Moto2-Zukunft: Kalex wünscht sich andere Motoren

Noch ist offen, womit ab 2019 gefahren wird: Kalex kann sich vorstellen, einen eigenen Motor zu bauen und hofft auf eine Ende der Honda-Einheitsmotoren

(Motorsport-Total.com) - Der Moto2-Motoren-Vertrag mit Honda läuft in der Saison 2018 aus. Seit 2010 liefert der japanische Hersteller CBR600-Motoren. Da Honda die Produktion der Supersport-Serienmaschine eingestellt hat, muss ein neuer Motor für die Moto2 gefunden werden. Oder doch nicht? Werden die robusten Honda-Motoren auch nach 2018 verwendet?

Titel-Bild zur News: Moto2 Start

Offene Zukunft: Kommt es 2019 zu einer Revolution in der Moto2? Zoom

"Eine Reglementänderung wäre meiner Meinung nach für alle Beteiligten gar nicht so schlecht. Die Luft ist bei der Performance schon sehr dünn", bemerkt Kalex-Ingenieur Alex Baumgärtel im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Die Rundenzeiten sind für ein Motorrad ohne elektronische Steuerung beeindruckend. Aber es wäre schon spannend, sich auf einen neuen, anderen Motor einzustellen."

"In welche Richtung es in Zukunft geht, ist derzeit ganz schwierig zu sagen. Es wird tatsächlich darüber diskutiert, den Vertrag mit den Honda-Einheitsmotoren zu verlängern. So weit ich weiß gibt es keine echte Alternative mit anderen Firmen, die Moto2-Motoren liefen würden. Wir sind in diese Findung nicht eingebunden", berichtet der Kalex-Verantwortliche.

Es gab bereits Ideen, vom 600er-Vierzylinder abzukommen und Alternativen mit zwei oder drei Zylindern auszuwählen. "Ich finde, dass das Konzept mit einem hochdrehenden Vierzylinder im Verhältnis zum Gesamtgewicht gut ist", stellt Baumgärtel klar. "Es bereitet die Fahrer für die MotoGP vor und ich denke, es ist auch für Komponentenhersteller wie WP, Öhlins und die Hersteller von Abgasanlagen ein interessantes Testfeld. So ein Konzept halte ich für sinnvoll."


Fotos: Moto2 in Spielberg


Kritik wird immer wieder beim Thema Getriebe laut. Die CBR600-Getriebe verärgern die Teams. Bei extrem kurzen Unterbrechungszeiten springen die Gänge raus. Neben einem Update des Getriebes wünscht sich Baumgärtel mehr Spielraum für die Teams bei der Abstimmung: "Es wäre sinnvoll, wenn technisch etwas hinzukommen würde, sodass die Primärübersetzung wechselbar wäre. Für die Teams wäre es hilfreich und anspruchsvoller, wenn sie die Übersetzung nicht nur mit Kettenrad und Ritzel machen müssten", bemerkt er.

Alex Baumgärtel

Alex Baumgärtel: "Die Kosten würden explodieren, wenn die Motoren frei wären" Zoom

Ein offenes Reglement wie in der Moto3 sieht Baumgärtel kritisch, erkennt aber auch Chancen: "Bestimmt, aber ich denke, die Kosten würden explodieren, wenn die Motoren frei wären. Wir könnten uns natürlich auch vorstellen, in diesem Umfeld zu arbeiten. Ich denke auch, dass wir gute Partnerschaften knüpfen könnten, weil wir eine gute Reputation im Fahrerlager haben. In so einer Situation können wir weiterhin in Zukunft wettbewerbsfähig sein."