Alex de Angelis: Superbike-WM nach schwerem Motegi-Unfall

Seit seinem schweren Crash in Motegi saß Alex de Angelis nicht auf einem Motorrad - Vor seinem Debüt in der Superbike-WM mit Ioda-Aprilia gibt es einige Fragezeichen

(Motorsport-Total.com) - Alex de Angelis sorgte nach seinem schweren Trainingsunfall beim Grand Prix von Japan im vergangenen Oktober für bange Momente. Zum Glück überstand der Motorrad-Rennfahrer aus San Marino den Crash ohne bleibende Schäden. Schon im November war de Angelis wohlbehalten beim Saisonfinale in Valencia anzutreffen. Das Ioda-Team wird in diesem Jahr nicht mehr in der MotoGP, sondern in der Superbike-WM an den Start gehen. Es ist das einzige Aprilia-Team im Fahrerlager. Neben de Angelis wird Superstock-1000-Meister Lorenzo Savadori der zweite Fahrer sein.

Titel-Bild zur News: Alex de Angelis

Für Alex de Angelis beginnt in der Superbike-WM ein neuer Karriereabschnitt Zoom

Seit seinem Unfall ist de Angelis nicht mehr auf einer Rennmaschine gesessen. Aufgrund der späten Einigung mit Aprilia verpasste Ioda den kompletten Testwinter in Europa. Erst beim Vorbereitungstest in Phillip Island (22. und 23. Februar) wird de Angelis zum ersten Mal mit der RSV4 fahren. "Meine körperliche Verfassung ist momentan noch ungewiss", gibt der 31-Jährige zu Bedenken. "Seit dem Unfall bin ich nicht mehr gefahren. Der Test in Phillip Island wird deshalb sehr wichtig."

Aufgrund der langen Trainingspause ist de Angelis auch noch nicht auf seinem normalen Fitnesslevel angelangt. "Ich habe nicht viel Kraft in meinem rechten Arm. Es ist alles eine Frage der Zeit. Beim Test werde ich zum ersten Mal ein Superbike fahren. Ich bin mir sicher, dass Ioda in der Superbike-WM größere Chancen hat. Hoffentlich kann ich Topergebnisse erreichen. Das vermisse ich, denn ich habe schon lange nicht mehr gewonnen."

De Angelis gewann in seiner Grand-Prix-Karriere vier Rennen. Einmal war er Vizeweltmeister (2003; 125er-Klasse) und zweimal WM-Dritter (2006 & 2007; 250er-Klasse). Auch wenn Aprilia in der Superbike-WM keinen Werkseinsatz betreibt, so ist die RSV4 ein konkurrenzfähiges Motorrad. Im Vorjahr wurden drei Rennen mit diesem Bike gewonnen. "Wir müssen abwarten, ob es jetzt einen Unterschied gibt", denkt de Angelis an den Entwicklung von Kawasaki und Ducati. "Andere Hersteller haben über den Winter viel gearbeitet."

"Ich erwarte und hoffe, dass Aprilia nicht nur die Motorräder liefert, sondern auch ein integraler Bestandteil des Teams sein wird. Dass ich im Winter nicht testen konnte, bedauere ich sehr, aber so ist es eben", sagt der routinierte Rennfahrer. "Die ersten Rennen werden ein Test sein. Dann müssen uns so bald wie möglich Fortschritte gelingen." Die neue Saison beginnt am letzten Februar-Wochenende in Australien.