• 20.08.2016 18:44

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Rossi ärgert Verkehr: "Wie im Stadtzentrum von Rom!"

Valentino Rossi kann in Brünn im Qualifying keine freie Runde fahren und landet in der zweiten Startreihe - Seine Meinung zum "Duell" mit Marc Marquez

(Motorsport-Total.com) - "Mit dem Ergebnis bin ich nicht zufrieden, weil ich aus der zweiten Reihe starten muss", meint Valentino Rossi nach dem Qualifying zum Grand Prix von Tschechien. Der Yamaha-Star wird in Brünn von Startplatz sechs angreifen. Auf die Pole-Position-Zeit von Marc Marquez fehlten dem Italiener 0,913 Sekunden. "Schade, weil ich keine freie Runde fahren konnte. Mein Potenzial war besser, denn mit meiner idealen Runde wäre ich Dritter."

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi ärgert sich über die verpasste Chance auf Platz drei Zoom

Diese ideale Runde konnte Rossi aber nicht fahren. Vor allem im zweiten Versuch steckte er im Verkehr fest und konnte sich nicht mehr steigern. "Ich bin mit dem harten Vorderreifen 1:55.5 gefahren, aber ich wusste, dass ich mit dem weichen Reifen noch einen Spielraum von einer halben Sekunde habe", rechnet Rossi vor. "Leider bin ich im zweiten Versuch im Verkehr gesteckt. Es war wie im Stadtzentrum von Rom!"

"Alle warteten und es war ein großes Desaster. Ich versuchte eine Runde zu fahren, aber es war ein Durcheinander. Ich steckte mit Marquez und Pol Espargaro fest und konnte keine Runde fahren", spricht Rossi eine entscheidende Situation an. Als er direkt hinter Espargaro fuhr, stach Marquez, der auf seiner fliegenden Runde war, in der Zielkurve innen durch. Rossi überholte dann in Kurve 1 den Honda-Fahrer, doch durch dieses Zweikämpfe war die Chance auf eine bessere Rundenzeit dahin.

Zweikampf mit Marquez im Qualifying

Wie bewertet Rossi diese Situation? "Ich holte Espargaro zu schnell ein und wollte warten und ihn auf der Geraden überholen. Als ich bremste, damit ich am Kurvenausgang schneller bin, wusste ich nicht, dass Marquez hinter mir ist. Dann war auch er da, was für meine letzten Runde auch ein Problem war. Aber das kann passieren." Schuldzuweisungen gibt es nicht. Für Marquez war dieses Überholmanöver entscheidend, denn diese Runde bescherte ihm die Pole-Position.

Marquez sagt: "Ich bekam Windschatten von Valentino, das hat mir sehr geholfen. Möglicherweise habe ich durch beide etwas Zeit in der letzten Kurve verloren, jedoch habe ich durch den Windschatten auf der restlichen Runde mehr Zeit gewonnen. Diesmal habe ich diesen Windschatten gefunden, der mir möglicherweise die Pole ermöglicht hat." Diese Runde verhagelte gleichzeitig Jorge Lorenzo den besten Startplatz.


Fotos: MotoGP in Brünn, Girls


Für das Rennen kommen mehrere Fahrer für den Sieg infrage. Auch Rossi hat das Potenzial, ganz vorne mitzumischen. "Aus der zweiten Reihe ist es schwieriger, aber ich kann immer noch um das Podium kämpfen, wenn ich eine gute Pace habe. Das große Fragezeichen ist morgen das Wetter", denkt Rossi an die wechselhafte Vorhersage. "Auf der einen Seite kann es nass oder trocken sein, aber auch wenn es kühler als heute ist, wird es für den Vorderreifen für alle schwierig."

"Ich denke, dass der weiche Hinterreifen für alle die bessere Option ist. Deshalb haben wir uns darauf konzentriert und ich bin am Nachmittag viele Runden damit gefahren. Meine Pace war nicht so schlecht. Ich glaube, dass die meisten Fahrer mit dem weichen Hinterreifen fahren werden, vor allem wenn es kühler ist", schätzt Rossi. Ein Flag-to-Flag-Rennen wünscht er sich am Sonntag nicht: "Man weiß dann nie und in der Regel bin ich bei diesen Rennen nie besonders gut."