Alvaro Bautista: "Aggressivität im Sprint liegt an Fahrern, nicht am Format"

Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista kennt Sprintrennen bestens - Ihm gefällt das neue MotoGP-Format - Die Fahrer werden sich mit der Zeit anpassen

(Motorsport-Total.com) - Zwei der neuen Sprintrennen sind in der MotoGP bisher gefahren worden. Das Feedback der Fahrer fiel gemischt aus. Einerseits wurde am Samstagnachmittag viel Spektakel geboten, andererseits wurde sowohl in Portugal als auch in Argentinien relativ aggressiv gefahren.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista

Alvaro Bautista fuhr zwischen 2010 und 2018 in der MotoGP Zoom

Yamaha-Fahrer Fabio Quartararo warnte, dass es bald "einen schweren Unfall" geben wird. Auch Alex Marquez (Gresini-Ducati) beschrieb die ersten Runden im Sprint als "wahnsinnig". Aleix Espargaro wollte sich nicht klar als Fan oder Gegner des Sprints deklarieren.

Der Aprilia-Fahrer meinte aber dennoch, dass "der Schnellste" gewinnen sollte und nicht der "Aggressivste". Jack Miller (KTM) wiederum bekannte sich von Beginn an als Befürworter des neuen Formats.

Bei der Einführung des neuen Wochenendformats wurde immer wieder die Superbike-WM als Vergleich genannt. Die seriennahe Serie bestreitet seit jeher zwei Rennen. Seit 2019 gibt es zusätzlich das Superpole-Rennen über zehn Runden.

Seit 2019 fährt Ex-MotoGP-Fahrer Alvaro Bautista in der Superbike-WM. Damals musste sich der Spanier an dieses Format mit zwei Hauptrennen und einem kurzen Rennen gewöhnen. Mit dieser Erfahrung sieht er das neue MotoGP-Format als Schritt in die richtige Richtung.

"Sie waren es gewohnt, ganz anders zu fahren. Es war genauso, als man das Qualifying in Q1 und Q2 geteilt hat. Zunächst wurde viel darüber gesprochen, aber jetzt hinterfragt niemand mehr dieses Format", sagt Bautista gegenüber der spanischen Edition von 'motorsport.com'.

"Alle diese Änderungen verbessern die Show. Wenn man als Zehnter startet, überholt man das halbe Feld bis zur ersten Kurve, oder man hat nicht viele Möglichkeiten. Die Startposition ist wichtiger als die Aggressivität."

Brad Binder

Brad Binder hat den Argentinien-Sprint von Startplatz 15 gewonnen Zoom

"Ich sehe die Sprints nicht als gefährlich an", findet der amtierende Superbike-Weltmeister und betont: "Das Risiko und die Gefahr liegt an den Fahrern, und nicht am Rennen oder dem neuen Format. Mir gefällt das neue Format viel besser."

"Ich genieße Rennen viel mehr als Trainings, wo man einfach nur Runden fährt. Ich persönlich glaube, dass es für den Sport eine gute Veränderung ist, weil es für mehr öffentliches Interesse sorgt."

"Für die Fahrer ist es etwas Neues. Wenn man von einem Sprint hört, dann denkt man, dass man vom ersten Moment an alles geben muss. Aber wenn sie erkennen, wie es funktioniert und wie sie den Sprint managen müssen, dann wird die Aggressivität nachlassen."

Bautista wirft nämlich aus der Superbike-WM einen interessanten Vergleich in den Raum: "Wir fahren in den langen Rennen aggressiver als in den kurzen."

Im Superpole-Rennen werden die ersten neun Startplätze für das Sonntagsrennen festgelegt. In der MotoGP hat der Sprint keine Auswirkungen auf die Startaufstellung des Grand Prix.

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