Sieglose Yamaha-Serie: "Auf dem gleichen Level geblieben"

Die sieglose Serie hält an: Hat sich Yamaha bei der Elektronik einen Rückstand eingehandelt? - Rossi schließt das nicht aus und fordert harte Arbeit für 2017

(Motorsport-Total.com) - Seit Anfang Mai wartet Yamaha auf einen Grand-Prix-Sieg. Jorge Lorenzo gewann im März den Saisonauftakt in Katar und anschließend im Frühling in Le Mans und Mugello. Rossi setzte sich bei den beiden Rennen in Spanien durch. In Jerez und Barcelona war der Altmeister unschlagbar. Im Frühling gewann das Yamaha-Duo vier Rennen in Folge, doch seither entwickelte sich die Saison vor allem für Honda positiv. Sieben der vergangenen neun Siege gingen an Honda-Fahrer.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Crewchief Silvano Galbusera und Valentino Rossi beim Studium der Daten Zoom

Lorenzo merkte nach Phillip Island an, dass Yamaha bei der Elektronik nicht die entscheidenden Fortschritte geschafft hat, während Honda die anfänglichen Probleme bei der Umstellung auf die Einheitssoftware besser in den Griff bekommen hat. "Das könnte sein", antwortet Rossi, als er in Sepang auf einen möglichen Nachteil bei der Elektronik angesprochen wird.

Trotzdem hält der Superstar fest: "Man muss am gesamten Paket arbeiten." Vor allem bei kühlen Streckentemperaturen haben die Yamaha-Fahrer Schwierigkeiten, die Reifen auf Temperatur zu bekommen und ein Gefühl für das Limit zu finden. Da Michelin die Reifen ständig weiterentwickelt, macht es für die Techniker nicht einfacher. Rossi bemerkte bereits, dass Yamaha im Laufe der Saison keine deutlichen Fortschritte gelungen sind.

"Yamaha bringt während der Saison so wie alle anderen Hersteller neue Dinge. In diesem Jahr war es genauso wie im Vorjahr. Leider konnten wir in diesem Jahr die Performance nicht verbessern. Wir sind mehr oder weniger auf dem gleichen Level geblieben", bestätigt der Italiener in Sepang seine Einschätzung. "Alle arbeiten an der Elektronik. Wenn man auf dem gleichen Level bleibt, hat man natürlich einen Nachteil."

Valentino Rossi, Jorge Lorenzo

Seit Barcelona hat kein Yamaha-Fahrer einen Grand Prix gewonnen Zoom

Nach dem verlorenen WM-Titel geht der Blick nach vorne. Im nächsten Jahr wird Rossi erneut den Angriff auf seinen achten MotoGP-Titel starten. "Wir müssen hart arbeiten", mahnt er die Yamaha-Techniker. "Jetzt konzentrieren wir uns auf die letzten beiden Rennen. In Valencia können wir dann etwas Neues ausprobieren. Dann haben wir klarere Ideen für die Entwicklung im nächsten Jahr." Allerdings ist Yamaha mit der neuen M1 zeitlich in Verzug. Ursprünglich wollte man schon Ende September in Aragon testen. Jetzt kommt das neue Bike erst zum Valencia-Test.

Honda ist mit dem neuen Motor bereits auf der Strecke. Bezüglich Motor war in Australien auffällig, dass Rossi schon am Sonntag auf sein siebtes und letztes Triebwerk wechselte. Teamkollege Lorenzo hat für die letzten beiden Rennen noch einen frischen Motor. Das liegt aber nicht ausschließlich an den Motorschäden von Mugello, Rossi hat nur jenen geplatzten Mugello-Motor aus seinem Kontingent gestrichen. Bei Lorenzo sind schon zwei Triebwerke abgeschrieben.


Fotos: Sonderlackierung für Rossis M1


Weltmeister Marc Marquez hat für die letzten beiden Saisonrennen auch noch einen frischen Motor. Wie stark ist der Nachteil, wenn ein Triebwerk schon mehrere Rennwochenenden im Einsatz war? "Es ist kein großer Unterschied", beruhigt Rossi. "Die ersten 500 Kilometer fühlen sich etwas besser an. Von da an bis zum Ende der Laufleistung ist die Power in etwa gleich. Alle versuchen den frischen Motor im Rennen einzusetzen. Sicherlich ist das eine kleine Hilfe."