• 13.01.2011 15:39

  • von Roman Wittemeier

Trotz Rossi: Ducati setzt weiter auf Elektronik

Die Elektronik-Fans von Ducati haben sich mit Valentino Rossi den größten Kritiker von Fahrhilfen ins Boot geholt - Der Hersteller weicht dennoch nicht vom Weg ab

(Motorsport-Total.com) - Die elektronischen Fahrhilfen in der MotoGP sind schon oft von vielen Piloten kritisiert worden. Während Casey Stoner in seiner Zeit bei Ducati als großer Fan der technischen Möglichkeiten am Hahn drehte, hat sein prominenter Nachfolger Valentino Rossi ein gespaltenes Verhältnis zur Elektronik. Aus Sicht des "Doktors" schaden die Fahrhilfen dem Sport, weil der Pilot immer weniger Einfluss habe.

Titel-Bild zur News:

Ohne Elektronik geht in der MotoGP nichts mehr: Das Cockpit der Ducati GP11

"Die Meinung der Fahrer ist wichtig, wir nehmen sie ernst", sagt Ducati-Boss Claudio Domenicali. "Wir hören uns das schon seit langer Zeit an. Aber man muss dabei immer bedenken, dass Rennsport und Entwicklung Hand in Hand gehen. Wir müssen zeigen, was wir den Fans und Kunden bieten können." Ducati will weiterhin Hightech in die Bikes einbauen - im Serienbau wie in der Prototypenentwicklung.

"Es gibt einen wichtigen Aspekt: die Sicherheit", sagt Domenicali. "Das ist enorm wichtig. Generell hat die Motorradindustrie dieses Thema fest im Blick. Wir als Unternehmen arbeiten konsequent an der Verbesserung der aktiven Sicherheit bei Motorrädern, auch im Motorsort spielt dies eine erhebliche Rolle." Die Dorna habe die Sicherheit an Strecken verbessert, die Ausrüster die Bereiche Helm und Anzug. Die Hersteller seien ebenfalls gefragt.

"Die Elektronik hat die Sicherheit im Motorsport signifikant erhöht. Man sieht nur noch selten Highsider. Eigentlich nur noch dann, wenn die Reifen in dramatischem Betriebszustand sind, was aber kaum vorhersehbar ist. Die technische Entwicklung ist so weit fortgeschritten, dass man ohne Elektronik nicht mehr fahren kann."

"Es ist ein überholter Gedanke, dass man Motorräder komplett ohne elektronische Fahrhilfen fahren lässt. Für leidenschaftliche Motorsportler ist das sicherlich ein Faktor, aber man darf nicht vergessen, dass der Rennsport auf höchstem Niveau eine entsprechende Technologie bieten muss. Wir sind uns diesbezüglich mit den anderen Herstellern vollkommen einig."