Poncharal: Reifenkrieg lässt Kosten explodieren

Tech-3-Teamchef Herve Poncharal begrüßt die Vertragsverlängerung mit Bridgestone als Alleinausrüster - Wettbewerb erhöht die Kosten

(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Monat hat Bridgestone einen neuen Dreijahresvertrag mit der MotoGP unterschrieben und wird die Königsklasse bis Ende 2014 ausrüsten. Seit 2009 sind die Japaner die einzigen Ausrüster. Als die Entscheidung getroffen wurde, gab es zahlreiche Kritik, denn der Wettbewerb wurde somit abgeschafft. Bevor der Kontrakt verlängert wurde, war nicht sicher, ob Bridgestone nach dem Formel-1-Ausstieg weitermachen würde.

Titel-Bild zur News: Bridgestone, Reifen, LCR

Bis Ende 2014 wird die Königsklasse MotoGP auf Bridgestone-Reifen fahren

Michelin zeigte Interesse, aber auch Pirelli ließ sich im vergangenen Jahr beim Rennen in Estoril in der Boxengasse blicken. Die Italiener konzentrieren sich aber ausschließlich auf die Formel 1. Mittlerweile wird der Alleinausrüster im MotoGP-Paddock positiv gesehen, denn es werden nicht nur alle Fahrer mit dem gleichen Material ausgerüstet, sondern die Kosten bleiben im Rahmen.

Speziell finanziell hatte die MotoGP in den vergangenen Jahren zu kämpfen. Kawasaki ist ausgestiegen, Suzuki setzt in diesem Jahr nur eine Maschine ein und das Weltmeisterteam von Yamaha konnte keinen Hauptsponsor finden. Unter dem Strich stehen nur 17 Motorräder am Start. Deshalb sieht Tech-3-Teamchef Herve Poncharal das Festhalten an einem einzigen Ausrüster derzeit als richtige Entscheidung an.

"Es ist gut, dass auch andere Marken Interesse an der Meisterschaft zeigen und Michelin und Pirelli ihre Produkte in die Auslage stellen wollen. Es war aber nicht der richtige Zeitpunkt um Wettbewerb wieder zuzulassen", wird der Ex-Rennfahrer von 'Motor Cycle News' zitiert. "Wenn man Konkurrenzkampf auf dem Reifensektor erlaubt, erhöht das die Kosten."

"So wie die weltweite Wirtschaft derzeit ist, muss man versuchen, dass alle am Leben und konkurrenzfähig bleiben. Es wäre gut, wenn wir mehr Motorräder in der Startaufstellung hätten, aber wir brauchen Leute, die eine gute Show abliefern können."