Bleibt Rossi 2013 bei Ducati?

Valentino Rossi will sich mit seiner Entscheidung für das nächste Jahr noch Zeit lassen - Für ihn ist der wichtigste Punkt die Konkurrenzfähigkeit des Motorrades

(Motorsport-Total.com) - Auch im zweiten Jahr der Ehe zwischen Ducati und Valentino Rossi läuft es nicht nach Maß. Einziger Lichtblick ist die Tatsache, dass man im Regen konkurrenzfähig ist, wie einige Trainings und der zweite Platz in Le Mans unterstrichen. Rossi selbst meinte vor einigen Wochen, dass wenn man auf Regen hoffen muss, man in der "Sch...." steckt. Egal was am Motorrad geändert wird, das Resultat bleibt gleich. Der Wechsel vom Kohlefaser- auf das Alu-Chassis hat nicht den erhofften Sprung nach vorne gebracht.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi will sich mit seiner Entscheidung noch Zeit lassen

Die Techniker rund um Jeremy Burgess können zwar leichter und in kürzerer Zeit Veränderungen vornehmen, doch egal ob man die Gewichtsverteilung oder die Geometrie des Rahmens ändert, das Resultat bleibt immer gleich. Lediglich bei der Elektronik konnten bei den jüngsten Tests kleine Fortschritte gemacht werden. Trotzdem war Rossi in Silverstone chancenlos, weil er keinen Grip am Hinterrad hatte und der Reifen stark abbaute, obwohl er mit der harten Mischung unterwegs war.

"Unser Motorrad hat ein Problem. Wir können nicht genug Grip bei der Frontpartie generieren. Dadurch kann ich das Motorrad nicht richtig verzögern und in die Kurven einbiegen", spricht der neunfache Weltmeister die fundamentalen Sachen an. "Wir verstehen im Moment nicht warum und wie wir es lösen können. Wir können mit der Abstimmung die Gewichtsverteilung und die Geometrie ändern, aber das Problem bleibt immer gleich."


Fotos: Valentino Rossi, MotoGP in Silverstone


"Manchmal ist man etwas schneller, dann wieder etwas langsamer. Es gibt aber keinen Weg, um dieses Problem zu lösen", macht sich Ratlosigkeit breit. "Wenn wir das Problem lösen können, dann können wir deutlich schneller fahren", ist sich Rossi sicher. Die Frage ist nur wie, wenn erfahrene Mechaniker und Techniker auch nicht die Lösung finden. Langsam stellt sich auch die Frage, wie es in Zukunft weitergehen wird. Zwei Jahre will Rossi noch in der MotoGP fahren, aber tut er sich zwei weitere Jahre bei Ducati an?

Im Fahrerkarussell wartet man nun auf seine Entscheidung, nachdem Jorge Lorenzo seine Jetons weiter bei Yamaha platziert hat. Wenn Rossi sich entscheidet, werden auch die anderen Puzzlestücke auf ihre Plätze fallen. "Aus meiner Sicht geht es nur darum, wie konkurrenzfähig das Motorrad ist. Der Rest des Vertrages ist für mich kein Problem", sagt Rossi klar, was er will. "Ich weiß, dass Ducati viel arbeitet und etwas zu den nächsten Rennen bringen wird. Wir hoffen, dass der Fortschritt sobald wie möglich gelingt."

In dieser Woche wird Testfahrer Franco Battaini in Mugello eine neue Motorvariante ausprobieren, bei der die Kraftübertragung nicht so aggressiv sein soll. Wann wird Rossi dieses Triebwerk ausprobieren? "Ich weiß es nicht, weil wir nicht wissen, wann er bereit ist. Ich hoffe, dass ich ihn aber sobald wie möglich testen kann", meint er.

Im Fahrerlager wird davon ausgegangen, dass eine runderneuerte GP12 in Laguna Seca bereit stehen wird. Sollte auch dieses Motorrad nicht den erhofften Fortschritt bringen, wird sich Rossi dann gegen Ducati entscheiden? "Es ist schwierig zu sagen, denn es hängt von vielen Dingen ab", antwortet er auf diese Frage. "Ducati arbeitet mit einer anderen Sichtweise. Wir müssen so bald wie möglich Fortschritte machen. Laguna wird wichtig sein, um zu sehen, was wir tun können. Es ist aber nicht die letzte Chance."

Deshalb will sich Rossi mit einer Entscheidung bezüglich 2013 noch Zeit lassen. Wann wird es soweit sein? "Ich weiß es nicht. Im Sommer. Wir müssen mindestens Laguna Seca abwarten, wahrscheinlich um Brünn herum. Ich glaube, Ducati würde gerne weitermachen. Wir haben schon ein wenig über die Zukunft gesprochen, aber wir werden es sehen."