Zu viel gewollt: KTM-Pilot Espargaro verpasst Top-10-Chance

Pol Espargaro stürzt auf der Hatz nach einer Top-10-Platzierung in Jerez, freut sich aber über deutliche Fortschritte für KTM insbesondere beim Motor

(Motorsport-Total.com) - Für KTM wäre beim Großen Preis von Spanien in Jerez mehr drin gewesen. Das Team hatte nach der starken Pace - insbesondere von Pol Espargaro - in den Trainings auf eine Top-10-Platzierung geschielt. Am Ende musste Bradley Smith die Kohlen aus dem Feuer holen und fuhr auf Rang 14 zwei Punkte für den österreichischen Hersteller ein. Espargaro musste seine Ambitionen schon in Runde fünf begraben.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro

Pol Espargaro präsentierte sich in Jerez bis zu seinem Sturz stark Zoom

Der 25-Jährige wurde Opfer der schwierigen Bedingungen und ging in Kurve 11 über das Vorderrad zu Boden. Dieses Schicksal teilte er unter anderem mit Cal Crutchlow (LCR-Honda) und Andrea Iannone (Suzuki). "Wir haben es zu sehr versucht. Wir hatten eine gute Chance, in die Top 10 zu kommen. Aber man muss es probieren, um zu sehen, ob man schnell genug ist oder nicht. Hier hatten wir das Potenzial", ist sich Espargaro sicher.

Doch der Spanier gibt zu, es übertrieben zu haben: "KTM hat einen wirklich guten Job gemacht. Ich habe versucht, ihnen das zurückzuzahlen mit einer guten Position und vielen Punkten. Aber ich habe zu viel gewollt und versucht, meinem Bruder zu folgen. Ich glaube, in seinem Bereich hätten auch wir landen können. Aber das ist Racing." Aleix Espargaro (Aprilia) kam auf Rang neun ins Ziel.

KTM-Teammanager lobt Fortschritte am Motor

Trotz der verpassten Chance betont KTM-Teammanager Mike Leitner bei 'Servus TV': "Das lachende Auge ist sicher größer. Das Wochenende war generell sehr gut für uns. Wir sind happy, dass wir zwei Punkte gemacht haben. Der Rutscher von Pol war natürlich schade. Es hätte für ihn auch ein sehr gutes Ergebnis werden können." Dennoch habe man auf der Motorenseite einen großen Schritt nach vorn gemacht.

Das freut vor allem die Fahrer. Denn der Wechsel zum neuen Big-Bang-Motor machte sich auf Anhieb bemerkbar: "Ich denke, dass wir jetzt ein gutes Motorrad haben. Die Basis stimmt, damit kann man gut arbeiten. Der Test in Jerez am Montag ist für uns sehr wichtig. Wir werden das Bike weiter auf den Motor abstimmen, denn dazu blieb während des Wochenendes kaum Zeit. Und wir werden weiter am Chassis arbeiten."

Auch Teamkollege Smith spricht von einem "soliden Wochenende" in Jerez, und das von Freitag an. "Es lief im Nassen und im Trockenen gut. Für den Einzug in Q2 hat uns nicht viel gefehlt. Im Rennen waren die Bedingungen schwierig. In dieser Situation mit diesen Streckentemperaturen waren wir zuvor noch nicht. Aber das gehört zu unserem Lernprozess", sagt der Brite. Auch er will den Test in Jerez nutzen, um sich zu steigern.

"Es ist toll, hier testen zu können, um noch mehr Daten zu sammeln und einige Schwachstellen aus dem Rennen auszumerzen. So dürften wir für Le Mans besser aufgestellt sein", zeigt sich der KTM-Pilot zuversichtlich. Dort wird das Team auch von einem eintägigen Test profitieren können, der an gleicher Stelle in der vergangenen Woche stattfand. "So haben wir schon eine grundlegende Set-up-Idee. Das ist positiv."


Fotos: KTM, MotoGP in Jerez