• 26.06.2015 18:32

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Jorge Lorenzo nur in Reihe drei: "In zwei Sektoren verloren"

Jorge Lorenzo muss in Assen aus der dritten Startreihe- angreifen: In zwei Sektoren verlor der Spanier die entscheidende Zeit - Für das Rennen gibt er sich kämpferisch

(Motorsport-Total.com) - Yamaha-Werksfahrer Jorge Lorenzo kämpfte in Assen um die Pole-Position, doch am Ende landete der Sieger der vergangenen vier Rennen nur auf dem achten Startplatz in der Mitte der dritten Startreihe. Sein Teamkollege Valentino Rossi schnappte sich dagegen die Pole. Es ging aber eng zu, denn Lorenzo verlor auf seinen WM-Gegner nur vier Zehntelsekunden. Da Rossi und Lorenzo zuletzt im Rennen ein vergleichbares Tempo fahren konnte, hat der Spanier einen klaren Nachteil mit dieser Ausgangsposition.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Seit einem Jahr startete Jorge Lorenzo nicht mehr von so weit hinten Zoom

Dementsprechend enttäuscht war Lorenzo nach dem Qualifying: "Ich musste kämpfen, damit ich mit diesen Reifen konkurrenzfähig bin. Im vierten Freien Training war ich mit meinem Bike sehr zufrieden. Dann hatte ich im zweiten und im vierten Sektor Mühe. Leider habe ich nicht die beste Möglichkeit gefunden, um schneller zu sein", analysiert er seinen Trainingstag. "Langsam bin ich schneller geworden, weil ich mich angepasst habe."

Im Qualifying war Lorenzo zunächst etwas stärker als Rossi unterwegs, doch der Routinier fuhr am Ende eine optimale Runde. Lorenzo gelang diese Steigerung nicht: "Im Qualifying habe ich mein Maximum gegeben, aber ich bin wieder zu sehr mit meinem gewohnten Stil gefahren und habe in diesen beiden Sektoren zu viel verloren." Im zweiten Sektor war Lorenzo um 0,162 Sekunden langsamer als Rossi. Im vierten büßte er 0,234 ein.

Rossi war übrigens in keinem Sektor der Schnellste. Hätte Lorenzo in diesen beiden Sektoren nicht die entscheidende Zeit verloren, würde er deutlich weiter vorne starten. "Das war der Schlüssel für die erste Startreihe. Im ersten Sektor war ich der Schnellste und im dritten Zweiter. Das ist enttäuschend und für den Start natürlich schwierig." Zum ersten Mal seit Assen im Vorjahr steht der Spanier nur in der dritten Reihe. Damals war er Neunter.

Rennpace macht zuversichtlich

Trotzdem steckt Lorenzo nicht die Flinte ins Korn, denn die Freien Trainings haben gezeigt, dass Yamaha auch bei der Dutch TT in der Favoritenrolle ist. "Mein Motorrad funktioniert generell gut. Ich muss mich nur in diesen zwei Sektoren verbessern. Meine Pace war im vierten Freien Training mit gebrauchten Reifen gut. Mir muss ein guter Start gelingen und dann muss ich in Ruhe die eigentlich langsameren Fahrer überholen."

Yamaha verwendet in Assen ein neues Chassis. Lorenzo sieht das aber nicht als Grund für die Niederlage gegen Rossi: "Wir hatten nicht viel Zeit, um beide Chassis zu vergleichen. Schließlich haben wir uns auf die beste Abstimmung mit dem neuen Chassis konzentriert. Prinzipiell sind sie sich sehr ähnlich. Mit gebrauchten Reifen können wir die Pace etwas besser halten."

Jorge Lorenzo

Lorenzo ist mit dem Qualifying enttäuscht, aber für das Rennen zuversichtlich Zoom

In den vergangenen Rennen führte Lorenzo direkt nach dem Start. Nun muss er sich am Samstag an Fahrern wie Aleix und Pol Espargaro, Cal Crutchlow und Andrea Iannone vorbeikämpfen. "Ich muss die anderen Fahrer überholen und darf keine Fehler machen. Es ist nicht einfach, aber ich bin bereit dafür", zeigt er sich kämpferisch. "Es hängt beim Start mit der Kupplung zusammen."

"Wenn es mir gut gelingt, kann ich vielleicht schon am Start einige Fahrer überholen. Natürlich ist die dritte Reihe ein Nachteil, aber vor mir liegt eine große Herausforderung. Ich muss es so gut wie möglich machen." Lorenzo gewann im Jahr 2010 in Assen. In der WM hat er nur einen Punkt Rückstand auf Rossi. Sollte er seinen Teamkollegen im Rennen besiegen, dann würde Lorenzo als WM-Führender zum Sachsenring reisen.