Gabbarini: Lorenzo muss sich noch an die Ducati gewöhnen

Der große Durchbruch blieb für Jorge Lorenzo beim MotoGP-Test auf Phillip Island aus - Crewchief Cristian Gabbarini weiß, woran es noch krankt

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei eher durchwachsenen MotoGP-Testtagen auf Phillip Island meldete sich Ducati-Pilot Jorge Lorenzo am Freitag in den Top 10 zurück und blieb auf Rang acht mit nur 94 Tausendstelsekunden hinter seinem Teamkollegen Andrea Dovizioso zurück. Von der Spitze trennten den Spanier aber immer noch 0,793 Sekunden. Crewchief Cristian Gabbarini zieht daher zwar ein zufriedenes, aber nicht überschwängliches Fazit.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo sucht auf seiner neuen Ducati weiter nach dem optimalen Gefühl Zoom

"Es war okay, nicht schlecht. Wir haben daran gearbeitet, ein Basis-Setup zu finden und das Bike für Jorge optimal einzustellen", sagt er im Gespräch mit 'motogp.com'. Aus diesem Grund sei die Zeitenjagd auch erst einmal zweirangig gewesen: "Am Ende ist es vor allem wichtig, dass er sich damit wohlfühlt. Dabei ging es nicht so sehr um Zeiten, sondern mehr darum, uns auf die Zukunft und das erste Rennen vorzubereiten."

Hauptproblem an Tag drei auf Phillip Island sei der Wind gewesen, erklärt Gabbarini weiter, "aber das ist für alle dasselbe. Manchmal ändert man etwas und dann kommt der Wind dazwischen. Da ist es schwer zu verstehen, ob wir in die richtige Richtung entwickelt haben." Die Probleme, die Lorenzo vor allem im Kurvenscheitel verspürte, führt Gabbarini aber nicht in erster Linie auf das Motorrad oder Setup zurück.


Fotos: Jorge Lorenzo, MotoGP-Test in Phillip Island


"Ich denke, das hat mehr mit dem Fahrstil zu tun. Es sind zwei sehr unterschiedliche Motorräder. Und nach so vielen Jahren bei Yamaha muss Jorge seine Art und Weise, wie er das Motorrad fährt, etwas ändern", weiß sein Crewchief, räumt aber zugleich ein: "Natürlich haben auch wir unser Bestes gegeben, um das Bike zu verbessern und ihm dabei zu helfen, es gut und schnell zu verstehen."

Dabei gehe es vor allem darum, Lorenzo das nötige Selbstvertrauen zu geben, Kurven aggressiver anzufahren. Mit den weichen Reifen, die der Spanier am Freitagnachmittag aufzog, schien das schon besser zu gelingen. Damit hätte sich der ehemalige Yamaha-Pilot sogar ein Top-3-Finish zugetraut: "Es war sehr schade, dass wir den weichen Reifen am Vormittag nicht verwenden konnten, als die Bedingungen ideal waren."

Am finalen Testtag probierte Ducati auch den neuen Hinterreifen von Michelin. "Das müssen wir tun, um Feedback zu geben", erklärt Gabbarini. "Sie brauchen Informationen und für uns ist es wichtig zu wissen, welcher Reifen der beste ist." Auch hierbei habe nicht die schnellste Rundenzeit oberste Priorität, vielmehr sei der Weg das Ziel. "Wir müssen das Motorrad auf Jorge abstimmen. Als Folge entwickelt sich auch die Rundenzeit."