Ezpeleta und Piloten von Plänen in Wales begeistert

Nördlich von Cardiff soll der Circuit of Wales entstehen, auf dem schon 2015 die MotoGP und Superbike-WM fahren könnten

(Motorsport-Total.com) - Bisher ist Wales nur durch die Rallye Großbritannien auf der Landkarte des Motorsports vertreten, doch das soll sich schon bald ändern. In Ebbw Vale, etwa 50 Kilometer nördlich der walisischen Hauptstadt Cardiff soll bis zum Jahr 2015 der Circuit of Wales entstehen. Auf einer Fläche von 3,3 Quadratkilometern soll nicht nur ein 5,6 Kilometer langer Rundkurs, sondern auch eine Kart- und Offroad-Strecke sowie ein Technologiezentrum errichtet werden. Mit FCC Construccion wurde bereits ein Bauunternehmen beauftragt, welches das 250 Millionen Pfund (umgerechnet rund 310 Millionen Euro) teure Projekt realisieren soll.

Titel-Bild zur News: Circuit of Wales

Schon 2015 sollen der Circuit of Wales nicht mehr nur am Computer sichtbar sein Zoom

Der Circuit of Wales soll internationalen Standards für die Motorrad- und Tourenwagen-Weltmeisterschaft entsprechend und könnte schon 2015 Austragungsort eines Motorrad-Grand-Prix sein. Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta war nach einem Besuch in Wales von dem Projekt sehr angetan: "Ich war von den Plänen des Circuit oft Wales sehr beeindruckt", wird der Spanier von 'MCN' zitiert. Ezpeleta, der sich unter anderem mit der walisischen Wirtschaftsministerin Edwina Hart traf, verriet, dass er das Projekt schon seit längerer Zeit verfolge.

"Der erste Kontakt fand 2010 in Katar statt. Wie Sie sich vorstellen können, kommen verschiedene Leute mit neuen Rennstrecken auf uns zukommen. Hier konnten wir jedoch von Beginn an erkennen, wie clever diese Leute sind und was sie erreichen wollen. Jedes Mal, wenn wir miteinander gesprochen haben, konnten sie Fortschritte präsentieren, und nun stehen wir kurz vor der Realisierung", lobt Ezpeleta die Planer.

Circuit of Wales

Der Circuit of Wales soll ins walisische Hügelland eingebettet werden Zoom

Hinter dem Circuit of Wales steht die Firma "Heads of the Valleys Development", die im Oktober des vergangenen Jahres den britischen Motorrad-Hersteller FTR übernommen hatte, der unter anderem Chassis für die Moto3- und Moto2-WM herstellt. Geschäftsführer des Unternehmens ist Michael Carrick, Gründer des Finanzinvestors Aventa Capital Partners. Auch Chris Herring, der früher für HRC in der MotoGP tätig war und unter anderem Manager des Superbike-Piloten Leon Haslam ist, gehört zur Führungsriege des Unternehmens.

Gemeinsam wollen sie die Motorrad-WM nach Wales holen, und stoßen damit bei Ezpeleta auf offene Ohren: "Wir wissen, dass der Motorradsport in Großbritannien sehr populär ist, die Fans dort gehören zu den fachkundigsten auf der ganzen Welt. Daher wäre es großartig, wenn die MotoGP und die Superbike-WM auf dem Circuit of Wales fahren würden", rollt Ezpeleta den roten Teppich aus.

Sollte die Motorrad-WM wirklich in Wales fahren, erwartet die Piloten nach Aussage von Haslam, der über seinen Manager Herring Einblick in die Planungen hat, eine spektakuläre Strecke, die der Brite mit den Kursen in Istanbul und Portimao vergleicht: "Was diese Strecke einzigartig macht, sind ihre natürlichen Höhenunterschiede. Portimao ist in dieser Hinsicht extrem, aber das macht das Fahren aufregend. Dieser Kurs wird in den walisischen Hügeln gebaucht, ich kann mir keinen besseren Ort dafür vorstellen", so Haslam.

Auch BMW-Pilot Chaz Davies, der nur etwa eine Stunde von der geplanten Rennstrecke entfernt wohnt, zeigt sich begeistert: "Vor ein paar Jahren hätte ich nicht gedacht, dass so etwas in Wales möglich sei, aber jetzt könnte es wirklich wahr werden. Ich bin zwar parteiisch, denke aber, dass das Team des Circuit of Wales großartige Arbeit leistet. Die Pläne der Strecke sehen aufgrund der Höhenunterschiede fantastisch aus", so Davies gegenüber 'MCN'.