Chaos bei LCR-Honda: Jack Miller räumt Cal Crutchlow ab

Jack Miller räumt in Silverstone seinen Teamkollegen Cal Crutchlow ab und bringt damit beide um ein mögliches Top-Ergebnis - Crutchlow träumte sogar vom Podium

(Motorsport-Total.com) - Es hätte für LCR-Honda das Rennen des Jahres werden können - und wurde zum Desaster. Cal Crutchlow und Jack Miller kämpften zu Beginn des Rennens in Silverstone beide in der Spitzengruppe mit, doch in Runde drei kollidierten die zwei. Der Rookie bremste auf seiner Open-Honda in Kurve acht viel zu spät und räumte seinen Teamkollegen auf der RC213V ab. Crutchlow schaffte es anschließend zwar noch einmal zurück an die Box, stürzte auf seinem zweiten Bike - mit einem Trockensetup - allerdings erneut.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow wurde von Jack Miller aus dem Rennen in Silverstone befördert Zoom

So muss das Team von Lucio Cecchinello die Heimreise ohne Punkte antreten (zum Ergebnis). "Ich bin zufrieden mit dem Wochenende, aber natürlich nicht mit den Rennergebnis", erklärt Miller und ergänzt: "Ich möchte mich bei Cal dafür entschuldigen, dass ich ihn rausgeworfen habe. Wir haben beide hart gepusht. Ich wollte ihn eigentlich gar nicht überholen, ich wollte nur Espargaro hinter mir halten. Ich bremste zu spät und berührte ihn."

"Natürlich bin ich sehr enttäuscht. Wir hätten heute ein großartiges Rennen haben können", ärgert sich Crutchlow und berichtet: "Ich hatte das Gefühl, dass ich die Pace habe, um ganz vorne dabei zu sein. Ich fühlte mich am Morgen im Regen wirklich gut und auch im Rennen fühlte ich mich stark. Solche Dinge passieren. Jack ist jung, er war in einem MotoGP-Rennen vorne dabei und setzte zu einem ambitionierten Manöver an."

"Er hat ein Fehler gemacht, sich entschuldigt und ich habe das akzeptiert", so Crutchlow. Obwohl der Brite in der Öffentlichkeit ruhig bleibt, dürfte es hinter den Kulissen aber durchaus zur Sache gegangen sein. Laut Medienberichten war Crutchlow nach seinem Ausscheiden in der Box außer sich vor Wut und fluchte laut vor sich hin. Besonders bitter ist der Crash natürlich deshalb, weil es Crutchlows Heimrennen war.

Miller kassierte für den Crash derweil auch noch eine Strafe. Die Rennleitung brummte dem Australier für die Aktion einen Strafpunkt auf. Da es für den Rookie allerdings der erste Punkt innerhalb des vergangenen zwölf Monate ist, hat er zunächst einmal keine weiteren Konsequenzen zu befürchten. Die drohen erst ab vier Strafpunkten.