Biaggi: Rossi ist wie Copperfield

Max Biaggi vergleicht seinen alten Rivalen Valentino Rossi mit dem Magier David Copperfield - Davide Brivio schätzt, dass die Ducati-Zeit Rossi stärker gemacht hat

(Motorsport-Total.com) - Mit Spannung wartet die Motorrad-Gemeinde auf die ersten MotoGP-Rennen in diesem Jahr, um zu sehen wie sich Valentino Rossi bei seinem Comeback mit Yamaha schlagen wird. Bei den ersten Testfahrten in Sepang (Malaysia) waren die beiden Spanier Dani Pedrosa (Honda) und Jorge Lorenzo (Yamaha) zwar nicht in Reichweite, doch rund um Platz drei, vier war Rossi zu finden. Auch sein ehemaliger Rivale Max Biaggi beobachtet die Geschehnisse aus der Entfernung. Dabei ließ sich der amtierende Superbike-Weltmeister zu der Aussage hinreißen: "Valentino ist wie Copperfield. Nach zwei schlechten Jahren hat er es geschafft das Weltmeister-Motorrad zu bekommen."

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Findet Valentino Rossi auf der Yamaha zu seiner alten Magie zurück? Zoom

Mit Copperfield ist natürlich der Magier David Copperfield gemeint. Zyniker sahen in dieser Aussage die Meinung, dass sich Rossi die Yamaha aufgrund seiner Leistung nicht verdient hat. Biaggi stellte auf Twitter aber klar, dass er es anders gemeint hat: "Zu sagen, dass Rossi wie Copperfield ist, war als Kompliment gemeint. Nur ein Magier wie er kann nach zwei so schwierigen Jahren zurückschlagen. Zu Yamaha und zu Lorenzo zurückzukehren war bestimmt nicht einfach. Ich wünsche beiden viel Glück."

In diesem Zusammenhang ist noch erwähnenswert, dass Lorenzo immer ein glühender Fan von Biaggi war. Mittlerweile sind die beiden mehrfachen Weltmeister gute Freunde geworden. Spannend wird in den kommenden Monaten auch zu beobachten sein, wie sich Lorenzo und Rossi vertragen werden. Derzeit haben beide bei gemeinsamen Auftritten ein Lächeln auf den Lippen und beteuern, dass sie gut miteinander auskommen. Sie sehen keine Probleme. Dagegen äußerte Motorrad-Legende Giacomo Agostini erst kürzlich die Bedenken, dass die alte Rivalität wieder aufbrechen wird.


Fotos: Valentino Rossi, MotoGP-Tests in Sepang


Davide Brivio, der ein enger Freund und Berater von Rossi ist, ist anderer Meinung. "Sie sind beide reifer geworden und sind sich der Situation bewusst. Sie akzeptieren, dass sie zusammen sind", wird Brivio von 'PaddockChatter' zitiert. "Sie wissen, dass sie beide für Yamaha wichtig sind und sie starten auf dem gleichen Level. Ich erwarte keine Probleme, außer in einem Rennen entwickelt sich ein großes Duell. Ich glaube aber, dass sie beide intelligent genug sind und mit der Situation umgehen können, falls etwas passiert."

Brivio war von 2002 bis 2010 Teamdirektor bei Yamaha. Als sich Rossi zum Wechsel zu Ducati entschloss, verließ auch Brivio Yamaha. Er bekleidete aber keine Rolle beim italienischen Team sondern fungierte als Rossis persönlichem Berater. Das tut er auch weiterhin. Die beiden schwierigen Ducati-Jahre haben den Superstar geprägt. "Ich glaube, dass er stärker geworden ist, reifer und er wird es sehr schätzen, dass er die Yamaha wieder fahren kann", glaubt Brivio.

Valentino Rossi, Jorge Lorenzo

Derzeit verstehen sich Valentino Rossi und Jorge Lorenzo bestens Zoom

"Er weiß, dass das die beste Möglichkeit ist, um wieder um Spitzenplätze zu kämpfen." Genaue Ziele für diese Saison hat Rossi bisher nicht verlautbart. Als absolute Topfavoriten für den WM-Titel gelten Lorenzo und Pedrosa. Was ist für Rossi möglich? "Der Titelgewinn würde ihn sehr glücklich machen", lächelt Brivio. "Wenn er an jedem Wochenende um das Podest kämpft und einige Rennen gewinnt, dann wird er glücklich sein."

Der Vertrag mit Yamaha läuft über zwei Jahre. Ob Rossi dann seine MotoGP-Karriere beenden wird, ist offen - aber wahrscheinlich. "Ich glaube, dass er mindestens noch zwei Jahre in der MotoGP fahren wird. Anschließend wird er für einige Jahre ein Motorrad- oder Autofahrer sein", schätzt Brivio die Karriereplanung ein. "Ich weiß nicht in welcher Meisterschaft und auf welchem Level, aber er wird noch einige Jahre fahren."

Wie gut Rossi auch auf vier Rädern ist, beweist er Jahr für Jahr bei der Monza-Rallye. Im Vorjahr holte er sich den größten Pokal ab. "Wir werden auch diesmal im November die Monza-Rallye fahren", bestätigt Brivio. "Das ist Valentinos persönlicher Saisonabschluss und er kann nicht nicht dort sein."