• 10.04.2017 12:34

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Frühes Aus: Jorge Lorenzo hätte mit Top 6 gerechnet

Sturz in Kurve 1: Jorge Lorenzo fährt auf Andrea Iannone auf und spricht von Glück, dass er sich nicht verletzt hat - Fortschritte mit der Ducati stimmen ihn positiv

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Argentinien war für Jorge Lorenzo schon wieder vorbei, da hatte das Rennen gerade erst begonnen. Von Startplatz 16 kommend erwischte der Ducati-Pilot im Kampfgetümmel der ersten Kurve das Hinterrad der Suzuki von Andrea Iannone und stürzte. "Ich hatte einen guten Start. In der ersten Kurve habe ich mich für die Innenseite entschieden", schildert Lorenzo. "Dort waren viele Motorräder. Aus irgendeinem Grund habe ich das Hinterrad von Iannone berührt und bin gestürzt. Sehr enttäuschend."

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Das Rennen von Jorge Lorenzo war schon in der ersten Kurve zu Ende Zoom

Lorenzo kam tatsächlich gut von der Startlinie weg und war in der ersten Kurve schon auf Augenhöhe mit seinem Teamkollegen Andrea Dovizioso, wie die Heck-Kamera von Iannone zeigte. Dann ging alles sehr schnell. "Jorge hat mich stark getroffen und ich weiß nicht, warum ich nicht gestürzt bin", kommentiert Iannone den Zwischenfall. "Da hatte ich Glück." Lorenzo rutschte nach außen weg Richtung Wiese. Dabei hatte der Spanier ebenfalls viel Glück, dass er nicht von anderen Fahrern getroffen wurde.

"Glücklicherweise bin ich okay, weil mich Baz fast erwischt hätte. Ich hatte Glück. Es war ein böser Unfall", sagt Lorenzo deshalb. Was wäre im Rennen möglich gewesen? "Andrea hatte an diesem Wochenende viele Probleme. Ich hätte mit einem guten Start und ohne Probleme in der ersten Kurve mit Bautista in dieser Gruppe um Platz vier kämpfen können. Mit meiner Pace glaube ich, dass das möglich gewesen wäre."

So stand Lorenzo mit leeren Händen und vor allem ohne den wichtigen Rennkilometern da. Jede Runde ist für ihn wichtig. "Ich bin enttäuscht, denn ich hätte dringend Kilometer gebraucht. Wir haben an diesem Wochenende gute Fortschritte mit meiner Sitzposition erzielt. Der Fahrstil ist auch etwas anders, ich verwende mehr die Hinterradbremse, um das Motorrad zu verzögern. In der Aufwärmrunde fühlte ich mich sehr, sehr gut."

Falsche Sitzposition seit Wintertests

Trotz der Wetterkapriolen in Termas de Rio Hondo erkennt Lorenzo Fortschritte. Ein entscheidender Aha-Effekt war eine andere Sitzposition: "Ich machte beim Wintertest einen Fehler und habe das Motorrad niedriger eingestellt. Aber für dieses Bike ist das ein Fehler. Uns ist das leider spät aufgefallen, aber besser jetzt als nie." Wir erinnern uns, wie Lorenzo bei den ersten beiden Testtagen in Valencia im vergangenen November akribisch am Sitz gearbeitet hat, um dann für die Tests im Februar bereit zu sein. Ein Fehler, wie sich nun herausstellte.

Auch sonst findet Lorenzo, dass er sich immer mehr an die Ducati anpasst. Testfahrer Michele Pirro weilte auch in Argentinien und beobachtete den Spanier genau. "Ich fahre immer anders und mehr so, wie man die Ducati fahren muss. Auf der Bremse habe ich mich deutlich verbessert", betont Lorenzo. "Das Warm-up war okay. Ich war auf einer Runde zwar nicht sehr schnell, aber ich bin sehr konstant gefahren. Ich bin davon ausgegangen, dass ich mich im Rennen um drei Zehntelsekunden bis zu einer halben Sekunde steigern kann."

Jorge Lorenzo

Trotz ausbleibender Resultate erkennt Jorge Lorenzo Fortschritte Zoom

Vom WM-Titel braucht man derzeit nicht sprechen. Mit fünf Punkten aus zwei Rennen ist Lorenzo in der WM-Tabelle nur 18. Damit beträgt sein Rückstand auf Maverick Vinales schon 45 Zähler. "Meine Weltmeisterschaft wird in Austin starten", richtet Lorenzo den Blick nach vorne und sagt offen: "Katar war ein Desaster. Ich bin nur durch die Ausfälle Elfter geworden. Und hier bin ich kein Rennen gefahren. In Austin starten wir neu."