• 06.09.2010 20:10

  • von Maximilian Kroiss

Suter: "Aprilia-RSV-Motor wäre interessante Option"

Der Schweizer Fahrwerksspezialist Eskil Suter hat am vergangenen Wochenende in Misano sein MotoGP-Projekt vorgestellt

(Motorsport-Total.com) - Bei Suter-Racing-Technology steht man in den Startlöchern. Nachdem der MotoGP-Prototyp nun der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, soll noch Ende dieses Monats das erste Roll-Out erfolgen. Firmenchef Eskil Suter denkt aber bereits weiter. Nach umfangreichen Tests im nächsten Jahr will man mit dem belgischen Rennstall Marc-VDS 2012 konkurrenzfähig in die MotoGP-WM einsteigen.

Titel-Bild zur News:

Eskil Suter will 2012 mit einem MotoGp-Bike ganz groß auftrumpfen

"Ende dieses Monats werden wir unser erstes Roll-Out mit dem MotoGP-Renner absolvieren", so Eskil Suter. "Der genaue Termin wurde noch nicht festgelegt, aber der Zeitraum dafür ist fix. Im Prinzip stehen ja wir mit unserem MotoGP-Projekt unter keinen Zeitpunkt. Daher versuchen wir diesen ersten Test, wo es grundsätzlich nur um reine Funktionstests gehen wird, mit einem Moto2-Test zu verbinden. Wie ja bereits bekannt wurde vorerst der Spanier Carmelo Morales dafür ausgewählt."#w1#

Das erste Chassis der Suter-MotoGP wurde um einen Serienmotor der BMW S1000RR konstruiert. Diesbezüglich denkt der umtriebige Geschäftsmann aus dem eidgenössischen Turbenthal aber bereits weiter. "Der BMW-Motor war für uns die erste Wahl, weil dieser eine sehr kompakte Bauweise hat. Im Vergleich dazu ist ein Yamaha-Motor schon etwas größer ausgelegt. Ob man dann so viel von unserem Baukastensystem der Moto2-MMX übernehmen könnte, müsste man sich genauestens anschauen. Jedenfalls haben wir in der Richtung noch keine Untersuchungen unternommen."

"Trotzdem bin ich dieser Idee ganz und gar nicht abgeneigt", so Suter weiter, "unser MotoGP-Projekt auch für andere Triebwerke auszulegen. Für mich gibt es vorerst aber nur zwei wirklich interessante Optionen. Einerseits ist das BMW und die andere wäre der Motor der Aprilia RSV. Letzterer hat jedoch ganz andere Abmessungen, sodass man im Moment nichts vom derzeitigen Konzept übernehmen könnte. Der Aprilia-V4 ist aber genauso wie der Reihen-Vierzylinder von BMW sehr vielversprechend für das neue Reglement."


Fotos: Vorstellung: MotoGP-Bike von Suter


Bei Suter werden derzeit auch schon Überlegungen die Kosten betreffend angestellt. "Wir werden das Chassis-Package für einen Fahrer mit zwei Motorrädern in der Höhe von 350.000 bis 600.000 Euro pro Saison anbieten können", beziffert Suter den Aufwand. "Das sind aber erst grobe Schätzungen. Wie hoch die tatsächlichen Kosten sein werden, dass ist zum momentanen Zeitpunkt noch schwer zu sagen. Ich denke, dass wir aber nicht sehr weit davon entfernt sind."

Vorgesehen ist, dass die Suter-MotoGP mit Marc-VDS 2012 in der Weltmeisterschaft eingesetzt wird. "Die Zusammenarbeit mit dem Team von Herrn Marc van der Straten ist fix beschlossen" erläutert der Schweizer. "Ich gehe somit davon aus, dass unser MotoGP-Bike mit diesem Team auch in der WM 2012 zum Einsatz kommen wird. Darüber hinaus erhoffe ich mir, dass vielleicht noch ein oder zwei weitere Teams dazu kommen werden. Meines Erachtens wäre es super, wenn wir drei bis vier Fahrer haben, um dementsprechend unterschiedliches Feedback zu bekommen."