Dani Pedrosa fordert: "Brauchen endlich klare Regeln"

Dani Pedrosa vermeidet Kritik an Valentino Rossi weitestgehend, kritisiert dafür allerdings das Regelwerk der MotoGP - Er ist von der ganzen Situation "enttäuscht"

(Motorsport-Total.com) - "Es ist eine sehr merkwürdige Pressekonferenz", sind Dani Pedrosas erste Wort auf der PK nach dem Großen Preis von Malaysia. Damit trifft der Spanier den Nagel auf den Kopf: Zum einen startet die Pressekonferenz in Sepang mit einer deutlichen Verspätung, zum anderen sind mit Pedrosa und Jorge Lorenzo nur zwei Piloten anwesend. Valentino Rossi hat die Strecke nach seiner Kollision mit Marc Marquez bereits verlassen und möchte sich den kritischen Fragen nicht stellen.

Titel-Bild zur News: Daniel Pedrosa

Dani Pedrosa fordert die MotoGP dazu auf, das Regelwerk zu überarbeiten Zoom

"Ich denke, dass Valentino hier sein sollte", kritisiert Pedrosa das Verhalten des WM-Spitzenreiters und erklärt im Hinblick auf den Vorfall: "Es ist nicht gut. Es ist nicht gut für die Meisterschaft und für keinen von uns!" Seine Meinung: "So etwas sollte so spät in der Meisterschaft nicht passieren." Er selbst sei "sehr enttäuscht", dass es zu der Kollision zwischen Rossi und Marquez gekommen sei.

"Es gibt einen Moment, da bewegt sich Valentinos Bein, und dann stürzt Marc. Ich müsste mir das öfter ansehen, aber ich kann nicht verstehen, warum sich sein Bein dort bewegt", sagt Pedrosa, der es allerdings vermeidet, Rossi für die Aktion zu verteufeln. Viel mehr sieht der Spanier ein generelles Problem. "In der Vergangenheit habe ich schon häufig gesagt, dass wir ruhiger fahren müssen", mahnt er.

"Wenn so etwas passiert, dann weiß man nie, wie man das beurteilen soll", beschreibt Pedrosa das Problem und erklärt: "In der Formel 1 wissen sie nach einem Unfall sofort, wer im Recht war. Ganz egal, wie man persönlich dazu steht: Die Regeln sind klar und daran muss man sich halten. Unsere Regeln sind aber nicht so eindeutig. Ganz besonders in der Moto2 und der Moto3 sehen wir viele dumme Aktionen."

"Die Piloten bekommen aber keine Strafen, weil sie noch jung sind. Wenn sie in eine höhere Klasse kommen, in der es gefährlicher ist, lässt sich dieses Problem nur schwer beheben. Meiner Meinung nach sollten die Regeln konkreter sein", fordert der Spanier, der glaubt, dass solche Vorfälle dadurch vermieden werden könnten. Tatsächlich berührten sich Rossi und Marquez bereits zum dritten Mal in dieser Saison, bisher griff die Rennleitung aber nie ein.

Für die Aktion selbst kritisiert Pedrosa Rossi zwar nicht, allerdings erinnert er den Rekordchampion an seine Vorbildfunktion: "Valentino war immer der größte Fahrer seiner Zeit. Er hat in seiner Karriere viele Fans auf der ganzen Welt gewonnen. Auch viele junge Piloten schauen zu ihm auf." Und so darf sich Pedrosa an diesem Sonntag zwar über seinen zweiten Saisonsieg freuen, wirklich glücklich ist er aber nicht.