MotoGP-Qualifying Misano 2023: Erste Saison-Pole für Jorge Martin

Drei Ducati-Fahrer in Startreihe eins - Aprilia muss sich geschlagen geben und startet aus der zweiten Reihe - Dani Pedrosa (KTM) beeindruckt weiter mit Startplatz fünf

(Motorsport-Total.com) - Ducati-Festspiele im Qualifying für den Grand Prix von San Marino. Jorge Martin (Pramac) sicherte sich auf dem Misano-World-Circuit Marco Simoncelli mit neuem Rundenrekord seine erste Poleposition in der MotoGP-Saison 2023. Der Spanier hielt seine Markenkollegen Marco Bezzecchi (VR46) und Francesco Bagnaia (Werksteam) um rund vier Zehntelsekunden in Schach (Q2-Ergebnis).

Titel-Bild zur News: Jorge Martin

Erstmals in diesem Jahr hat sich Jorge Martin die Poleposition gesichert Zoom

Bei 28 Grad Celsius Lufttemperatur zeigten die Fahrer im Qualifying von Beginn an sehr gute Rundenzeiten. Bereits im ersten Versuch markierte Martin mit 1:30.832 Minuten neuen Rundenrekord. Nur seine Markenkollegen Bezzecchi und Bagnaia konnten mithalten.

Nach dem ersten Versuch war KTM-Speerspitze Brad Binder mit sechs Zehntelsekunden Rückstand Vierter. Im Finale mit dem zweiten weichen Hinterreifen schoben sich die Zeitabstände zusammen. Martin war der Mann, den es zu schlagen galt.

Der Spanier verbesserte den Rundenrekord auf 1:30.390 Minuten. An diese Marke kam niemand mehr heran. Bezzecchi fehlten 0,397 Sekunden und Bagnaia 0,436. Für Martin war es die erste Poleposition seit dem Saisonfinale 2022 in Valencia.

"Das war sicherlich eine großartige Runde, aber von der Runde meines Lebens würde ich nicht gleich sprechen", winkt Martin ab. "Ich habe wirklich viel riskiert und bin sehr stolz auf mein Team und auf mich selber, diese Pole herausgefahren zu haben."

Trotz Schmerzen in der linken Hand vom Barcelona-Startunfall zählte Bezzecchi bei seinem Heimrennen zu den schnellsten Fahrern. "Mit meiner eigenen Leistung bin ich sehr zufrieden, denn es ist mir heute nicht leichtgefallen, eine gute Rundenzeit zu fahren", sagt der Italiener.

"Die Schmerzen wurden immer stärker. Deshalb war es schwierig, aber auch sehr wichtig, es trotzdem geschafft zu haben. Wie es im Sprint laufen wird, kann ich noch nicht sagen. Was ich aber sagen kann ist, dass ich versuchen werde, mein Bestes zu geben."

Die Physis über die Renndistanz ist auch bei Bagnaia die große Frage. "Keine Ahnung, wie Jorge das gemacht hat. Das war unglaublich", lobt der Weltmeister. "Wenn er auch im Rennen ein solches Tempo anschlägt, dann wird es schwierig. Angesichts meiner Schmerzen bin ich sehr glücklich."

Wildcard-Starter Dani Pedrosa in Reihe zwei

Aprilia galt nach den Trainings als erster Herausforderer von Ducati, aber am Ende hatte Maverick Vinales eine halbe Sekunde Rückstand und belegte Platz vier. Sein Teamkollege Aleix Espargaro qualifizierte sich als Sechster.

Zwischen den beiden RS-GP wird sich Wildcard-Starter Dani Pedrosa auf Startplatz fünf aufstellen. Der Routinier bewies einmal mehr, dass er in der "Rente" nichts von seiner Klasse eingebüßt hat. Auch die neue KTM mit Carbon-Chassis präsentierte sich in Misano konkurrenzfähig.

Binder wurde mit der gewohnten KTM mit Stahlrahmen Siebter. Luca Marini (VR46-Ducati) und Marc Marquez (Honda) komplettierten die dritte Startreihe. Die Plätze zehn bis zwölf gingen an Miguel Oliveira (RNF-Aprilia), Alex Marquez (Gresini-Ducati) und Raul Fernandez (RNF-Aprilia).

Q1: Zwei Aprilia weiter, beide Yamaha draußen

Zu Beginn des ersten Abschnitts stürzte Pol Espargaro (Tech3-GasGas) in Kurve 2. Er eilte zurück an die Box und probierte es mit seinem zweiten Motorrad. Nach den ersten Versuchen hielten Oliveira und Fabio Quartararo (Yamaha) die beiden Q2-Plätze.

Als die zweiten Versuche begannen, flog Pol Espargaro erneut ins Kiesbett - diesmal in Kurve 13. Es war sein dritter Sturz an diesem Wochenende. Besser machte es sein Bruder Aleix. Bei einem Sturz am Freitag hatte sich der Barcelona-Sieger ein Schleudertrauma zugezogen.

In der Nacht auf Samstag ließen die Nackenschmerzen zum Glück nach und Aleix Espargaro konnte fahren. Mit 1:31.272 Minuten sicherte er sich die Q1-Bestzeit. Mit Oliveira auf Platz zwei zogen zwei RS-GP in den zweiten Abschnitt ein.

Als Dritter verpasste Quartararo den Q2-Einzug um lediglich 0,038 Sekunden. Dessen Yamaha-Teamkollege Franco Morbidelli landete nur auf Platz neun. Die Testfahrer Michele Pirro (Ducati) und Stefan Bradl (Honda) blieben mit den Positionen vier und fünf hängen (Q1-Ergebnis).

Für Johann Zarco (Pramac-Ducati) setzte sich das schwierige Wochenende fort. Der Franzose qualifizierte sich für Startplatz 16. Auch Jack Miller (KTM) schaffte am Samstag keine Trendwende beim Set-up und landete auf Startposition 18.

Für einen Fahrer war das Wochenende bereits zu Ende. Takumi Takahashi, der Alex Rins bei LCR-Honda vertreten hat, konnte sich in den drei Trainings nicht qualifizieren. Der Japaner blieb deutlich über der 105-Prozent-Marke und durfte nicht am Qualifying teilnehmen.

Der Sprint über 13 Runden ist Samstagnachmittag ab 15:00 Uhr angesetzt (zur Startaufstellung).