Suzuki: "Die MotoGP ist das stärkste Marketingwerkzeug"

Nach drei Jahren Pause kehrte Suzuki in diesem Jahr mit einem Werksteam zurück: Für die Marketing-Abteilung ist das MotoGP-Comeback ein voller Erfolg

(Motorsport-Total.com) - Nach der Saison 2011 verabschiedete sich Suzuki still und heimlich aus der MotoGP. Bis zum Nachsaisontest in Valencia war unklar, wie es bei den Japanern weitergeht. Die Verantwortlichen von Suzuki, die am Ende nur noch ein Motorrad an den Start schickten, entschieden sich dazu, ein neues Projekt zu beginnen und zu einem späteren Zeitpunkt in die MotoGP zurückzukehren. Ursprünglich war das Comeback für die Saison 2014 geplant, doch schlussendlich ließ man sich ein Jahr mehr Zeit.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Suzuki ist durch das MotoGP-Comeback wieder in aller Munde Zoom

Die Testfahrten im vergangenen Jahr machten den Fans wenig Hoffnung, doch Aleix Espargaro und Maverick Vinales sorgten in der laufenden Saison schon für die eine oder andere Überraschung. "Die Leute sprechen nun intensiver über Suzuki. Sicher helfen die MotoGP-Aktivitäten, die Marke beliebter zu machen", freut sich Teamchef Davide Brivio im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

"Wir waren ein paar Jahre nicht aktiv. Dadurch ist Suzuki bei den Leuten etwas in Vergessenheit geraten", ist sich Brivio bewusst. "Doch jetzt sind wir zurück. Ich denke, die MotoGP ist das stärkste Marketingwerkzeug. Wir starteten in Barcelona von der Pole-Position und Startplatz zwei. Sofort sprach weltweit jeder über Suzuki, von einem Tag auf den anderen."


Fotos: Suzuki, MotoGP in Brünn


"Es gibt kein anderes Marketingwerkzeug, mit dem das möglich gewesen wäre. Die erfolgreiche Teilnahme an der MotoGP ist aus Marketingsicht nicht zu übertreffen", unterstreicht Brivio. Im Gegensatz zur V4-Maschine, die Suzuki bis Ende 2011 einsetzte, hat die neue GSX-RR einen Reihenvierzylindermotor, der auch bei den Serien-Superbikes zum Einsatz kommt. Dadurch kann die Serie besser von den Rennsport-Erfahrungen profitieren.

Davide Brivio

Davide Brivio: "Suzuki ist bei den Leuten etwas in Vergessenheit geraten" Zoom

"Ich bin nicht in die technische Entwicklung involviert. Demzufolge kann ich die Prozesse nicht beeinflussen. Dieses Projekt begann bei Null. 2011 zog sich Suzuki aus der MotoGP zurück und begann mit einem weißen Blatt Papier, um eine neue Maschine zu konstruieren. Herausgekommen ist ein Motorrad, das ein sehr gutes Handling hat. Das Chassis ist sehr gut. Erstmals setzte Suzuki in der MotoGP auf einen Reihenvierzylindermotor. Das hatte auch Marketinggründe", erklärt Brivio.

"Es ist wichtig, die Erfahrungen in die Serienproduktion fließen zu lassen. Und in der Serie setzen wir auch auf einen Reihenvierzylindermotor. Da wir das gleiche Motorkonzept verwenden, können wir die Erfahrungen direkt übertragen", schildert der Suzuki-Teamchef. "Wenn wir etwas Aufregendes finden, dann werden wir das auch in der Serie bringen. Das ist einer der Hauptgründe, warum wir den Rennsport betreiben."

Offen ist, wann ein neues Suzuki-Superbike präsentiert wird. Die GSX-R1000 ist im Vergleich zur Konkurrenz veraltet. Sowohl die Geometrie als auch die Elektronik und die Leistung sind nicht mehr zeitgemäß, wenn man sich gegen BMW, Aprilia, Ducati, Kawasaki und Yamaha durchsetzen möchte. Es Gerüchte, bereits im Winter würde Suzuki ein neues Superbike präsentieren, das auf den MotoGP-Erfahrungen basiert. Das MotoGP-Team kann zum Erscheinungsdatum keine Auskunft geben: "Darüber kann ich keine Auskunft geben. Diesbezüglich habe ich keinen Einblick", bemerkt Brivio.