Ducati erneut abgeschlagen: Hoffnung auf Misano-Test

Platz fünf für Iannone, Sturz von Dovizioso: Ducati erlebt auf dem Sachsenring wieder ein schwieriges Rennen - Die Hoffnungen liegen beim Test in Misano

(Motorsport-Total.com) - Für Ducati ging das erwartet schwierige Rennwochenende auf dem Sachsenring mit einem fünften Platz von Andrea Iannone zu Ende. Das Podest war außer Reichweite. Sein Teamkollege kämpfte sich durch die Verfolgergruppe, doch Andrea Dovizioso verließ Deutschland mit leeren Händen. In Runde 15 stürzte der erfahrene Italiener. In den vergangenen vier Rennen war es schon sein dritter Ausfall. "Ich bin sehr enttäuscht" seufzt Dovizioso. "Zu diesem Zeitpunkt habe ich im Rennen hart gepusht."

Titel-Bild zur News: Andrea Iannone

Andrea Iannone verteidigte mit de fünften Platz seinen dritten WM-Rang Zoom

Die Schwierigkeiten fingen schon im Qualifying an, denn Startplatz elf ist auf dem Sachsenring alles andere als ideal. "Auf dieser Strecke ist Überholen sehr schwierig. Außerdem fährt man hier viel in Schräglage und kann kaum pushen. Es war sehr schwierig, ich war am Limit. Als ich in Kurve 5 gefahren bin, war ich etwas schneller als vorher, aber das hat gereicht, dass das Vorderrad eingeklappt ist."

Teamkollege Iannone kam ins Ziel und behauptete WM-Rang drei. Rennsieger Marc Marquez liegt aber nur noch vier Punkte zurück. "Ein schwieriges Wochenende", meint auch Iannone. "Das Gefühl für das Motorrad war nicht gut, weil es hier zehn Rechtskurven gibt. Mein Motorrad hatte in Schräglage keinen optimalen Grip und ich war zu langsam. Drei Zehntel haben pro Runde auf die Schnellsten gefehlt."

"Ich habe alles gegeben. Wir haben am Motorrad viel an der Abstimmung verändert, aber ich habe mich nicht verbessert. Heute Vormittag habe ich versucht, meinen Fahrstil zu verändern, aber ich habe keine Lösung für die Probleme gefunden." Im Ziel hatte Iannone 20 Sekunden Rückstand auf Sieger Marquez. Dieser Rückstand erinnert an die Probleme der vergangenen Jahre, doch Ducati sieht die Situation nicht zu negativ, weil die Basis der GP15 gut ist.


Fotos: Ducati, MotoGP am Sachsenring


"Bei den letzten drei Rennen war das Layout der Strecken für die GP15 schwierig", hält Iannone fest und ergänzt: "Das ist aber positiv, weil die Ingenieure die Probleme genau verstanden haben. Jetzt können sie sich vor der zweiten Saisonhälfte auf die Lösung konzentrieren. Ich hatte zwar 20 Sekunden Rückstand auf Marc, aber Jorge war nur zehn Sekunden vor mir. An diesem Wochenende hat Marc den Unterschied ausgemacht."

Hoffnungen liegen beim Test in Misano

Auch Dovizioso sieht trotz der schwierigen Wochen nicht schwarz: "Wir müssen viel für die Zukunft verstehen. Am Mittwoch und Donnerstag werden wir in Misano testen. Das wird für uns sehr wichtig, weil wir genug Zeit haben, um große Veränderungen vornehmen zu können. An einem Rennwochenende kann man nicht viel machen. Deshalb freue ich mich auf den Test. Bei den letzten drei Rennen war unser Speed nicht gut genug."

Ob es beim Test neue Teile geben wird, konnte "Dovi" im Anschluss an das Rennen nicht beantworten: "Wenn man mit einem Ingenieur wie Gigi (Dall'Igna, Technikchef bei Ducati Corse; Anm. d. Red.) arbeitet, dann weiß man nie genau, was man alles probieren wird. Sie arbeiten Tag und Nacht. Manchmal kommen neue Teile am ersten Testtag oder zu Beginn eines Rennwochenendes. Es wird sicher etwas geben."

Andrea Dovizioso

Zum dritten Mal schied Andrea Dovizioso in diesem Jahr aus Zoom

"Wenn wir aber viel mit der Abstimmung probieren können, reicht das für die Zukunft. Wir müssen an verschiedenen Punkten arbeiten." Deswegen schätzt Dovizioso, dass der nächste Grand Prix in Indianapolis zeigen wird, wie stark Ducati tatsächlich ist: "In Indianapolis werden wir unseren wahren Speed sehen. Diese Strecke sollte uns etwas besser liegen. Der dort gezeigte Speed wird uns die Realität unserer Situation zeigen."