Iannone feiert triumphalen Heimsieg

Andrea Iannone ringt Pol Espargaro durch und feiert in Mugello einen umjubelten Heimsieg - Der Schweizer Tom Lüthi steht als Dritter auf dem Podium

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Italien in Mugello wurde in der Moto2-Klasse im Zielsprint entschieden. Am Ende durften die italienischen Fans über einen Heimsieg jubeln. In der Schlussphase konnte sich Pol Espargaro (Kalex) leicht absetzen, doch Andrea Iannone (Speed Up) holte den Spanier für die letzte Runde noch ein. Iannone ging in Führung und ließ sich den Sieg im Zielsprint nicht mehr nehmen. Bereits im Jahr 2010 hatte Iannone in Mugello gewonnen. Espargaro musste sich knapp geschlagen geben, doch nach seinem unverschuldeten Sturz am Samstag lieferte der Kalex-Pilot eine starke Vorstellung ab.

Titel-Bild zur News: Andrea Iannone

Zum zweiten Mal nach 2010 gewann Andrea Iannone das Rennen in Mugello

Im Duell um Platz drei setzte sich der Schweizer Tom Lüthi (Suter) gegen Bradley Smith (Tech 3) durch. Marc Marquez (Suter) mischte immer an der Spitzengruppe mit, doch in der Schlussphase musste er nachlassen und kam als Fünfter ins Ziel. Dennoch führt der Spanier weiterhin komfortabel in der WM und hat 34 Punkte Vorsprung auf Iannone/Espargaro. Lüthi liegt 40 Zähler zurück und ist WM-Vierter. Die beiden Schweizer Dominique Aegerter (Suter) und Randy Krummenacher (Kalex) sammelten Punkte, während der Deutsche Max Neukirchner (Kalex) früh stürzte und ausschied.

Beim Start ging in der ersten Kurve alles gut. Marquez übernahm sofort die Führung vor Espargaro. Smith setzte sich mit der Tech 3 auf Platz drei. Lüthi folgte als Vierter und Iannone als Fünfter. Marquez beendete die erste Runde auch als Erster, aber dahinter entwickelte sich auf der langen Geraden ein Windschattenkampf zwischen mehreren Fahrern. Neukirchner beendete den ersten Umlauf als 17. In der zweiten Runde war das Rennen für den Deutschen allerdings schon vorbei. Die Sturzliste wurde wieder länger.

Die Spitze blieb in der Anfangsphase dicht beisammen. Lüthi mischte gut mit und übernahm in der dritten Runde erstmals die Führung. Häufige Positionswechsel waren an der Tagesordnung. Eine überraschend starke Leistung zeigte der Japaner Nakagami (Kalex), der unter anderem Marquez überholte und sich auf Platz zwei hinter Lüthi festsetzte. Nakagami schnappte schließlich auch dem Schweizer Platz eins weg und ließ sich erstmals Führungskilometer gutschreiben.


Fotos: Moto2 in Mugello


In der ersten Rennhälfte konnten sich fünf Fahrer an der Spitze absetzen. Die Gruppe bestand aus Lüthi, Nakagami, Marquez, Espargaro und Iannone. Mehrere Fahrer hatten bis dahin schon die Segel streichen müssen. Alex de Angelis (FTR) stürzte und sein Forward-Teamkollege Yuki Takahashi rutschte ebenfalls ins Kiesbett. Sito Pons verlor ebenfalls zwei seiner drei Fahrer, denn Sohn Axel und Esteve Rabat stürzten.

Xavier Simeon pfefferte seine Tech 3 ins Kiesbett, während Anthony West mit seiner neuen Speed Up einen Boxenstopp einlegte. Massimo Roccoli (Bimota) ging ebenfalls zu Boden. MZ-Pilot Mike di Meglio stürzte ebenfalls, konnte aber mit Rundenrückstand weiterfahren. Simone Corsi (FTR) war ebenfalls raus. Johann Zarco (MotoBI) konnte davon nicht profitieren, denn nach zwölf Runden brachte ihn seine Aufholjagd nur bis auf Platz zwölf nach vor.

