CRT auf den Geraden deutlich zu langsam

Die neuen Claiming-Rule-Motorräder sind in Katar auf den Geraden deutlich zu langsam - Danilo Petrucci ist enttäuscht: "Wie eine Moto2"

(Motorsport-Total.com) - Das erste Freie Training der neuen MotoGP-Saison hat deutlich gezeigt, wo die neuen Claiming-Rule-Teams im Vergleich zu den reinrassigen Prototypen verlieren - auf der 1,1 Kilometer langen Zielgeraden. Dazu kommt, dass die Zielkurve sehr schnell ist und die neuen Prototypen die Power der 1.000er Motoren beim Herausbeschleunigen voll ausnutzen können. Am Ende der Geraden wurde Hector Barbera (Ducati) mit 337,2 km/h gemessen.

Titel-Bild zur News: Colin Edwards

Colin Edwards (Suter-BMW) fehlten 22 km/h auf Hector Barbera (Ducati)

Das schnellste CRT-Bike von Colin Edwards (Suter-BMW) brachte es auf 315,1 km/h. Langsamster war Danilo Petrucci mit 288,5 km/h. Der Italiener war lediglich um rund zehn km/h schneller als die schnellsten Moto2-Leute, die aber lediglich über 600 Kubikzentimeter Hubraum verfügen. "In Jerez war es nicht so schlimm, aber hier sind sie sehr langsam", stellt Yamaha-Werksfahrer Jorge Lorenzo fest. "Durch die lange Gerade und die restlichen Bedingungen ist der Unterschied größer."

"Ich mache mir Sorgen um die letzten Minuten des Qualifyings. Es werden viele CRT-Maschinen auf der Suche nach einem schnellen Fahrer sein." Nach dem Training drückte Petrucci auf 'Twitter' seinen Frust aus: "Mein bester Topspeed liegt bei 288km/h. Das nächste CRT-Motorrad fuhr 302 km/h. Das sagt alles. Es ist schade. Unser Motorrad ist wie eine Moto2. Ich bin traurig, es ist frustrierend für das Team und mich."


Fotos: MotoGP-Saisonauftakt in Doha, Donnerstag


"Bei der Rundenzeit sind wir aber dran." Petrucci war auf der Stoppuhr um 1,4 Sekunden langsamer als de Puniet. Im Gegensatz zu Aspar hat das Ioda-Team von Petrucci einen eigenen Stahlrohrgitterrahmen um den Aprilia RSV4-Motor gebaut. Die Motoren entsprechen aber nicht der genau gleichen Spezifikation wie jene Triebwerke, die Max Biaggi in der Superbike-WM verwendet.

"Wir sind aber viel zu langsam", ärgert sich Petrucci. "Das ist die schlimmste Situation überhaupt. Das Motorrad ist gut, aber ohne Motor wird es schwierig. Ich mache mir auch Sorgen um meinen rechten Arm. Er schmerzt wie in Jerez. Das bereitet mir viele Probleme auf dem Motorrad." Etwas besser lief es für Mattia Pasini, der im Speed-Master-Team eine ART Aprilia fährt. Er wurde mit 307 km/h gemessen und sortierte sich an der 18. Position ein.

"Es war ein sehr wichtiges Training. Die Saison hat nun richtig begonnen. Ich bin nicht komplett zufrieden, aber generell ist es nicht so schlecht gelaufen", so MotoGP-Debütant Pasini. "Wir fuhren so viele Runden wie möglich und haben auf die Ergebnisse der Tests gezählt. Wir haben wichtige Daten gesammelt, aber erst am Samstag beginnt die Arbeit richtig. Wir werden uns auf die Abstimmung konzentrieren."

Für eine positive Überraschung sorgte Michele Pirro. Das Motorrad für Gresini wurde erst im letzten Moment fertig und konnte deshalb kaum getestet werden. Dennoch mischte der Italiener mit der FTR-Honda im Claiming-Rule-Feld mit und belegte in dieser Wertung den dritten Rang. Auf de Puniet fehlten lediglich vier Zehntelsekunden. "Der erste Tag ist nicht so schlecht gelaufen. Wir wollten viele Runden drehen, damit ich mit dem Motorrad auf dieser Strecke Vertrauen finde."

"Wir setzten die Arbeit von Jerez fort und machten kontinuierlich Fortschritte. Ich habe große Zuversicht in das Team und bin mir immer sicherer, dass wir im Laufe der Saison konkurrenzfähig sein werden", so Pirro. "Leider ist das Motorrad noch sehr jung und hat erst wenige hundert Kilometer zurückgelegt. Es braucht noch Zeit. Ich habe aber die richtigen Leute um mich herum. Ich habe nicht erwartet, so knapp hinter de Puniet zu sein. Es war für mich und die Jungs ein schöner Start."