Stoner krönt sich mit Heimsieg zum Weltmeister

Mit einem Heimsieg hat sich Casey Stoner zum neuen Weltmeister gekrönt - Von Beginn weg dominierte der Australier und führte einen Honda-Vierfachsieg an

(Motorsport-Total.com) - Casey Stoner hat seine erfolgreiche Saison mit einem Sieg beim Grand Prix von Australien versüßt. Mit dem neunten Saisontriumph krönte sich der Honda-Pilot vor heimischer Kulisse zum neuen Weltmeister. Vom Start weg dominierte der 26-Jährige vor heimischer Kulisse und ließ trotz eines kurzen Regenschauers nichts anbrennen. Auf den ersten vier Plätzen kamen nur Honda-Piloten ins Ziel. Marco Simoncelli und Andrea Dovizioso komplettierten das Podium. Valentino Rossi (Ducati) schied durch Sturz aus.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Der Australier Casey Stoner ist der MotoGP-Weltmeister 2011

Als sich die Fahrer für die Startaufstellung aufstellten, gab es Probleme bei Cal Crutchlow (Tech 3). Der Motor seiner Yamaha war abgestorben und wollte nicht gleich wieder anspringen. Als die Lichter ausgingen, übernahm sofort Stoner die Führung. Nicky Hayden Ducati) kam von der zweiten Reihe gut weg und übernahm Platz zwei. Simoncelli folgte als Dritter. Rossi beendete die erste Runde auf Platz sieben liegend. An der Spitze setzte sich Stoner sofort ab und fuhr sein eigenes Rennen.


Fotos: MotoGP auf Phillip Island, Sonntag


Um Platz zwei entfachte ein Duell zwischen Hayden und Simoncelli. Der Italiener kämpfte sich vorbei und Hayden musste sich gegen die nächsten Honda-Fahrer wehren. Doviziosi und Dani Pedrosa machten aber auch kurzen Prozess. Damit lagen Honda-Piloten auf den ersten vier Plätzen. Alvaro Bautista (Suzuki), der durch die Nichtteilnahme von Jorge Lorenzo (Yamaha) auf den dritten Startplatz in die erste Reihe nach vor gerückt war, mischte ebenfalls mit und hängte sich an das Hinterrad der Ducati. Rossi fuhr alleine auf Platz sieben.

Dahinter lieferten sich Colin Edwards (Tech-3-Yamaha) und Randy de Puniet (Pramac-Ducati) ihr Privatduell. Anschließend gab es noch eine Kampfgruppe mit Hiroshi Aoyama (Gresini-Honda), Karel Abraham (Cardion-Ducati), Crutchlow und Loris Capirossi (Pramac-Ducati). Toni Elias (LCR-Honda) fuhr einsam und alleine auf dem 14. und letzten Platz.

Regen immer eine Gefahr

An der Spitze waren die Verhältnisse klar. Stoner führte souverän mit sechs, sieben Sekunden Vorsprung. An den Boxen wurden die Ersatzmaschinen aufgewärmt, da dunkle Regenwolken aufzogen. In der Anfangsphase war es weiterhin trocken. Nach zehn Runden wurde die weiße Flagge gezeigt. Ab diesem Zeitpunkt war ein Motorradwechsel erlaubt.

Valentino Rossi

Ducati-Pilot Valentino Rossi schied zum zweiten Mal in Folge durch Sturz aus Zoom

Hinter Stoner kämpften Simoncelli, Dovizioso und Pedrosa um die restlichen Podestplätze. 14 Runden vor dem Ende hatte Rossi das Duo Bautista/Hayden eingeholt. Der neunfache Weltmeister ging an seinem Teamkollegen vorbei und schnappte sich kurz darauf Bautista für Platz fünf. Beim Überholmanöver stach Rossi in Kurve zehn innen hinein und rutschte über das Vorderrad aus. Nach Motegi der zweite Rennsturz für den Superstar.

