Australier warten auf nächsten Superstar

Seit dem Rücktritt von Casey Stoner warten die australischen Fans auf den nächsten MotoGP-Helden - Bryan Staring sieht Potenzial bei Jack Miller und Arthur Sissis

(Motorsport-Total.com) - Jahr für Jahr pilgern die australischen Fans auf die kleine Insel Phillip Island vor der Küste Melbournes. Lange war Mick Doohan der gefeierte Star und in jüngster Zeit konnten die Fans fast schon einen Sieg ihres Lokalmatadors erwarten: Casey Stoner gewann seit 2007 alle Rennen auf der malerischen Strecke. In diesem Jahr sieht die Situation anders aus: Stoner wird zwar einige Demo-Runden drehen, doch die Chancen auf einen Heimsieg stehen schlecht. In der MotoGP sind mit Damian Cudlin und Bryan Staring zwei Australier vertreten, doch die beiden CRT-Fahrer können maximal auf WM-Punkte hoffen.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Casey Stoner war seit dem Jahr 2007 auf Phillip Island ungeschlagen Zoom

In der Moto2 ist Routinier Anthony West eine Bank, doch in diesem Jahr schaffte er es bisher nicht auf das Podest. Dafür ist West daheim stark, wie sein zweiter Platz vor zwölf Monaten zeigte. In der Moto3 haben die Australier zwei heiße Eisen im Feuer: Jack Miller und Arthur Sissis. Besonders Miller zeigte in dieser Saison sein Talent und wird im kommenden Jahr für das KTM-Werksteam von Aki Ajo fahren. Er hat derzeit auch das größte Potenzial, in Zukunft in die Fußstapfen von Doohan und Stoner zu treten.

Dagegen neigt sich die MotoGP-Karriere von Staring nach einem Jahr bereits zu Ende. "Es wird garantiert einen nächsten Casey geben, auch wenn die Australier Geduld haben müssen, bis sie genug Erfahrung gesammelt haben und bereit für die MotoGP sind", sagt Staring bei 'AAP' über Miller und Sissis. "Ich meine es nicht negativ, aber ich kann Caseys Lücke nicht füllen. Ich bin in diesem Jahr am Ende des Feldes und es war bisher weniger erfolgreich als ich gehofft habe."

"Das Motorrad wurde nicht wirklich weiterentwickelt und leider wird es mit jedem Rennen schwieriger für uns." Staring fährt eine FTR-Honda im Gresini-Team. Das Motorrad wurde anhand der Claiming-Rule gebaut, doch im Vergleich zur ART und der FTR-Kawasaki passiert bei diesem Projekt nicht viel. Diese FTR-Honda wird zu Saisonende auch eingestampft, denn Gresini setzt im nächsten Jahr neben der Honda RC213V auf den neuen Honda Production-Racer.

Trotzdem können die australischen Fans ihren Weltmeistern zujubeln, denn neben Stoner werden auch Doohan und Wayne Gardner Demo-Runden fahren. Staring glaubt, dass Stoner trotz aller Verneinungen bald ein Comeback feiern wird: "Er wird es vermissen, wenn er das Motorrad fährt. Sobald man den Helm aufsetzt und alleine auf der Strecke mit fantastischem Material fährt, dann ist das kaum zu schlagen."