Pol Espargaro

Pol Espargaro versuchte eine Soloflucht, die am Ende nicht aufging Zoom

An der Spitze konnte sich kein Fahrer absetzen und es gab viele enge Duelle und Positionswechsel. Zwischen Lüthi und Espargaro kam es sogar zu einer leichten Berührung. Sieben Runden vor Schluss fing Marquez einen heftigen Rutscher mit den Ellbogen ab. Er fiel aber auf Rang fünf zurück. Gleichzeitig versuchte Espargaro an der Spitze die Soloflucht. Sechs Runden vor Schluss hatte der Spanier sieben Zehntelsekunden Vorsprung auf Lüthi.

Espargaro fährt weg, Iannone holt ihn wieder ein

Espargaro vergrößerte den Vorsprung mit jeder Runde und die Verfolger waren auf der Zielgeraden nicht mehr im Windschatten. Iannone, Lüthi, Marquez und Smith arbeiteten aber nicht zusammen und lieferten sich speziell auf der Zielgeraden Überholmanöver. Espargaro nutzte die Situation und spulte konstant seine Runden ab. Iannone gab aber ebenfalls mächtig Gas und versuchte den Spanier einzuholen. Lüthi und Smith folgten in Iannones Windschatten.

Dagegen musste Marquez leicht abreißen lassen und fuhr auf Platz fünf. Espargaro wurde eingeholt und der Ausreißversuch war zwei Runden vor dem Ziel beendet. Lüthi verpasste zu Beginn der vorletzten Runde in Kurve eins den Bremspunkt und es ging eine kleine Lücke auf. Somit kämpften Espargaro/Iannone um den Sieg und Lüthi/Smith um Platz drei. Smith hatte eine neue Verkleidung an seiner Tech 3.

Zu Beginn der letzten Runde zog Iannone im Windschatten an Espargaro vorbei und übernahm die Führung. Iannone behauptete über die Runde die Führung. Espargaro nahm in der letzten Kurve für den Zielsprint Schwung, aber er kam im Windschatten nicht vorbei. Iannone war auf der Linie um 0,090 Sekunden vorne und feierte einen triumphalen Heimsieg. Espargaro musste sich mit Platz zwei zufrieden geben, aber nach dem Sturz am Vortag musste der Spanier mit einem angeschlagenen rechten Knöchel fahren.

Im Duelle um Platz drei setzte sich Lüthi durch und kletterte zum fünften Mal in dieser Saison auf das Podium. Nach durchwachsenen und von Stürzen geprägten Trainingstagen mischte Smith vorne mit und verpasste nur hauchdünn das Podium. Marquez fuhr am Ende in der Verfolgergruppe und wurde schließlich Fünfter. In der WM führt der Spanier aber immer noch mit komfortablen 34 Punkten Vorsprung vor Iannone und Espargaro.

Thomas Lüthi

Zum fünften Mal in dieser Saison kletterte der Schweizer Tom Lüthi auf das Podium Zoom

Die beiden Kalex-Piloten Redding und Nakagami kamen als Sechste und Siebte ins Ziel. Aegerter fuhr am Ende ein einsames Rennen und eroberte den achten Platz. 1,5 Sekunden hinter dem Schweizer kam die nächste Vierergruppe über die Linie. Angeführt wurde sie von Claudio Corti (Kalex), Zarco, Mika Kallio (Kalex) und Randy Krummenacher (Kalex). Somit sammelte der Schweizer wieder vier WM-Punkte.

Die letzten Zähler gingen an Nicolas Terol, Julian Simon (beide Suter) und Ricard Cardus (AJR). Aufgrund der vielen Ausfälle kamen nur 23 Fahrer ins Ziel. Pech hatte wieder einmal Ex-Weltmeister Toni Elias (Suter), der stürzte. Di Meglio und West kamen nach ihren Problemen mit einer Runde Rückstand ins Ziel. Die Moto2 geht jetzt in die Sommerpause, denn in Laguna Seca ist sie nicht am Start. Das nächste Rennen findet am 19. August in Indianapolis statt.