Es fielen zwar hier und da einige Regentropfen, aber es blieb trocken. Vier Runden vor dem Ende begann es schließlich stark zu regnen. Stoner hatte einen heftigen Rutscher in der Zielkurve, aber er blieb sitzen. Gleichzeitig stürzte Bautista und verpasste erneut ein starkes Ergebnis. Hayden war drei Runden vor Schluss der erste Fahrer, der die Box ansteuerte und auf die Ducati mit Regenreifen wechselte. Auch Capirossi wechselte das Motorrad.

Regenschauer in den letzten Runden

Im Mittelfeld stürzten Crutchlow und Aoyama gleichzeitig. Stoner blieb auf der Strecke und entschied sich nicht für einen Motorradwechsel. Paradoxerweise schien in der letzten Runde wieder die Sonne. Der Poker von Hayden und de Puniet ging nicht auf. Das alles kümmerte Stoner nicht. Er fuhr souverän ins Ziel und bekam von seinen Fans auf den Tribünen Standingovations.

Stoner versüßte seine Saison der Superlative mit einem souveränen Heimsieg. Es war sein fünfter Triumph in Folge auf Phillip Island und sein neunter in diesem Jahr. In allen Rennen stand Stoner in dieser Saison auf dem Podium. Nur in Jerez schied er aus, nachdem er von Rossi abgeräumt worden war.

Marco Simoncelli

Marco Simoncelli setzte sich erneut im italienischen Duell gegen Dovizioso durch Zoom

Mit dieser beeindruckenden Erfolgsserie hat sich der Honda-Pilot auch zum neuen Weltmeister gekrönt. Es ist nach 2007 sein zweiter Titel in der Königsklasse. All diese Erfolge kamen am Tag seines 26. Geburtstages. Für Honda war es der erste WM-Titel in der 800er-Ära und der erste seit 2006. Der japanische Motorradgigant hat den Australier verpflichtet, um wieder große Erfolge zu feiern. Diese Mission wurde eindrucksvoll und mit Stil erfüllt.

Um Platz zwei fand das italienische Privatduell seine Fortsetzung bis zur Ziellinie. Nachdem Dovizioso Simoncelli überholen konnte, schlug "Super Sic" zurück und schnappte sich noch den zweiten Platz. Es war nach Brünn der zweite Podestplatz für den Gresini-Piloten in diesem Jahr. Dovizioso musste sich mit dem dritten Platz zufrieden geben.

Pedrosa konnte nicht an seine Leistung vor zwei Wochen in Motegi anschießen und wurde Vierter. Mit dem Vierfachsieg hat sich Honda auch die Herstellerkrone aufgesetzt. Routinier Edwards kam mit einer halben Minute Rückstand als Fünfter ins Ziel. De Puniet wurde Sechster, lag aber auch schon fast 50 Sekunden zurück.


Fotos: MotoGP auf Phillip Island, Girls


Haydens Poker ging nicht auf. Er wurde bei seinem 150. MotoGP-Rennen Siebter. Elias wurde durch die Ausfälle auf Platz acht nach vor gespült. Capirossi sah seine letzte australische Zielflagge als Neunter und Letzter. Rookie Karel Abraham wurde mit zwei Runden Rückstand gewertet, obwohl er schon nach einem Sturz draußen war.

Mehr als zehn Fahrer kamen nicht in die Wertung. Bereits am Start standen lediglich 14 Motorräder. Das Yamaha-Werksteam packte schon vorzeitig zusammen. Lorenzo hatte sich bei einem Sturz im Aufwärmtraining den linken Ringfinger verletzt und befand sich während dem Rennen in einer Klinik in Melbourne.

Sein Teamkollege Ben Spies war nach seinem schweren Sturz im Qualifying angeschlagen und konnte sich im Warmup nicht richtig konzentrieren, weil er bei dem Sturz einen harten Schlag gegen den Kopf bekommen hatte. Deshalb verzichtete auch er auf das Rennen. Damian Cudlin (Aspar-Ducati) hatte nach seinem Highsider im dritten Freien Training große Schmerzen und verzichtete auf die Rennteilnahme.