Neue Strecke auch für die Ingenieure eine Herausforderung

Der neue Kurs in Argentinien verlangt nicht nur den Fahrern, sondern auch den Ingenieuren viel ab - Die passende Abstimmung zu finden, ist nicht einfach

(Motorsport-Total.com) - Die MotoGP betritt an diesem Wochenende mit dem Termas de Rio Hondo Kurs Neuland. Deswegen müssen die Fahrer zunächst den Kurs kennenlernen, aber gleichzeitig auch die Abstimmung ihrer Motorräder finden. Die Arbeitsweise unterscheidet sich deshalb von den bekannten Rennstrecken. Auch auf die Ingenieure kommt viel Arbeit zu. Die Daten müssen analysiert werden, um das Motorrad Schritt für Schritt zu verbessern.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Die Ducati-Crew rund um Cal Crutchlow beim Gruppenfoto in Texas Zoom

"Wenn man zu einer neuen Strecke kommt, kann man nicht gleich die Elektronik für jede Kurve einstellen", erläutert Daniele Romagnoli, der Crew-Chief von Cal Crutchlow bei Ducati, bei 'MotoGP.com'. "Man macht normalerweise eine Basisabstimmung und versucht die Abstimmung langsam anzupassen. Zuerst arbeitet man an der Geometrie und den Dämpfern. Man muss aber auch die Leistungskurve des Motors einstellen."

"Bevor man auf einer neuen Strecke startet, ist es wichtig, dass man mit dem Computer Simulationen durchführt." Am Computer wird die Ideallinie berechnet. Daraus kann man die Geschwindigkeiten berechnen, woraus sich dann die Getriebeübersetzung ergibt. Die Ingenieure zielen aber auf ein bewegliches Ziel, denn der Asphalt verändert sich im Laufe des Wochenendes kontinuierlich.

Am Freitag ist die Strecke meist noch "grün", also schmutzig. Zudem fehlt der Gummiabrieb der Reifen. Mit jedem Training baut der Asphalt mehr Grip auf und auch die Fahrer schießen sich mit jeder Runde besser und besser ein. Die Abstimmung muss deshalb kontinuierlich angepasst werden. "Mit jedem Training werden die Rundenzeiten schneller. Die Fahrer finden das Limit", so Romagnoli. "Sobald die Strecke sauber ist und Gummi gelegt ist, kann man die Reifenwahl für das Rennen festlegen."

"Es passiert oft, dass im Rennen schnellere Rundenzeiten als im Qualifying gefahren werden." Romagnoli arbeitete mit Crutchlow schon bei Tech 3 zusammen und wechselte im Winter mit zu Ducati. Zuletzt konnte Andrea Dovizioso in Texas den ersten Podestplatz in dieser Saison erobern. Generell unterscheidet sich die Charakteristik der Yamaha und der Ducati stark.

"Die Stärken der Ducati liegen in der Bremsphase und bei der Beschleunigung aus langsamen Kurven heraus", sagt Romagnoli. "Deshalb muss man das Motorrad so einstellen, dass man so viel Power wie möglich nutzen kann. Es darf aber nicht zu Wheelies neigen und der Hinterreifen darf nicht zu stark durchdrehen." An diesem Wochenende fehlt Crutchlow verletzungsbedingt und wird von Testfahrer Michele Pirro vertreten.