Neues Chassis: Edwards startet in Mugello mit Entwicklung

Routinier Colin Edwards beginnt in Mugello mit der Entwicklung eines neuen Chassis - Dieses Projekt soll die Zukunft des Forward-Teams sein

(Motorsport-Total.com) - Für Forward beginnt an diesem Wochenende in Italien die Zukunft, denn spätestens ab dem kommenden Jahr bekommt das Team von Giovanni Cuzari nur noch die Motoren und nicht mehr die Chassis von Yamaha zur Verfügung. Eine eigene Lösung muss gefunden werden. Routinier Colin Edwards wird in Mugello am Freitag erstmals mit einem neuen Chassis ausrücken. "Die Idee dahinter ist, etwas aufzubauen, das wir schon im Vorjahr hatten, aber mit einem Yamaha-Motor", erläutert der "Texas Tornado.

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

Colin Edwards probiert in Mugello erstmals das neue Forward-Chassis aus Zoom

Im Vorjahr fuhr Edwards eine FTR-Kawasaki. Das neue Chassis ist an dieses angelehnt, nur eben mit dem Motor der Yamaha M1. "Mark Taylor designte das Bike. Ich weiß aber nicht, wer es gebaut hat", kann Edwards auch auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' nicht genau beantworten. Cuzari kündigte vor einigen Wochen an, dass Forward für den Bau des Chassis verantwortlich ist. Jedenfalls entspricht es den FTR-Genen.

Edwards, der mit Saisonende seine Karriere beenden wird, soll dieses Chassis für die künftigen Forward-Fahrer entwickeln. "Das ist der Plan. Beim Montagsstest in Barcelona wird Aleix zum ersten Mal damit fahren." Bisher beteuerte sein Teamkollege Aleix Espargaro stets, dass er beim Yamaha-Chassis bleiben wird. Die grundsätzliche Entwicklungsarbeit wird aber zunächst Edwards erledigen.

"Man muss kein Raketenwissenschaftler sein, um zu wissen, dass wir nicht die besten Chassis von Yamaha bekommen", merkt Edwards an. "Sie geben uns, was sie in der Vergangenheit hatten. Wenn wir etwas Besseres finden können, dann wäre es schön." Mit dem neuen Chassis muss sich das Team auch der Einheits-Elektronik widmen. Edwards wigelt aber ab, denn er weiß, dass ohnehin alles neu sein wird: "Wir starten ohnehin bei null. Wir müssen unser komplettes Mapping überarbeiten."


MotoGP in Mugello

"Man darf nicht an die Box kommen und sagen, dass das Motorrad ein Haufen Scheiße ist", findet der US-Amerikaner gewohnt klare Worte. "Man muss die Informationen präzise weitergeben. Dann kann man ein Motorrad weiterentwickeln." Vor allem Taylor wird das Projekt und die Entwicklung überwachen. "Ich habe seine Telefonnummer und seine Email-Adresse. Er ist bei allen Rennen vor Ort. Wenn es eine Information gibt, die ich an ihn weitergeben muss, dann können wir telefonieren."

Edwards will entwickeln

Edwards gehört zu den Fahrern der alten Generation, während Marc Marquez und die Espargaro-Brüder für frischen Wind sorgen. Edwards gibt zu, dass er seinen Fahrstil nicht mehr umstellen kann. "Er überfährt das Motorrad und hat sich besser als ich darauf eingestellt", vergleicht er sich mit seinem Teamkollegen. "Ich fahre Motorradrennen, seit er auf der Welt ist. Ich habe meinen Stil. In Malaysia fand ich es heraus, aber ich konnte nur für zwei, drei Runden damit fahren. Dann falle ich in die Instinkte zurück."

"Als kleines Beispiel nenne ich Valentino und Jorge. Sie haben komplett unterschiedliche Fahrstile. Wenn das Motorrad für Jorge entwickelt wurde, dann fällt es einem anderen Fahrer mit einem anderen Stil sehr schwer, sich daran anzupassen." Dass Edwards seine Karriere ohne MotoGP-Sieg beenden wird, damit hat er sich abgefunden. Nun widmet er sich zum Ausklang der Entwicklung des neuen Motorrades.

"Ich bin 40 und habe meinen Zenit überschritten, wo ich gewinnen konnte. Ich will aber immer noch das Beste herausholen. Die Arbeit über das Wochenende und das Energebnis sind egal. Ich muss nach einem Wochenende mit meiner Leistung zufrieden sein."