Baz: "Stürze gehören zum Lernprozess"

Stefan Bradls Teamkollege stürzt in Valencia am verregneten zweiten Testtag gleich zwei Mal, zieht aber dennoch ein versöhnliches Tagesfazit

(Motorsport-Total.com) - MotoGP-Rookie Loris Baz hat der Forward-Crew am zweiten Tag des Valencia-Tests durch zwei Stürze zusätzliche Arbeit beschert. Der großgewachsene Franzose beendete den Tag als Neunter und lag 3,712 Sekunden zurück. Baz absolvierte 32 Runden und stürzte gegen Ende der Session. Dadurch war der Tag wenige Minuten vor dem Ablaufen der Uhr vorzeitig beendet.

Titel-Bild zur News: Loris Baz

Loris Baz war in der Superbike-WM ein absoluter Regenspezialist Zoom

Baz wagt einen Erklärungsversuch: "Der Kurs war zu Beginn sehr nass. Doch ich hatte bei diesen Bedingungen ein sehr gutes Gefühl für das Motorrad. Dann trocknete der Kurs etwas ab. Es stand weniger Wasser auf dem Asphalt. Ich hatte ein merkwürdiges Gefühl für den Vorderreifen. Dann verlor ich das Vorderrad."

"Wir müssen die Daten checken, doch ich erkannte bereits durch ein Gespräch mit einem Bridgestone-Techniker, dass diese Reifen komplett anders sind als die, die ich in der Superbike-WM fuhr. Ich muss mich daran gewöhnen", erklärt der Forward-Pilot. "Es ist nie gut, wenn man stürzt. Doch man muss lernen, wenn man ein neuen Projekt angeht. Stürze gehören dazu."


Fotos: MotoGP-Test in Valencia


"Ich war Reifen gewöhnt, die eine sehr weiche Karkasse haben. Die Bridgestone-Reifen sind sehr hart. Damit kann man viel höhere Geschwindigkeiten fahren. Die Schräglagen sind extremer. Da der Reifen härter ist, liefert er weniger Rückmeldung. Man spürt nicht so gut, wann man die Haftung verliert", schildert Baz. "Man sollte in einer Runde nicht so große Schritte machen, wie ich es am Vormittag tat."

Loris Baz

Loris Baz: "Schade, dass wir zwei Mal stürzten, doch unser Tempo war gut" Zoom

Beim Sturz blieb Baz unverletzt. Die Open-Yamaha wurde nur leicht beschädigt. "Es ist nicht besonders schlimm. Ich habe mich nicht verletzt. Für das Team tut es mir leid, weil es nie gut ist, den Mechanikern zusätzliche Arbeit zu verschaffen. Es gehört aber einfach dazu", bemerkt der MotoGP-Neuling, der durch seine Größe auffällt. Im Regen ist Baz' Körpergröße ein theoretischer Vorteil.

"In der MotoGP berühren die Ellbogen der Fahrer sogar im Regen den Asphalt. Es kann ein Vorteil sein, dass ich so groß bin. Man kann mehr Gewicht verteilen", bestätigt der ehemalige Superbiker. "Doch vorher muss man richtig verstehen, wohin man das Gewicht verlagern muss. Man lernt das nicht nach zwei Runden. Wir haben gut gearbeitet. Schade, dass wir zwei Mal stürzten, doch unser Tempo war gut."