Marc Marquez nach P17 im Assen-Sprint: "Schlimmster Moment meiner Karriere"

Auffahrunfall im Assen-Qualifying - Startplatz 17 - Im Sprint auch mit Rückstand 17. - Update: Marc Marquez tritt am Sonntag nicht im Grand Prix an!

(Motorsport-Total.com) - Von Marc Marquez war im Sprint bei der Dutch TT in Assen nicht viel zu sehen. Der Honda-Fahrer hatte sich zunächst als 17 qualifiziert. Das war sein schlechtestes Qualifying-Ergebnis seit Platz 20 in Assen vor zwei Jahren. Im Sprint sah Marquez die Zielflagge ebenfalls als 17.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez spricht vom schlimmsten Moment seiner Karriere Zoom

In 13 Runden verlor der sechsmalige MotoGP-Weltmeister 20 Sekunden auf Sieger Marco Bezzecchi (VR46-Ducati). Das sind rund eineinhalb Sekunden pro Runde. Es war sein schlechtestes Rennergebnis, wenn man Umstände wie Stürze oder Strafen außer Acht lässt.

Deshalb sprach Marquez nach dem Sprint vom "schlimmsten Moment" seiner Karriere als Motorradrennfahrer. "Abgesehen von der Verletzung ist das der schlimmste Moment meiner sportlichen Karriere", sagt der 30-Jährige nach dem Sprint offen.

Aber er fügt auch hinzu: "Eine Niederlage ist einfach, aber ich werde nie den einfachen Weg wählen." Als Folge des Sturzes im Warm-up auf dem Sachsenring kam Marquez mit einem verletzten linken Daumen, einer Knöchelverletzung und einer angeknacksten Rippe nach Assen.

"Momentan fahre ich für mich selbst und für meine Ingenieure. Selbst wenn man eineinhalb Sekunden langsamer fährt, sind die Probleme gleich. Ich war den ganzen Tag relaxt und habe nicht mehr attackiert, als ich fühle."

"Natürlich versuche ich, konzentriert zu bleiben. Wenn man hart attackiert, ändert sich die Balance des Motorrads. An diesem Wochenende habe ich die Elektronik so abgestimmt, dass ich sicher fahren kann."

[Update 9:00 Uhr: Honda hat bekannt gegeben, dass Marc Marquez am Sonntag nicht fahren wird. Die angeknackste Rippe bereitet Schmerzen. Er wurde nach weiteren Untersuchungen von den Ärzten für nicht fit erklärt.]

Auffahrunfall im Qualifying

Für Aufsehen sorgte Marquez dennoch, denn im Qualifying wollte er sich für eine schnelle Runde an die Ducati von Enea Bastianini hängen. Zunächst hatte der Italiener in Kurve 1 einen Rutscher und musste die Runde abbrechen.

Wenig später krachte Marquez in Kurve vier an das Hinterrad von Bastianini und stürzte. Beide waren neben die Ideallinie gefahren und hatten sich nach anderen Fahrern umgeblickt. Marquez hatte zu spät bemerkt, dass Bastianini langsamer geworden war. So kam es zum Auffahrunfall.

"In Spanien gibt es das Sprichwort, dass es im Nassen regnet", seufzt Marquez. Auf Deutsch übersetzt meint er in etwa: "Erst hat man kein Glück, und dann kommt auch noch Pech hinzu." Für Marquez war das Qualifying damit zu Ende. Bastianini konnte weiterfahren.

"Ich hatte schon 1.000 Mal diese Situation. Hier habe ich mich umgeblickt, um nicht andere Fahrer zu behindern. Ich habe ihn nicht gesehen", sagt Marquez und hält fest, dass er sich bereits entschuldigt hat: "Ich habe ihn im Motorhome besucht."

Das bestätigt auch Bastianini: "In Kurve 1 wäre mir fast das Vorderrad weggerutscht - ein guter Save! Dann sah ich in Kurve 4, dass von hinten andere Fahrer kamen. Ich machte Platz für sie. Ich war außen und Marc war bei mir. Es kann passieren. So ist die MotoGP. Nach dem Qualifying kam er zu meinem Motorhome und hat sich entschuldigt."