. Noch zwei Runden und sein Sieg wäre in ernsthafter Gefahr gewesen. Das weiß auch der Champion: "Er hat wieder und wieder einige Zehntel aufgeholt. Ich hatte Glück, dass er am Anfang solche Probleme hatte und ich auf den ersten Runden so schnell sein konnte." Marquez' verpatzter Start und Lorenzos Pace in der ersten Rennhälfte waren der Schlüssel zum Erfolg.

"Wäre er von Anfang hinter mir gewesen, hätte ich sicher mehr zu kämpfen gehabt und hätte vielleicht gar nicht gewonnen", räumt Lorenzo ein. Dass er am Ende so viel an Vorsprung einbüßen musste, lag vor allem an den Reifen, erklärt der Spanier weiter: "Das Problem war die linke Seite des Hinterreifens. Insbesondere in der letzten Kurve, wenn ich das Gas aufgedreht habe, ist der Hinterreifen sehr stark gerutscht."


MotoGP in Valencia

Deshalb habe er nicht mehr so fahren können wie noch zu Beginn des Rennens und an Tempo verloren: "Ich hatte damit ab der Mitte des Rennens zu kämpfen und musste sehr fokussiert und präzise fahren, um den Hinterreifen nicht zu verlieren." Auch die rechte Seite seines Vorderreifens habe nach dem Rennen ziemlich mitgenommen ausgesehen, "aber das habe ich nicht allzu sehr gespürt", sagt Lorenzo.

Feier mit Iannone? Lorenzo will es krachen lassen

Bevor er in der kommenden Woche in die Dienste von Ducati treten wird, will Lorenzo seinen letzten Sieg für und mit Yamaha ausgiebig feiern. "Wir werden eine große Party haben", versichert Lorenzo - und spielt sogar mit dem Gedanken, Iannone einzuladen. "Klar, warum nicht. Kommt darauf an, wie viel er trinkst. (lacht) Aber mit Sicherheit werden wir diese letzten Stunden zusammen genießen und das Jahr gebührend abschließen."

Seiner letzten Saison bei Yamaha würde der Spanier 6,5 von zehn möglichen Punkten geben. "Es sind zu viele Fehler passiert. Unter kühlen Bedingungen und bei Regen hatte ich oft Probleme", blickt er zurück. Dafür sei das letzte Rennen eine glatte Zehn. Den Wechsel bereue er dennoch nicht: "Ich verlasse ein tolles Team, ein Weltmeisterteam. Aber ich glaube und hoffe, dass mein nächstes Team auch wieder ein Weltmeisterteam wird."