Hernandez jubelt als bester CRT-Fahrer

Yonny Hernandez war in Indianapolis der beste Claming-Rule-Fahrer und kam als Neunter ins Ziel - Viele technische Probleme im CRT-Feld

(Motorsport-Total.com) - Die Claiming-Rule-Piloten kamen auch in Indianapolis mit über einer Minute Rückstand ins Ziel und hatten mit Ausnahme von Pramac-Pilot Toni Elias keine Chance gegen die Prototypen. Dennoch konnten die neuen Motorräder auf dem berühmten Speedway aufzeigen. Im Qualifying verlor Randy de Puniet mit der Aspar-Aprilia nur 1,6 Sekunden auf die Pole-Position, obwohl der Franzose auf der 800 Meter langen Zielgeraden 17 km/h auf die Honda von Dani Pedrosa einbüßte. De Puniet war sogar schneller als Valentino Rossi mit dem Ducati-Prototypen. Eine weitere Klatsche für das Werksteam aus Italien. Das Problem ist, dass man mit der ART eine schnelle Runde fahren kann, dieses Tempo aber nicht über die Distanz halten kann.

Titel-Bild zur News: Sergio Hernandez

Yonny Hernandez zeigte im Parc Ferme stolz die kolumbianische Flagge Zoom

Im Grand Prix trugen die CRT-Bikes wieder ihr eigenes Rennen aus. In der Anfangsphase hingen sie am Heck von Rossi, doch der Italiener konnte sich dann doch absetzen. Karel Abraham (Cardion-Ducati) kämpfte sich nach seiner schlechten Startposition durch das CRT-Feld. Dabei war zu sehen, dass die CRT-Fahrer im engen Infield mithalten konnten, aber auf der Geraden verloren. Drei Fahrer machten sich den inoffiziellen CRT-Sieg untereinander aus. Das Aspar-Duo de Puniet und Aleix Espargaro wurden von Yonny Hernandez (Avintia) herausgefordert.

De Puniet verabschiedete sich durch eine defekte Kupplung. Somit war es ein Duell, das Hernandez für sich entschied und als Neunter ins Ziel kam. "Ich kann gar nicht in Worten ausdrücken, was ich gefühlt habe, als ich die Ziellinie überquerte und zu Pedrosa, Lorenzo und Dovizioso in den 'Laufstall' durfte", freut sich der Kolumbianer. "Das Team hat super gearbeitet und mir ein Motorrad vorbereitet, auf dem ich mich wohlgefühlt habe. Die Evolution des Chassis und die neue Hinterradschwinge hat mir mehr Selbstvertrauen ermöglicht und ich konnte am Limit fahren."


Fotos: MotoGP in Indianapolis, Sonntag


"Ich habe jetzt mehr Grip am Hinterrad, aber wir müssen noch einen Weg finden, um den nachlassenden Grip in den letzten Runden zu verringern. Seit Saisonbeginn haben wir große Fortschritte erzielt. Ich kann mich nur beim Team bedanken und versuchen, diese Richtung in den kommenden Rennen fortzusetzen." Espargaro musste sich schließlich um drei Sekunden geschlagen geben, ist aber in der WM der bestplatzierte CRT-Pilot.

"Ich war sehr auf ein gutes Rennen konzentriert, weil ich beim Fahren viel Spaß an diesem Wochenende hatte. Mir gelang ein guter Start und ich fühlte mich wohl. Gegen Rennhalbzeit merkte ich, dass das Getriebe aufgeben wird", spricht der Spanier ein technisches Problem an der Aprilia an. "Plötzlich ist es in den Leerlauf gesprungen und ich kam von der Linie ab. Ich musste die verlorene Zeit immer wieder gutmachen. Danach hing ich hinter Hernandez, aber mit diesem Problem konnte ich ihn nicht überholen."

Yonny Hernandez; Aleix Espargaro

Yonny Hernandez (68) kämpfte erfolgreich gegen das Aspar-Duo Zoom

"Trotzdem bin ich Zehnter geworden und habe sechs Punkte gesammelt. Damit müssen wir zufrieden sein." Weniger zufrieden war de Puniet, bei dem es auch ein technisches Problem gab. "Ich bin stark gestartet, aber Aleix und Yonny konnten mich bald überholen. Ich blieb an ihnen dran und studierte ihre Linien. Das Rennen wurde spannender, aber ich wollte keine Risiken eingehen. Zwei Runden bevor die Kupplung brach, fühlte ich etwas Merkwürdiges."

