• 15.08.2010 18:05

  • von Markus Miksch

Yamaha: Jubel und Frust in Brünn

Die Freude über Jorge Lorenzos Sieg ist groß, ebenso groß ist aber auch die Enttäuschung bei Valentino Rossi und seiner Mannschaft

(Motorsport-Total.com) - Trotz des überragenden Sieges von Jorge Lorenzo hat man bei Yamaha gemischte Gefühle. Denn Valentino Rossi war heute im Kampf um die Spitze chancenlos. Der neunfache Weltmeister verschlief den Start und wurde von Startplatz fünf auf Position acht durchgereicht. Zwar ging der "Doctor" noch in der ersten Runde an Colin Edwards sowie Nicky Hayden vorbei und lag in Runde sechs schon auf Platz fünf. Dann aber konnte Rossi nicht mehr zur Spitzengruppe aufschließen und rollte als Fünfter über die Ziellinie.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi kämpfte heute mit der Abstimmung und wurde Fünfter

"Wir sind alle richtig enttäuscht, denn wir hatten auf ein gutes Rennen gehofft und ich war zuversichtlich, dass ich an der Spitze mitkämpfen werde. Vor dem Start schien noch alles in Ordnung zu sein. Gestern waren wir gut unterwegs, aber heute waren wir nicht mehr so schnell und ich konnte nicht mit der Führungsgruppe mithalten", erklärt der Italiener, fügt aber hinzu: "Wir sind traurig, aber morgen haben wir eine Möglichkeit zu testen und wollen herausfinden, was heute falsch gelaufen ist.#w1#

Rossis Teammanager Davide Brivio hofft ebenfalls auf erfolgreiche Testfahrten. "Leider gab es bei Valentinos Maschine vorne ein Problem, sodass er kein gutes Gefühl vorne hatte. Das hat es ihm im Kurveneingang schwer gemacht. Glücklicherweise können wir morgen testen, so können wir herausfinden, was da passiert ist. Unsere Leistung war am ganzen Wochenende gut, deshalb hofften wir, dass wir mit Lorenzo und Pedrosa mithalten können. Doch das war heute nicht möglich, deshalb sind wir ein bisschen enttäuscht. Morgen haben wir aber eine gute Gelegenheit, uns zu verbessern", so Brivio.

Zufriedener ist man in der Box von Rossis Teamkollegen. Jorge Lorenzo konnte die WM-Führung weiter ausbauen. Der Spanier ist zudem erst der dritte Pilot in der Geschichte der Motorrad-Königsklasse, der in den ersten zehn Saisonrennen nie schlechter als Zweiter war. "Nach meinen gestrigen Problemen und dem Unfall hätte ich mir das heute nicht erwartet. Ich habe geglaubt, dass ich mir viel schwerer tun werde", meint Lorenzo.

Nachdem er an der Spitze lag versuchte er davonzuziehen, rechnete aber mit Angriffen Pedrosas. Doch diese kamen nicht. "Ich habe den Druck nach und nach erhöht, so wurde ich ihn dann los", erklärt der Spanier, der sich über seinen siebenten Saisonsieg freut, aber bereits nach vorne blickt: "Ich kämpfe nach wie vor um die Weltmeisterschaft und wenn da eine Möglichkeit ist, sie zu gewinnen, muss ich sie nutzen. Morgen haben wir noch einen wichtigen Test, der uns hoffentlich für die restliche Saison weiterhelfen wird. Dann geht's nach Indianapolis, diese Strecke liebe ich."