• 01.03.2009 13:46

BMW: Viel gelernt und Potenzial entdeckt

Zwar fielen die Ergebnisse der beiden BMW Piloten auf Phillip Island mäßig aus, doch setzte Troy Corser mit der schnellsten Rennrunde ein absolutes Highlight

(Motorsport-Total.com) - Obwohl vom 17. Startplatz aus ins Rennen gegangen, erkämpfte sich Troy Corser vom Team BMW Motorrad Motorsport im Eröffnungsrennen zur Superbike Weltmeisterschaft auf Phillip Island einen tollen achten Platz. Dabei fuhr er in 1.32.726 Minuten nicht nur die schnellste Rennrunde, sondern machte vor begeisterter Fankulisse auch deutlich, dass BMW Motorrad Motorsport keineswegs nur antritt, um dabei zu sein.

Titel-Bild zur News: Phillip Island, Phillip Island Grand Prix Circuit

Troy Corser konnte auf seiner Lieblingsstrecke Glanzlichter setzen

Reifenprobleme hinderten ihn im zweiten Lauf jedoch daran, ein ähnlich gutes Ergebnis einzufahren, und eigentlich hätte er sogar die Box ansteuern müssen. Doch trotz einer Reihe heftiger Rutscher und einiger Beinahe-Stürze brachte er seine S 1000 RR über die Renndistanz. Sein Teamkollege Ruben Xaus wurde im ersten Rennen 19., steigerte sich aber im zweiten Durchgang deutlich und verpasste als Elfter nur knapp den Einzug in die Top Ten.#w1#

Alles in allem also ein großartiger Auftakt für BMW in der Superbike-Weltmeisterschaft und bereits ein kleiner Vorgeschmack dessen, was noch kommen mag. Das erste Rennen gewann Noriyuki Haga (Ducati) vor Max Neukirchner (Suzuki) und Yukio Kagayama (Suzuki). Im zweiten Umlauf war der Sieg für Haga erneut in Reichweite, doch am Ende hatte der Amerikaner Ben Spies (Yamaha) die Nase vorn. Dritter wurde der Brite Leon Haslam.

"Es war ein durchwachsener Tag, jedoch mit einem absolut großartigen Ergebnis zu unserem Saisonauftakt", bilanzierte Corser. "Ich bin glücklich, vom 17. Startplatz - meinem schlechtesten überhaupt in der Superbike-Weltmeisterschaft - auf Platz acht vorgefahren zu sein. Über die schnellste Rennrunde freue ich mich natürlich obendrein. Ich bin so hart wie nie zuvor gefahren und muss sagen, dass ich mir meinen achten Rang von diesem schlechten Starplatz aus wirklich hart erarbeiten musste."


Fotos: Superbike: Rennwochenende auf Phillip Island


Reifenpech im zweiten Rennen

"Ich legte einen guten Start hin und versuchte einfach, die Spitzengruppe einzuholen. Das Ergebnis und die schnellste Rennrunde beweisen das Potenzial des Motorrads, und ich kann es kaum erwarten, mit der Entwicklung weiterzumachen. Das zweite Rennen war vom Start weg ein Desaster, aber ich konnte nichts dagegen tun. Schon nach einer Runde rutschten die Reifen so, als führe man einen Regenreifen im Trockenen."

"Mir ist das Problem völlig schleierhaft, denn das Motorrad war dasselbe, die Einstellungen waren dieselben, und der einzige Unterschied bestand in den Reifen. Es war frustrierend und gefährlich zugleich, und eigentlich hätte ich an die Box fahren sollen. Aber ich wollte das Rennen unbedingt zu Ende fahren, um dem Team so viele Informationen wie möglich zu liefern. Zweimal war es wirklich knapp, als es mich aus dem Sattel hob, aber irgendwie blieb ich doch auf dem Motorrad."

"Ich kann mir vorstellen, dass ich den Zuschauern damit in der letzten Runde einen gehörigen Schreck eingejagt habe. Das war das erste Mal, dass wir so viele Runden an einem Stück gefahren haben, und nun können die Techniker erstmals unter Rennbedingungen aufgezeichnete Daten analysieren. Davon wird der weitere Fortschritt profitieren."

Ruben Xaus holte zwar weniger Punkte als der prominente Teamkollege, doch auch der Spanier war zufrieden: "Ergebnisse waren mir heute nicht wichtig. Was aber wichtig war, sind die Informationen und Daten, die Troy und ich dem Team liefern konnten. Heute haben wir alle erstmals eine Renndistanz bewältigt und wieder viel über das Motorrad gelernt. Fürs zweite Rennen montierten wir hinten ein kleineres Kettenblatt, und mit der längeren Übersetzung gefiel mir das Motorrad viel besser."

¿pbvin|2|353||0pb¿Die Kettenblatt-Wette von Xaus

"Gestern habe ich dem Team gesagt, dass ich gerne um drei Zähne länger übersetzen würde, aber sie haben gesagt, zwei wären genug. Jetzt schulden sie mir ein Bier, denn ich glaube, ich hatte Recht. Es ist kaum zu glauben, dass wir so große Fortschritte erzielt haben und uns trotz unserer schlechten Startplätze mit den Top-Fahrern messen konnten. Ich denke, das haben wir richtig gut hingekriegt."

"Mit Platz elf bin ich zwar nicht glücklich, dafür aber mit unserer Performance im Rennen. Ich weiß, dass die sogar noch besser hätte ausfallen können, wären da die schlechten Startplätze nicht gewesen. Das war jetzt unser erster Schritt, aber wir können bereits jetzt sehen, dass die Zukunft vielversprechend aussieht."

"Ich bin glücklich, dass es jetzt endlich losgegangen ist", so BMW Rennleiter Berti Hauser, "und ich bin stolz auf all die harte Arbeit, die die Fahrer und das Team in den letzten Monaten investiert haben. Die Ergebnisse waren heute zwar sehr unterschiedlich, aber wir wissen um die Schwachstellen und sind zuversichtlich, dass wir einiges verbessern können."

"Troys Ergebnis im ersten Rennen war überwältigend. Er zeigte, was er drauf hat, kämpfte sich vom 17. Startplatz auf Rang acht vor und fuhr auch noch die schnellste Rennrunde. Man mag kaum daran denken, was von einer besseren Startposition aus unter Umständen möglich gewesen wäre. Ruben verbesserte sich das ganze Wochenende über. Er wusste, dass er fürs zweite Rennen Änderungen vornehmen lassen würde, und schließlich bestätigte er dann, dass er zu den Top Ten Fahrern gehören könnte. Unser Ziel, unter die Top Ten zu fahren, ist erreichbar, denn beide Fahrer arbeiten sehr gut zusammen, und unser Team arbeitet mit vollem Engagement."