MotoGP-Zukunft: Ab 2017 mehr Geld für Privatteams

Pläne für die MotoGP-Zukunft ab 2017: Promoter Dorna will mehr Geld in die Meisterschaft stecken und vor allem die Privatteams finanziell und technisch stärken

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 und die MotoGP stellen in ihrem jeweiligen Segment die "Königsklasse" des Motorsports dar, doch ökonomisch könnten die beiden Serien unterschiedlicher nicht sein. Während in der Formel 1 über Antriebsentwicklung, Motorsound, Windkanäle und die Geldverteilung gestritten wird, präsentiert sich die Motorrad-WM mit jedem Jahr stärker. Die in der Formel 1 umstrittene Hybrid-Technik hat mit Honda einen neuen Hersteller angezogen. Auf der anderen Seite sind die Kosten enorm gestiegen und zwei Teams sind verloren gegangen.

Titel-Bild zur News: Hector Barbera, Jack Miller

Die Kundenteams sollen in Zukunft mehr Geld und konkurrenzfähige Bikes erhalten Zoom

In der MotoGP sind mit Suzuki und Aprilia zwei neue Hersteller eingestiegen und ab 2017 wird auch KTM mit einem Prototypen vertreten sein. Außerdem gibt es derzeit neun Privatteams, die durchaus konkurrenzfähig sind, wie zuletzt in Argentinien der dritte Platz von Cal Crutchlow gezeigt hat. Außerdem liegt das Feld so eng beisammen wie niemals zuvor. Im dritten Freien Training in Termas de Rio Honda befanden sich 23 Fahrer innerhalb von zwei Sekunden.

Im Hintergrund werden bereits die Weichen für eine weitere, erfolgreiche Zukunft der Serie gestellt. Promoter Dorna will mehr Geld an die Teams ausschütten und die Hersteller sollen die Privatteams künftig noch besser unterstützen. "Es ist noch keine Vereinbarung, aber wir haben den Herstellern einen Vorschlag unterbreitet, dem sie hoffentlich zustimmen werden", wird Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta von 'MotoGP.com' zitiert.

Und wie sieht dieser Vorschlag im Detail aus? "Im Prinzip geht es darum, die kommerziellen Rechte zwischen dem Promoter, den Herstellern und den Privatteams für den Zeitraum von 2017 bis 2021 festzulegen. Wir haben mit den Herstellern eine Vereinbarung bis 2016, aber wir haben etwas für 2017 bis 2021 vorgeschlagen. Das technische Reglement soll eingefroren sein und es wird nur dann etwas verändert, wenn alle einstimmig zustimmen. Das ist der wichtigste Aspekt."


Fotos: MotoGP in Termas de Rio Hondo, Girls


"Dann haben wir den sechs Herstellern - Honda, Yamaha, Ducati, Aprilia, Suzuki und KTM- vorgeschlagen, dass sie mit zwei Motorrädern antreten müssen. Wir zahlen die Summe X für diese zwei Motorräder", geht Ezpeleta ins Detail. "Aber sie erhalten die Auflage, dass sie zwei Motorräder für einen maximal festgelegten Preis an Kundenteams verleasen müssen. Wir werden den Kundenteams praktisch diese Leasingkosten bezahlen. Auf diese Art und Weise werden die Teams Geld sparen und die Konkurrenzfähigkeit im Feld ist garantiert, alle werden die gleiche ECU verwenden."

Ezpeleta schlägt damit mehrere Fliegen mit einer Klappe. Auf der einen Seite dürfen auch künftig nicht erfolgreiche oder neue Hersteller Weiterentwicklung betreiben, um konkurrenzfähig zu werden. Und die konkurrenzfähigen Motorräder werden an Kunden weitergegeben. Damit ist enger Wettbewerb garantiert. Sollte ein Hersteller keine Kundenmotorräder bereitstellen können, dann kann ein anderer Hersteller einspringen. Pro Hersteller sind maximal sechs Motorräder erlaubt.

Der Promoter wird in Zukunft deutlich mehr Geld in die Meisterschaft investieren, vor allem in die Privatteams. "Insgesamt werden wir viel mehr Geld hineinstecken - fast 30 Prozent mehr als derzeit", bestätigt Ezpeleta. "Damit wollen wir zwei Aspekte sicherstellen: Die aktuellen Kundenteams sollen erhalten bleiben. Wir akzeptieren keine neuen Nennungen, außer wir haben weniger als 22 Fahrer. Das Maximum liegt bei 24 Startern. Zweitens können die Privatteams die gleichen Motorräder leasen, wie sie die Hersteller auf den Markt bringen."