Bradl: Kein optimales Gefühl im Trockenen

Der trockene Testtag in Jerez verlief nicht optimal für Stefan Bradl: Der Deutsche konnte kein Gefühl für den Vorderreifen seiner LCR-Honda aufbauen

(Motorsport-Total.com/Sport1) - Das Wetter bestimmte die letzten Wintertestfahrten in Jerez. Am Sonntag war es zum ersten Mal trocken und die Fahrer nutzten die Zeit ab der Mittagspause ausgiebig für Testfahrten mit Slicks. Ganz optimal waren die Verhältnisse aber nicht. "Der Grip war nicht so gut, weil es viel geregnet hat", sagt Stefan Bradl. Der Deutsche fuhr insgesamt 32 Runden mit seiner LCR-Honda und reihte sich in der Zeitenliste an der achten Stelle ein. Sein Rückstand auf die Spitze betrug 1,2 Sekunden. Zufrieden war der Zahlinger nicht, denn es gab einige Probleme. Ein harmloser Sturz trübte das Bild zusätzlich.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Im Trockenen hatte Stefan Bradl kein optimales Gefühl für den Vorderreifen Zoom

"Es war ein wenig erfolgreicher Tag, muss ich zugeben. Ich bin nicht ganz zufrieden. Ich habe gleich von Anfang an einige Probleme mit dem Gefühl zum Vorderrad und auf der Bremse gehabt. Es war schwierig das Motorrad abzubremsen und in Schräglage die Bremse noch zu benutzen. Da waren wir vom Setup her etwas daneben", erläutert Bradl seinen Tag. "Es hat etwas gedauert, bis wir das herausgefunden haben. Zum Schluss haben wir dann vielleicht die richtige Richtung eingeschlagen, aber dann war der Tag wieder vorbei. Wir haben noch etwas Arbeit vor uns."

Hatte es mit dem fehlenden Selbstvertrauen zu tun, denn schon am Samstag war Bradl im Nassen ausgerutscht? "Nein, das denke ich nicht. Vom Setup her war es die falsche Richtung. Wir sind von Austin gekommen und haben vielleicht zu viele Daten von Austin benutzt. Wir hätten Daten von der Erfahrung hier nehmen sollen. Nach und nach haben wir etwas geändert, das sich positiv ausgewirkt hat. Generell hat mein Gefühl zum Vorderrad ganz schön gelitten."

Da am Ende der richtige Weg gefunden wurde, muss dieser weiterverfolgt werden. "Wir müssen da weitermachen, wo wir aufgehört haben", blickt Bradl voraus und geht ins Detail: "Wir haben mehr Gewicht auf das Vorderrad verlagert, um mehr Reifentemperatur zu kreieren und ein besseres Gefühl zu bekommen. Da haben wir sicher noch Luft nach oben, denn ich fühle mich ganz wohl. Wir müssen schauen, dass ich mehr Zeit abspulen kann und mich leichter tu, weil ich bin ziemlich viel herumgeeiert, wo ich mich nicht wohl gefühlt habe und in Sturzgefahr war."


Fotos: Stefan Bradl, MotoGP-Tests in Jerez


"Diesbezüglich müssen wir das Motorrad noch verbessern, damit es mir leichter fällt und ich mit weniger Risiko fahren kann." Aufgrund der Wetterkapriolen konnte Bradl bisher keinen Longrun in Jerez fahren. "Es wäre für Sonntag geplant gewesen, aber bei dem Wetter war es schwierig zunächst ein Setup zu erarbeiten und dann gleich einen Longrun zu fahren. Es wird vielleicht auch am Montag sehr knapp."

Im Trockenen führten drei Yamaha-Fahrer das Klassement an. Hat der Honda-Konkurrent die Oberhand gewonnen? "Es sieht danach aus, dass Yamaha hier stark sein würde, aber man darf das nicht überbewerten, denn es war der erste trockene Testtag hier", bewertet Bradl die Zeiten von Sonntag.