• 15.04.2016 14:36

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

24. Startplatz: Team von Valentino Rossi hat kein Interesse

Das Team von Valentino Rossi bewirbt sich 2017 nicht für einen MotoGP-Startplatz und macht stattdessen Moto2 mit Romano Fenati - Pons und LCR sind Interessenten

(Motorsport-Total.com) - Bis zum 29. April können interessierte Teams einen Antrag für den 24. MotoGP-Startplatz im kommenden Jahr abgeben. Alle bisherigen 21 Bikes werden bleiben, dazu kommt 2017 das KTM-Werksteam mit zwei neuen Prototypen. Somit ist ein Platz für die gewünschte Gesamtzahl von 24 noch offen. In Austin tauchten Gerüchte auf, wonach sich VR46, das Team von Valentino Rossi, um diesen Startplatz bewerben wird. Dem ist aber nicht so. Momentan kristallisieren sich ein Moto2-Team und ein MotoGP-Team als Bewerber heraus.

Titel-Bild zur News: Romano Fenati

Romano Fenati wird im nächsten Jahr mit VR46 in der Moto2 fahren Zoom

Als Rossi auf die Gerüchte angesprochen wird, lacht er zunächst und dementiert dann: "Nein, das ist nicht wahr. Ich habe mit Carmelo darüber gesprochen, aber es ist für uns unmöglich, ein MotoGP-Team zu machen. Wir haben auch kein Interesse. Im nächsten Jahr machen wir gemeinsam mit Sky die Moto2. Das ist genug", verrät er dennoch eine Neuigkeit und hält fest: "Es stimmt nicht, dass wir ein MotoGP-Team machen werden."

Fix ist, dass VR46 im nächsten Jahr ein Motorrad mit Romano Fenati in der Moto2 einsetzen wird. Das könnte ein Mitgrund für Fenatis gute Laune und vor allem seine hervorragende Leistung im Moto3-Rennen auf dem Circuit of The Americas gewesen sein. Daneben wird VR46 zwei Motorräder in der Moto3-Klasse einsetzen. Die Nachwuchsleiter wird mit der Moto2 ausgebaut. Noch ist aber nicht entschieden, mit welchem Bike Fenati im nächsten Jahr fahren wird.

Teammanager Pablo Nieto sagt: "Wir müssen noch überlegen, aber wir werden uns für das beste Material entscheiden. Das beste Motorrad ist im Moment Kalex." Allerdings könnte auch die neu entwickelte Moto2-Maschine von KTM zum Einsatz kommen. "Wir haben mit KTM gesprochen, weil wir im Internet Bilder gesehen haben, dass sie ein Bike haben", meint Nieto. "Wenn KTM ein sehr gutes Bike macht, warum nicht. Wir müssen mit jedem Hersteller sprechen." Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.


Fotos: Moto2 in Austin


Derzeit interessieren sich zwei Teams für den 24. MotoGP-Startplatz. Auf der einen Seite ist das Sito Pons, der mit seinem Rennstall schon erfolgreich in der Königsklasse vertreten war. Um die Jahrtausendwende war Pons eines der besten Teams. Ende 2005 musste sich der Ex-Rennfahrer aus Geldmangel zurückziehen und ist seit 2009 wieder in der mittleren Klasse dabei. Seither wartet Pons auf die richtige Gelegenheit für ein MotoGP-Comeback, möglicherweise mit einer Kunden-Suzuki.

Sito Pons

Kehrt Sito Pons im nächsten Jahr mit seinem Team in die MotoGP zurück? Zoom

Ein weiterer Bewerber könnte Lucio Cecchinello sein. Im Vorjahr expandierte der Italiener auf zwei Motorräder, musste jedoch wieder zurückrüsten. Auch in diesem Fall gab es Probleme mit Sponsoren. Es hängt auch von der Finanzierung ab, ob sich Cecchinello für einen zweiten Startplatz bewerben wird. "Momentan haben wir nicht das Budget", wird der Ex-Rennfahrer von 'MotoMatters.com' zitiert. "Realistisch ist es sehr schwierig, aber ich werde bis zur letzten Stunde daran arbeiten und nicht aufgeben."

Cecchinello hat Interesse, sein Team wieder auf zwei Motorräder auszuweiten. Alles hängt an der Finanzierung. Sollte es klappen, würde sich eine Chance für einen Nachwuchsfahrer aus der Moto2-Klasse ergeben. Cecchinello will im Idealfall neben dem etablierten Cal Crutchlow mit einem jungen Talent zusammenarbeiten. Honda bleibt er auf jeden Fall treu. Offen ist, ob und inwiefern auch Honda Cecchinello mit einem zweiten Motorrad helfen würde.