Aprilia: Aleix Espargaro kratzt an den Top 10

Weniger als eine Sekunde Rückstand: Aleix Espargaro macht Aprilia Hoffnung und wartet auf den neuen Motor in Katar - Sam Lowes kann sich am Freitag steigern

(Motorsport-Total.com) - Aprilia hat mit der weiterentwickelten RS-GP Fortschritte geschafft. Die Top 10 sind aus eigener Kraft erreichbar, wie die bisherigen Testzeiten von Aleix Espargaro andeuten. Dennoch gibt es noch viel Spielraum. In Italien wird derzeit an den Prüfständen weiter am neuen Motor gearbeitet, der etwas mehr Leistung und eine bessere Drehmomentkurve haben soll. Den Australien-Test beendete Espargaro auf dem zehnten Platz. Sein Rückstand auf die Spitze betrug 0,8 Sekunden. Damit war er sogar einen Tick schneller als Valentino Rossi, aber der Superstar verzichtete auf eine fliegende Runde.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Aleix Espargaro fehlte am dritten Testtag keine Sekunde mehr auf die Spitze Zoom

Insgesamt ist Espargaro zufrieden und wartet nun auf weitere Fortschritte aus Noale. "Heute haben wir uns auf die konstante Performance konzentriert", erläutert der Spanier. "In der Rennsimulation hat sich die RS-GP gut verhalten, aber wir wissen, dass es diesbezüglich noch Raum für Verbesserungen gibt." Mehr als fünf, sechs Runden am Stück legte Espargaro dennoch nicht zurück. Andere Fahrer fuhren bis zu 20 Umläufe.

Technisch gesehen erkennt der 27-Jährige mehrere Bereiche, auf die sich Aprilia konzentrieren muss: "Auch hier auf Phillip Island passt das Bike auf der Bremse zu meinem Fahrstil. Im Vergleich zu Sepang konnten wir auch den Grip verbessern. Nachdem ich mich mit den anderen unterhalten habe, denke ich, dass wir noch in den Kurven etwas finden können, vor allem in schnellen Kurven. Diesbezüglich nahmen wir beim Chassis einige Veränderungen vor, um in der Kurvenmitte mehr Speed zu finden. In Katar werden wir diese Richtung fortsetzen."

Standortbestimmung beim Katar-Test

Beim nächsten Test in Katar werden weitere Vergleiche zwischen der neuen Verkleidung mit den neuen Aero-Kanälen und der Standard-Variante durchgeführt. Außerdem soll dann mit dem weiterentwickelten Motor die Basis für das erste Rennen gefunden werden. Während Espargaro in Australien hauptsächlich mit dem 2017er-Motorrad arbeitete, hatte Sam Lowes noch die Vorjahres-Maschine zur Verfügung. Langsam aber stetig wurden seine Rundenzeiten besser.

Sam Lowes

Bei Sam Lowes lief es am abschließenden Freitag deutlich besser Zoom

Am ersten Tag stürzte Lowes zwar noch zweimal, aber am Freitag fuhr er seine persönliche Bestzeit. Diese Runde brachte den Briten auf den 21. und vorletzten Platz. 1,6 Sekunden betrug der Rückstand. "Nach einigen Unsicherheiten entwickelten sich die Dinge in die richtige Richtung", kommentiert Teamchef Romano Albesiano den Test von Lowes. "Am Ende war es positiv, er arbeitete wie ein MotoGP-Fahrer. Wir kennen sein Talent. Wenn er seine Energie richtig einsetzt, kann er gute Ergebnisse holen."

Insgesamt betrachtet war Lowes bei den bisherigen Wintertests der schwächste Rookie. Auch Rückkehrer Karel Abraham war einen Tick schneller. "Es gibt viel mehr positive Aspekte als es den Anschein hat", hält Lowes dagegen. "Ich begann zwar mit ein paar Schwierigkeiten, aber dann ist es konstant bergauf gegangen. Ich konnte in der Gruppe vor mir dranbleiben, obwohl ich in meiner schnellsten Runde einige Zehntel verloren habe. Natürlich müssen wir schneller werden, aber ich schätze, das sagt jeder Fahrer."

"Die Abstände sind im Feld extrem eng. Mit Ausnahme der Top 2 sind alle anderen praktisch in einer Sekunde", verweist Lowes auf das Ergebnis vom letzten Tag. "Wenn morgen das Rennen wäre, dann könnte ich um WM-Punkte kämpfen. Gleichzeitig weiß ich auch, dass unser Potenzial größer ist. Deshalb ist der Katar-Test eine Chance für weitere Fortschritte. Was Aleix mit dem 2017er-Bike gezeigt hat, sind positive Anzeichen. Ich weiß, dass ich beim Saisonstart ein gutes technisches Paket haben werde."