"In der ersten Kurve konnte ich nicht mehr die Gänge wechseln und verlor drei Sekunden", berichtet der Franzose. "In der Schikane vor der Geraden wurde mir bewusst, dass etwas nicht mehr korrekt funktionierte. Ich verlor wieder zwei Sekunden. Die nächste Runde war okay, aber dann gab die Kupplung auf. Es ist enttäuschend, weil ich wieder viele Punkte verloren habe. Wir müssen auf das Positive blicken und weiter hart arbeiten, damit wir in Brünn die verlorenen Punkte aufholen können."

Colin Edwards

Für Routinier Colin Edwards war es ein Heimrennen zum Vergessen Zoom

Die weiteren CRT-Piloten kamen weit abgeschlagen ins Ziel, oder schieden wie de Puniet vorzeitig aus. Ivan Silva konnte nie das Tempo seines Avintia-Teamkollegen Hernandez gehen und kam 20 Sekunden später über die Ziellinie. "Ich bin trotzdem zufriedener als bei anderen Rennen, denn ich habe ein gutes Resultat erobert", spricht der Spanier seinen Zwölften Platz hinter Elias an. "Ich fühlte mich auf dem Motorrad wohler und konnte ein gutes Tempo halten. Ich habe unter Rennbedingungen meine beste Zeit des Wochenendes egalisiert. Ich finde, das ist positiv. Außerdem war ich drittbester CRT-Fahrer und sammelte wieder Punkte."

Silva freut sich nun auf Brünn, denn Laguna Seca und Indianapolis waren Neuland für ihn. "Wir müssen in der gleichen Richtung weiterarbeiten und aus Brünn einen Vorteil ziehen, weil ich die Strecke kenne." Dagegen war Routinier Colin Edwards nicht zufrieden. Vor heimischem Publikum wurde der "Texas Tornado" überrundet, sammelte als 13. aber zwei Punkte. "Ich dachte, ich hätte einen guten Start, aber dann wurde ich in Kurve zwei eingeklemmt."

"Überall gab es Zwischenfälle. Es sind einige Jungs gestürzt. Ich versuchte in einen guten Rhythmus zu kommen und ein gutes Tempo zu finden. Dann sah ich jemanden vor mir und ich wollte mich anhängen, aber dann platzte der Motor von Spies und es hingen dichte Rauchwolken. Ich wusste nicht was ich tun sollte, denn ich sah nichts. Als ich durch den Nebel war, gab ich wieder Gas. Ivan war vor mir. Ich versuchte mit ihm mitzuhalten, aber er machte keine Fehler", schildert Edwards sein enttäuschendes Heimrennen.

Steve Rapp

Steve Rapp sammelte mit der APR-Kawasaki seinen ersten WM-Punkt Zoom

Der Brite James Ellison sammelte als 14. zwei WM-Punkte. Dahinter kamen die beiden Wildcard-Piloten aus den USA ins Ziel. Steve Rapp und Aaron Yates konnten sich qualifizieren und schafften problemlos die Distanz. Rapp fiel außerdem dadurch auf, dass er Jorge Lorenzo beim Überrundungsmanöver aufhielt. Dennoch war das Rennen für Rapp und die Mannschaft von Attack-Performance-Racing ein Erfolg, denn es gab einen WM-Punkt für den 15. Platz. Yates und die GPTech-Mannchaft gingen zwar leer aus, aber die Qualifikation und die Zielankunft ist als Erfolg zu werten.

Für die weiteren drei CRT-Piloten im Feld war schon früh Feierabend. Mattia Pasini (Speed Master) stürzte bereits in der zweiten Runde. "Das war ein unglücklicher Sonntag. Ich war das gesamte Wochenende schnell. Es bestand die Chance auf ein gutes Resultat und die Möglichkeit, mit den besten CRT-Fahrern zu kämpfen, wenn ich ihre Pace betrachte", trauert Pasini der verpassten Chance nach. "In der ersten Runde unterlief mir ein Fehler. Um niemanden zu behindern, fuhr ich von der Strecke. Dort war es schmutzig und ich stürzte."

Danilo Petrucci (Ioda) und Michele Pirro (Gresini) gaben an der Box auf. Es gab technische Probleme. Bei Pirro war die Hinterradschwinge defekt. "Es ärgert mich, weil ich zum vierten Mal in Folge ausgeschieden bin. Das war ein weiterer technischer Rückschlag und ich bin sehr enttäuscht", ärgert sich der Italiener. Am kommenden Wochenende geht es in Brünn weiter.