Trotz WM-Punkten sind Lüthi und Aegerter nicht zufrieden

Tom Lüthi kann in Jerez einen Highsider abfangen und landet wie Dominique Aegerter in den Top 10 - Trotzdem sind die Schweizer nicht zufrieden, auf die Spitze fehlt etwas

(Motorsport-Total.com) - Alle vier Schweizer fuhren in Jerez de la Frontaera in die WM-Punkte, aber ganz vorne dabei war keiner. Jesko Raffin kam als 14. ins Ziel und Robin Mulhauser sammelte als 15. seinen ersten Zähler in diesem Jahr. Dominique Aegerter fuhr auf Platz acht über die Ziellinie. Tom Lüthi war als Sechster der Beste dieses Quartetts und ist auch in der WM weiterhin dabei, auch wenn er Boden auf Sam Lowes verloren hat. Mit 19 Zählern Rückstand ist der Routinier nach vier Rennen WM-Vierter. Lüthi hatte in Jerez auch Glück, denn nach dem Start konnte er einen Sturz nur knapp vermeiden

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi, Johann Zarco

Nach dem Highsider konnte Tom Lüthi wieder nach vorne fahren Zoom

Nach der ersten Kurve wurde Lüthi aus dem Sattel seiner Kalex gehoben und verlor einige Positionen. "Ich konnte den Sturz zu Beginn nur um Haaresbreite vermeiden. Der Start war gut, Morbidelli hat mich eingeklemmt, aber das war eine ganz normale Aktion. Ich wollte keinen Zentimeter verschenken und wollte meinen Platz innen halten", schildert Lüthi die brenzlige Situation.

Anschließend kam der Highsider: "Beim Rückfallen auf die Bank habe ich die Frontscheibe zertrümmert, die Aerodynamik hat darunter gelitten. Ich habe einige Plätze verloren und bald Traktionsprobleme bekommen. Ich hatte keine echte Chance, war überall am Limit. Das Limit war heute das Motorrad, nicht ich", so Lüthi. Es zeigt sich, dass die Konstanz auch in diesem Jahr ein Problem ist. Deswegen sagt er klar: "Wir müssen Lösungen finden, ich bin nicht zum Spaß hier. Ich will ganz vorne sein, und heute war unser Paket dafür einfach nicht gut genug. Auch ohne den Schreckmoment zu Beginn wäre es schwierig gewesen."

Und auch Aegerter zeigte in der noch jungen Saison bisher schwankende Leistungen: "Wer noch nie selbst auf einem Rennmotorrad gesessen ist, kann sich nicht vorstellen, was es bedeutet hat, so voll am Limit zu fahren", verteidigt er sich. "Manchmal war es auch jenseits aller Limits. Die Bedingungen waren schwierig. Der Start war ziemlich optimal, ich war in der richtigen Gruppe drin. Aber es waren nicht die Leute, mit denen ich am liebsten kämpfe. Die waren noch weiter vorn."

Dominique Aegerter

Dominique Aegerter spricht von einem Rennen am Limit Zoom

Bei beiden Schweizern fehlt der letzte Sprung, um ganz vorne mitmischen zu können. "Am Morgen im Warmup hatte ich ein sehr gutes Gefühl für das Motorrad, aber dann stiegen die Temperaturen und alles veränderte sich", meint Aegerter weiter und zieht Fazit: "Acht Punkte sind okay, aber ich will mehr, ich will Podestplätze. Ehrlich gesagt, habe ich heute trotz meines 18. Startplatzes mehr erwartet. Gut, es sind noch 14 Rennen zu fahren, und ich bin überzeugt, dass wir an diesem Wochenende bis zur Qualifikation Fortschritte erzielt haben."