Marquez: "Man will immer mehr Erfahrung haben"

Bei den letzten Tests in Jerez wurde die geringe MotoGP-Erfahrung von Marc Marquez deutlich: Der Rookie feilte an den Linien und er wünscht sich mehr Kilometer

(Motorsport-Total.com) - Moto2-Weltmeister Marc Marquez ist beim letzten Wintertest vor dem Saisonauftakt in Katar zum ersten Mal mit der MotoGP-Honda in Jerez unterwegs. Nachdem der Spanier bei den Tests auf der neuen Strecke in Austin mit Bestzeiten zu glänzen wusste, lief es in Spanien schwieriger. Am Samstag war er zum ersten Mal mit dem Prototyp im Nassen unterwegs und am Sonntag fuhr er zum ersten Mal mit dieser Maschine im Trockenen den Jerez-Kurs ab. "Es war ein schwieriger Tag, aber es war normal. Ich bin zum ersten Mal im Trockenen auf dieser Strecke gefahren."

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Rookie Marc Marquez musste in Jerez seinen Fahrstil für die MotoGP umstellen Zoom

"Zu Beginn hatte ich etwas zu kämpfen die Ideallinie zu finden, weil ich noch den Fahrstil der Moto2 gefahren bin", sagt Marquez über die Schwierigkeiten eines Rookies. "Schritt für Schritt habe ich die Linien gelernt. Dann wurde es etwas besser. Ich bin insgesamt 36 Runden gefahren, aber wir müssen noch viel an der Abstimmung arbeiten. Ich brauche mehr Zeit und Kilometer im Trockenen." Auf die Spitze fehlten ihm am Sonntag 1,2 Sekunden.

Jerez ist ein enger, langsamer und winkeliger Kurs. Abgesehen von der Gegengeraden reiht sich Kurve an Kurve. Marquez musste seinen Fahrstil von der Moto2 auf die deutlich stärkere MotoGP umstellen. "Mit der Moto2 fährt man mehr in Schräglage und zu Beginn bin ich so gefahren. Der Reifengrip war nicht so gut. Das verstärkte das Problem, weil ich stark gerutscht bin. Vielleicht bin ich zu viel Risiko eingegangen, denn ich war nicht schnell."


Fotos: Marc Marquez, MotoGP-Tests in Jerez


Langsam tastete sich Marquez heran: "Schritt für Schritt wurde ich besser. Mit Hilfe der Datenaufzeichnung habe ich mich Kurve für Kurve verbessert. Ich versuchte geschmeidig zu fahren. Wenn wenig Grip vorhanden ist und man zu aggressiv fährt, dann wird das Problem noch schlimmer. Wichtig war, dass ich mich mit gebrauchten Reifen bei jedem Versuch ein wenig verbessert habe."

Auch am nassen Samstag ist es nicht optimal gelaufen. Trotz vieler Vorschusslorbeeren muss der 20-Jährige noch viel lernen. "Es ist anders, denn mit den Bridgestone-Reifen kann man auch im Nassen pushen. Man kann den Reifen vertrauen, weil der Grip sehr hoch ist. Auch am Kurvenausgang ist der Grip besser. Wenn einem ein Fehler unterläuft, dann weiß man, dass die Elektronik arbeitet. Für die Sicherheit des Fahrers ist das sehr gut."

Marc Marquez

Im Honda-Werksteam hat Marc Marquez optimale Betreuung Zoom

"Trotzdem muss ich mich im Nassen noch stark steigern. Okay, ich bin eine schnelle Runde gefahren, aber die Konstanz war nicht sehr gut. Ich bin aber auch erst zum ersten Mal überhaupt im Nassen gefahren. Die Reifen sind der größte Unterschied zur Moto2." Jerez zeigte Marquez die Grenzen auf, denn Austin war Neuland und in Sepang gab es viele perfekte Testtage."Austin war für alle neu und niemand hatte dort eine Abstimmung."

"Es stimmt, dass sich das Motorrad vom Vorjahr etwas verändert hat, aber prinzipiell haben alle eine Abstimmung aus dem Vorjahr und zumindest eine Basis", vergleicht sich Marquez mit der erfahrenen Konkurrenz. "Ich bin zum ersten Mal auf einer Strecke wie dieser gefahren. Sepang und Austin sind ganz andere Kurse. Jerez ist viel kleiner und die Kurven sind runder. Das macht es für Rookies schwieriger. Diese Probleme werde ich in diesem Jahr an vielen Freitagen haben."

Die Wintertests sind fast abgeschlossen. War die Vorbereitung für das MotoGP-Debüt optimal? "Ich fühle mich nie bereit, denn man will immer mehr Erfahrung und Kilometer haben. Ich hatte neun Testtage im Trockenen. Das ist nicht genug, aber in Katar werden wir sehen, wie die Strecke dort ist."