MotoGP-Sprint Katar: Martin fährt mit viel Risiko zum Sieg, Bagnaia Fünfter

Jorge Martin macht mit einem Sieg im Katar-Sprint Punkte auf Francesco Bagnaia gut, der nur Fünfter wird - Ducati beansprucht die ersten fünf Plätze für sich

(Motorsport-Total.com) - Er hatte volles Risiko angekündigt: Jorge Martin scheute am Samstag im Sprintrennen von Katar keinen Zweikampf und Kontakt, um am Ende zu triumphieren. Nach einer schwierigen Startphase setzte sich der Pramac-Ducati-Pilot schließlich gegen Fabio Di Giannantonio (Gresini-Ducati) durch, der starker Zweiter wurde.

Titel-Bild zur News: Jorge Martin

Jorge Martin kämpfte sich nach einer schwierigen Startphase zurück an die Spitze Zoom

VR46-Fahrer Luca Marini machte das Ducati-Podest als Dritter komplett. WM-Leader Francesco Bagnaia kam nicht über Platz fünf hinaus und verlor wertvolle Punkte.

"Ich dachte mir schon, dass ich stark sein und das Potenzial für den Sieg haben würde. Aber man weiß halt nie, wie es in einem Rennen läuft", sagt Martin nach seinem Sieg. "Heute ist mir endlich ein guter Start gelungen. Dann kam ich einmal von der Linie ab. Von da an musste ich mich wieder nach vorne durchkämpfen."

"Das war nicht einfach, denn sie sind nun mal unglaublich gute Fahrer. Obwohl ich auf den Hinterreifen aufpassen musste, war ich in der Lage, alle vor mir noch zu überholen. Ich hatte eine richtig starke Pace. Am Schluss kam 'Diggia' noch sehr nahe, aber zum Glück hatte ich noch diese zwei Zehntelsekunden."

"Heute zu gewinnen, das war ganz wichtig, denn ich habe wieder Punkte gutgemacht. Der große Tag kommt morgen. Hoffentlich kann ich da wieder Punkte gutmachen."

Marini am Start vorn, Martin mit frühem Fehler

Für das kurze Rennen unter Flutlicht waren elf Runden angesetzt. Marini startete von der Poleposition und teilte sich die erste Reihe mit dem Gresini-Duo Di Giannantonio und Alex Marquez. Bagnaia und Jorge Martin gingen aus Reihe eins ins Rennen.

Bei den Reifen entschied sich die Mehrheit vorne wie hinten für den harten Reifen. Einige wie etwa Marini wählten den weichen Vorderreifen. Di Giannantonio pokerte mit soft-soft.

Am Start blieb Marini vorn. Marquez fuhr auf Platz zwei vor. Dahinter kam es zum Kontakt zwischen Bagnaia und Martin, der Platz drei übernahm. Doch nach einem Fehler in Kurve 5 fiel der Pramac-Pilot wieder auf Platz fünf zurück.

Weiter hinten krachte es in Kurve 6 zwischen Enea Bastianini (Ducati), Aleix Espargaro (Aprilia) und Miguel Oliveira (RNF-Aprilia). Die Wiederholung zeigte: Auslöser war wohl Oliveira, der Espargaro ins Heck gekracht ist.

Martin lässt gegen Bagnaia nichts anbrennen

Nach einer Runde lagen Marini und Marquez bereits etwas voraus. Bagnaia kämpfte auf Platz drei um den Anschluss und hatte schon wieder Martin im Nacken. Er stach in Kurve 10 innen hinein. Erneut kam es zur Berührung. Martin ging vorbei, kurz darauf verlor Bagnaia eine weitere Position an Di Giannantonio.

Das Spitzenfeld schob sich wieder enger zusammen. Martin und Di Giannantonio schlossen die Lücke und bildeten mit Marini und Marquez ein Führungsquartett. In der Gruppe erhöhte Martin den Druck und legte sich erst Marquez und dann Marini zurecht, um in Runde fünf erstmals in Führung zu gehen.

Der Einzige, der Martin anschließend noch folgen konnte, war Di Giannantonio. Dahinter wurde die Lücke zu Marini und Marquez immer größer. Bagnaia hielt sich auf Platz fünf, musste sich aber gegen Maverick Vinales (Apriliia) behaupten.

Nur sieben Punkte trennen die WM-Rivalen

In der Schlussphase deutete sich ein Siegduell zwischen Martin und Di Giannantonio an. Der Gresini-Pilot befand sich zeitweise in unmittelbarer Schlagdistanz, für eine Attacke reichte es aber nicht mehr. Mit seinem insgesamt achten Sprintsieg verkürzte Martin den Rückstand auf Bagnaia auf nur noch sieben Punkte.

Der Weltmeister kam als Fünfter knapp vier Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel. Er musste sich neben Martin auch Di Giannantonio, Marini und Marquez geschlagen geben.

Vinales beendete das Rennen auf Platz sechs und damit als bester Nicht-Ducati-Fahrer. Auf Rang sieben folgte Brad Binder auf der KTM. Fabio Quartararo (Yamaha) und Augusto Fernandez (Tech-3-GasGas) sicherten sich die letzten beiden Punkteränge.

Johann Zarco (Pramac-Ducati) komplettierte die Top 10. Bester Honda-Pilot wurde Marc Marquez auf Platz elf. Er wurde nach einer starken Startphase in mehrere harte Zweikämpfe verwickelt und fiel schließlich aus den Punkten bis auf Rang elf zurück.