"Alles oder Nichts": Marc Marquez riskiert in Argentinien zu viel

Marc Marquez ist in Argentinien am Ende des Rennens mit unterlegenem Material unterwegs, will aber trotzdem mit Valentino Rossi kämpfen und zahlt den Preis dafür

(Motorsport-Total.com) - Am Ende wollte Marc Marquez zu viel. Anstatt sich in Termas de Rio Hondo mit Rang zwei zufrieden zu geben, wollte der Weltmeister bis zur letzten Kurve mit Valentino Rossi kämpfen. Weil der extra-harte Hinterreifen des Italieners allerdings in einem deutlich besseren Zustand war, kämpfte Marquez mit seinem angeschlagenen harten Pneu quasi mit stumpfen Waffen und musste über das Limit gehen, um sich gegen Rossi zu verteidigen. Es kam zur Berührung und Marquez stürzte.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez muss die Heimreise aus Argentinien mit leeren Händen antreten Zoom

"Es ist eine Schande, denn wir hatten ein wirklich gutes Rennen", ärgert sich Marquez und erklärt: "Es war interessant, denn wir trafen eine andere Reifenwahl als Valentino, weil ich den Eindruck hatte, dass wir auf der härteren Mischung nicht so konkurrenzfähig waren. Unsere Strategie funktionierte auch gut. Es ist nur schade um die letzten beiden Runden. Als ich sah, dass er mir näher kam, wollte ich den Reifen etwas schonen."

"In den Schlussrunden fuhr ich wieder tiefe 1:39er Zeiten, um zu sehen, ob der Reifen noch in einem guten Zustand war. Ich wusste, dass wir bis zum Ende kämpfen würden. Als er mich einholte, da kämpften wir einige Kurven und berührten uns leider und ich stürzte", so Marquez, der in der Weltmeisterschaft nun bereits 30 Punkte hinter Spitzenreiter Rossi liegt.


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Der Sieger selbst berichtet über den Zwischenfall: "Ich war sechs oder sieben Zehntel (pro Runde; Anm. d. Red.) schneller. Aber ich hatte nur noch zwei Runden, also wollte ich ihn überholen. Aber ich wusste, dass Marc versuchen würde, in Führung zu bleiben." Mitleid hat Rossi nur bedingt: "Es ist schade, dass er gestürzt ist, aber ich denke, dass er einen Fehler gemacht hat."

"Es ist schade, dass er gestürzt ist, aber ich denke, dass er einen Fehler gemacht hat." Valentino Rossi

"Marc ist ein Fahrer, der immer 'Alles oder Nichts' spielt. Als ich ihn überholte, da berührte er mich zum ersten Mal. Beim Beschleunigen berührte er mich noch einmal und stürzte. Es ist schade, denn es hätte ein guter Kampf bis zum Ende sein können", so Rossi, der Marquez lieber ohne Sturz abgehängt hätte. Im Endeffekt hat Marquez durch seinen Sturz nichts gewonnen, aber mindestens 20 WM-Punkte verloren.