MotoGP Kundenteams 2018: Weichen auf Kontinuität gestellt

Nach Avintia stehen auch Aspar und Pramac vor einer Verlängerung mit Ducati - Kundenteams von Suzuki, Aprilia und KTM sind für 2018 nicht in Sicht

(Motorsport-Total.com) - Im Hintergrund werden im MotoGP-Fahrerlager die Weichen für die Zukunft gestellt. Eine wichtige Frage betrifft die Kundenteams der sechs Hersteller. Langfristig gesehen soll jede Marke ein Kundenteam beliefern. Sechs mal vier Motorräder ergibt ein Starterfeld von 24 Fahrern. Im Ducati-Lager stehen die Weichen auf Kontinuität. Mit Avintia wurde der Vertrag im Rahmen des Grand Prix der USA bekannt gegeben. Das spanische Team wird 2018 zwei GP17 bekommen. Aller Voraussicht nach wird auch die enge Partnerschaft mit Pramac fortgesetzt.

Titel-Bild zur News: Aspar Hospitality

Die Hospitality des Aspar-Teams von Ex-Rennfahrer Jorge Martinez Zoom

Und auch Jorge Martinez wird mit seiner Aspar-Mannschaft bei den italienischen Bikes bleiben. In Jerez einigte man sich auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit. "Wir haben an diesem Wochenende mit Aspar eine Einigung erzielt", bestätigt Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti bei 'Crash.net'. "Bei Pramac ist es nur die Frage, dass wir uns zusammensetzen und die Bedingungen besprechen. Aber wir sprechen schon mit ihnen über die Fahrer für das nächste Jahr, wie die generelle Idee aussieht."

Damit wird es auch im nächsten Jahr acht Ducati-Motorräder in der Startaufstellung geben. Wahrscheinlich werden auch LCR und Marc VDS weiter mit Honda zusammenarbeiten, beziehungsweise Tech 3 mit Yamaha. Bei den Honda-Partnern laufen die Verträge mit Saisonende aus. Hinter den Kulissen laufen die Planungen, wie zum Beispiel auch Lucio Ceccinello ein zweites Motorrad einsetzen wird.

Da alle Ducati-Kundenteams bei der italienischen Marke bleiben, ist es mehr als fraglich, ob es im nächsten Jahr Kundenmotorräder von Suzuki, Aprilia und KTM geben wird. Marc VDS oder LCR müssten sich von Honda trennen. "Suzuki hat offenbar gesagt, dass sie im Moment nicht so gut sind", meint Ciabatti. "Ich glaube, sie konzentrieren sich mehr auf ihr Motorrad. Ich weiß nicht, was Aprilia machen will, aber derzeit sind unsere Teams sehr zufrieden mit unserem Material und Service. Also ist es unser Plan, im nächsten Jahr so weiterzumachen."

Paolo Ciabatti; Luigi Dall'Igna

Die Entscheider bei Ducati: Paolo Ciabatti (links) und Luigi Dall'Igna (rechts) Zoom

Und auch von KTM wird es 2018 wohl (noch) kein Kundenteam geben. "Ich muss offen und ehrlich zugeben, dass bisher noch niemand angefragt hat", wird KTM-Motorsportchef Pit Beirer von 'Speedweek.com' zitiert. "Ehrlich gesagt: Ich bin ganz froh, wenn das nicht passiert, weil wir dann nicht in Verlegenheit kommen. Wenn uns ein Team anfragt, müssen wir es ja beliefern. So steht es in der Vereinbarung mit der Dorna; so ist der Vertrag aufgebaut."

Die Österreicher sind derzeit in allen drei Klassen aktiv und treiben mit Hochdruck das MotoGP-Projekt voran. Die Kapazitäten für ein Kundenteam wären derzeit noch limitiert. "Es wäre für uns und das ganze MotoGP-Projekt gut, wenn wir noch ein weiteres Jahr mit nur zwei Fahrern arbeiten könnten, bevor wir uns dann intensiv mit einem Satellitenteam beschäftigen", so Beirer. "Es fehlt uns mindestens noch ein Jahr, bevor wir in Ruhe über so ein Projekt nachdenken können."