• 31.08.2015 13:32

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Scott Redding: "Musste Ducati nicht anbetteln"

Bereits nach dem Rennen in Brünn traf Scott Redding die Entscheidung, Marc VDS zu verlassen: Der Wechsel zu Pramac poliert das Selbstbewusstsein des Briten auf

(Motorsport-Total.com) - Marc VDS und Scott Redding gehen nach der Saison 2015 getrennte Wege. Diese Nachricht wurde im Rahmen des Großbritannien-Grand-Prix in Silverstone verbreitet. Redding entschied sich bereits in der Nacht nach dem Rennen in Brünn dazu, ab 2016 für Ducati zu fahren. Neben Danilo Petrucci wird Redding in der kommenden Saison auf einer Pramac-Ducati sitzen. Die Desmosedici kennt Redding bereits von einem Test. 2012 testete der Brite zusammen mit Andrea Iannone, doch Ducati entschied sich damals für den Italiener.

Titel-Bild zur News: Scott Redding

Optimistischer Blick in die Zukunft: Scott Redding hat große Erwartungen Zoom

"Ducati wollte mich schon immer verpflichten. Ich konnte es mir nie erklären", bemerkt Redding, der im vergangenen Jahr in die MotoGP aufstieg. "Seit 2012 sind sie hinter mir her und wollten mich verpflichten. Ich erwartete nicht, dass sie so scharf auf mich sind, weil ich sie im vergangenen Jahr lange zappeln ließ und mich dann doch für Honda entschied. Ich hatte damals ein schlechtes Gewissen."

"Ich denke, dass sie mich optimal unterstützen können, damit ich die bestmöglichen Ergebnisse einfahren kann. Ich freue mich sehr darauf, denn ich weiß, dass sie mich wirklich wollen. Ich musste sie nicht anbetteln", betont Redding, der sich bei Honda nicht richtig wohl fühlte. "Bei Honda war es schwierig, weil sie in dieser Saison einige Probleme mit den Werksmaschinen haben. Honda hatte andere Prioritäten."

"Bei Ducati ist das Satelliten-Team beinahe auf Werks-Niveau. Sie möchten ihre Maschinen auf dem Podium sehen, egal welche Farbe das Motorrad hat", ist Redding überzeugt. "Für das Selbstvertrauen ist das ein großer Unterschied. Sie wollen mich, weil sie wissen, dass ich gute Ergebnisse holen kann. Sie wissen, dass ich Potenzial habe. Ich entschied mich in Brünn dazu. Ich denke, dass ich die richtige Entscheidung traf, auch wenn die Honda in Silverstone gut funktionierte. Es ist der richtige Schritt, denke ich."


Fotos: MotoGP in Silverstone


"Das Motorrad ist anders als die Honda, aber im Vergleich zu den anderen Maschinen etwas normaler, denke ich. Die Honda muss man über das Vorderrad fahren. Ich denke, die Ducati sollte mir besser liegen, zumindest hoffe ich das, nachdem ich mich jetzt entschieden habe", grübelt der ehemalige Moto2-Vizeweltmeister, der bereits in Brünn den Vertrag unterzeichnete.

Scott Redding

Harmoniert Scott Reddings aggressiver Stil mit der Ducati Desmosedici GP15? Zoom

"Sie legten mir am Sonntag nach dem Rennen in Brünn den Vertrag vor. Ich musste mich vor dem Michelin-Test am Montag entscheiden. Es war ziemlich schwierig, doch ich konnte gut verstehen, dass sich Pramac so schnell wie möglich für die Zukunft aufstellen wollte", erklärt der zukünftige Ducati-Pilot, der sich für mindestens ein Jahr mit Pramac geeinigt hat: "Es ist ein Einjahresvertrag mit einer Option für eine weitere Saison."

Vermutlich wird Redding die Crew von Yonny Hernandez übernehmen. Es ist aber vorstellbar, dass einige Positionen neu besetzt werden. "Die Leute arbeiten alle auf WM-Niveau. Ich mache mir da überhaupt keine Sorgen. Wir sollten auch vom Werk Unterstützung erhalten", berichtet Redding, der gelassen auf die kommende Saison schaut.