• 14.10.2016 09:41

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Scott Redding: Privatfahrer-Dasein ist "mental sehr hart"

Die Gewissheit, bei normalen Bedingungen nicht um Siege kämpfen zu können, sorgt für reichlich Frust: Pramac-Ducati-Pilot Scott Redding macht sich Luft

(Motorsport-Total.com) - Die MotoGP-Karriere von Scott Redding verlief bisher nicht nach Plan. Nachdem der Brite in der Saison 2013 verletzungsbedingt den Moto2-WM-Titel verspielte, erhielt er in seiner ersten MotoGP-Saison eine unterlegene Open-Honda, mit der er sich schwer tat, aus eigener Kraft in die Top 10 zu fahren. Im Folgejahr bekam Redding eine Honda RC213V, doch die erhoffte Steigerung blieb aus.

Titel-Bild zur News: Scott Redding

Scott Redding stand in der MotoGP bereits zwei Mal auf dem Podium Zoom

In der laufenden Saison sitzt Redding auf einer Ducati Desmosedici GP15. Aktuell ist der Pramac-Pilot WM-13. und versucht, die Meisterschaft vor Teamkollege Danilo Petrucci zu beenden, um in der kommenden Saison eine 2017er-Ducati zu erhalten. "Man hat bessere Chancen, wenn man Material erhält, das näher an dem dran ist, was die Werkspiloten erhalten", weiß der Ducati-Pilot.

"Frustrierend ist, dass man als Fahrer in einem Privatteam immer auf besondere Bedingungen wartet, wie Mischbedingungen oder Regen, um sein wahres Potenzial zu zeigen. Bei trockenen Verhältnissen weiß man bereits vor dem Start, dass man dieses Rennen nicht gewinnen kann. Man kann konkurrenzfähig sein, aber man kann nicht gewinnen, es sei denn, es geschieht ein Wunder", ärgert sich Redding.


Fotos: MotoGP in Motegi


"Das ist ein Problem, das vielen Privatfahrern zu schaffen macht. Wann hat zum letzten Mal ein Privatfahrer unter normalen Bedingungen ein MotoGP-Rennen gewonnen?", fragt Redding und spielt Toni Elias' Sieg in Estoril vor zehn Jahren an. "Es ist lange her. Das sind zehn Jahre", betont der Pramac-Pilot.

"Wir treten mit der Gewissheit an, im besten Falle Sechster oder Achter zu werden. Wir können nicht auf ein Podium hoffen", bedauert Redding, der ständig versucht, sich neu zu motivieren. Unter anderem gelingt ihm das durch Teilnahmen an Triathlon-Events, bei denen er ohne Limitierungen antritt. In der MotoGP muss Redding hoffen, bald Werksmaterial zu bekommen, um aus eigener Kraft siegfähig zu sein. "Es ist mental sehr hart. Ich bin ein Racer und ich fahre, um Rennen zu gewinnen", unterstreicht der ehemalige Moto2-Vizeweltmeister.