Checa über die Panigale: "Ein wenig wie MotoGP"
Carlos Checa erkennt nach dem Aragon-Test Potenzial in der neuen Ducati Panigale - Dennoch fehlt auf den Geraden immer noch Speed auf die Vierzylinder-Motorräder
(Motorsport-Total.com) - Bereits in den vergangenen Wochen hat Carlos Checa die neue Ducati Panigale getestet. Anfang der Woche traf die neue 1199 in Aragon auf die Konkurrenz. Bei den ersten Wintertestfahrten betrug der Rückstand auf die Spitze im Durchschnitt rund eine Sekunde. Die Panigale ist aber im Vergleich zur Kawasaki Ninja ZX-10R und der Aprilia RSV4 ein komplett neues Motorrad. Sie befindet sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium, während die anderen Motorräder erprobte Rennmaschinen sind. Der Motor ist dabei ein tragendes Element des Chassis. Dieses Konzept wurde bei der MotoGP-Maschine verworfen. Im Vergleich zum Serienmodell war die Krümmerführung beim getesteten Modell in Aragon anders.
© Althea
Routinier Carlos Checa muss die neue Ducati Panigale entwickeln Zoom
Ein weiterer wesentlicher Faktor ist das Gewicht. Die FIM-Kommission hat bestätigt, dass die Panigale, die über einen V2-Motor mit 1.200 Kubikzentimetern Hubraum verfügt, nun genau wie die Vierzylinder-Motorräder 165 Kilogramm wiegt. In der abgelaufenen Saison hatte sich Althea häufig über die sechs Kilogramm Zusatzgewicht beklagt, die man aufgrund des dominanten WM-Jahres 2011 zupacken musste. Beim Test in Aragon gab es auch Kinderkrankheiten, denn der Motor verlor einmal auf der Zielgeraden Öl.
Dennoch war Checa zufrieden, denn er sieht Potenzial. "Generell waren diese drei Tage positiv. Wenn man ein neues Motorrad wie die Panigale einsetzt, dann ist es schwierig und eine Herausforderung. Das gefällt mir aber", wird der Ex-Weltmeister von 'GPOne.com' zitiert. Im Vergleich zur alten 1198 gibt es große Unterschiede. "Sie hat einen anderen Charakter. Sie ist sensibler und muss anders gefahren werden, weniger mit Instinkt, sondern präziser."
"Man könnte sagen, dass sie sich ein wenig wie ein MotoGP-Bike verhält, selbst wenn ich schon länger kein MotoGP-Motorrad mehr gefahren bin." Unter dem Strich fehlte Zeit auf die Konkurrenz, aber die Panigale hat keine spezifische Problemstelle. "Die größte Schwierigkeit ist vielleicht, dass ich die 17 Zoll-Reifen nicht gut genug kenne. Ich habe keine Referenzen, weil alles neu ist", meint Checa. "Die Reifen machen 70 Prozent des Charakters eines Motorrades aus."
Und wie ist es um den Motor bestellt? Bei der alten Ducati war der Topspeednachteil gravierend. "Auf der Geraden versuchte ich den Vierzylinder-Motorrädern zu folgen. Ich verlor nicht viel, aber an Überholmanöver war nicht zu denken. Es würde noch weitere 100 Kubikzentimeter benötigen", lächelt Checa.
