• 31.08.2016 15:53

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Scott Redding: Spritverbrauch nach wie vor kritisch

Verbrauch zu hoch: Auf schnellen Strecken muss Pramac-Pilot Scott Redding die Leistung seiner Ducati drosseln, was zusätzliche Probleme verursacht

(Motorsport-Total.com) - Pramac-Pilot Scott Redding ist einer der größten Fahrer im Feld der MotoGP. Bereits in den kleineren Klassen kämpfte Redding mit seiner Größe und dem Gewicht. Selbst auf den über 250 PS starken MotoGP-Maschinen hadert der Brite mit seinen Ausmaßen. Vor allem in den Rennen macht sich Reddings Größe bemerkbar. Auf Strecken wie Katar und Spielberg kommt der Ducati-Pilot nicht über die Renndistanz, ohne die Leistung seiner Desmosedici zu begrenzen.

Titel-Bild zur News: Scott Redding

Nur Loris Baz ist größer: Scott Redding ist 1,85 Meter groß und wiegt 78 Kilogramm Zoom

"Wir haben sechs Mappings: drei Spritspar-Mappings und drei Mappings mit voller Leistung. Wir können die Leistung bei niedrigen Drehzahlen etwas begrenzen, um weniger Kraftstoff zu verbrauchen", erklärt Redding, der bei den ersten Rennen der Saison kaum Erfahrungswerte hatte, wann er welches Mapping verwenden muss. Die GP15, mit der im vergangenen Jahr Andrea Dovizioso und Andrea Iannone unterwegs waren, verbraucht mit Redding an Bord teilweise mehr als die vorgeschriebenen 22 Liter.

"Es geht darum, die optimale Strategie herauszufinden", bemerkt der Pramac-Pilot. "Wenn der Sprit nicht reicht, dann muss man das Mapping mit dem geringsten Spritverbrauch wählen. Dann fährt man nur noch herum, um das Rennen zu beenden", ärgert sich der Ducati-Pilot. "In Spielberg betrug der Unterschied etwa drei Zehntelsekunden. Das hört sich nicht nach viel an, doch auf 28 Runden ist es sehr viel."


Fotos: MotoGP in Brünn, Girls


"Ich würde gern das komplette Rennen mit dem normalen A-Mapping bestreiten, doch dann würde ich auf einigen Strecken nicht ins Ziel kommen", betont Redding. "In den ersten fünf Runden gibt man Vollgas. Es gibt keine besonderen Signale. Wenn man zu viel Sprit verbraucht, dann signalisieren die Lichter im Cockpit, dass man zum B-Mapping wechseln soll, mit dem man das Rennen beenden kann, solange man rund fährt. Wenn die Lichter signalisieren, dass man das C-Mapping verwenden soll, dann ist es im Grunde gelaufen."

Scott Redding

Bei manchen Rennen muss Scott Redding die Leistung seiner Ducati drosseln Zoom

"Man möchte als Fahrer nicht konservativ unterwegs sein. Man möchte die volle Leistung zur Verfügung haben", unterstreicht der Brite, der bei einigen Rennen nicht die perfekte Strategie wählte. "Uns fehlten Erfahrungswerte, weil ich bei einigen Rennen nicht ins Ziel kam. Nun verstehen wir die Situation ein bisschen besser. Durch die Flag-to-Flag-Rennen konnten wir zuletzt aber kaum Daten sammeln", kommentiert er.

Neben den Auswirkungen auf die Rundenzeiten haben die leistungsreduzierten Mappings einen weiteren Nachteil: "Wenn ich anderen Fahrern folgen möchte, dann beanspruche ich meine Reifen sehr stark, um die Nachteile auf den Geraden zu kompensieren", schildert Redding, der die Situation mit seinem Team aber immer besser versteht.