• 28.06.2014 19:22

Schrötter bringt vier Punkte ins Trockene

Marcel Schrötter fuhr im Moto2-Rennen in Assen einen sicheren zwölften Rang ins Ziel und sammelte damit als einziger Deutscher in dieser Kategorie Punkte

(Motorsport-Total.com) - Die Bedingungen am Renntag waren wieder einmal typisch für die Gegend im Norden Hollands und noch dazu um einiges schwerer einzuschätzen, als es im Normalfall bei unbeständigen Witterungsbedingungen ist. Nach einem kurzen Hagelschauer musste sogar der Startvorgang abgebrochen werden. Zum Zeitpunkt als die Fahrer zum zweiten Mal ihre Position in der Startaufstellung einnahmen, war die Piste durchgehend nass.

Titel-Bild zur News: Marcel Schrötter

Marcel Schrötter landete als einziger Deutscher in der Moto2 in den Punkten Zoom

Trotz einer bedrohlichen Wolkenfront ließ sich aber die Sonne blicken. Das sorgte natürlich für noch mehr Verwirrung bei allen Beteiligten, da der TT Circuit in Assen bekannt dafür ist, dass die Fahrbahn sehr schnell abtrocknet. Marcel Schrötter und seine Crew überlegten ebenso wie die meisten Teams einen Wechsel zu Slick-Reifen. Dieser Plan wurde aber angesichts der regennassen Streckenverhältnisse schnell verworfen und der 21-jährige Tech-3-Pilot ging mit Regenreifen und -Abstimmung in das achte Saisonrennen.

Ohne es vorhersehen zu können war es die richtige Entscheidung, da mehrmals leichter Nieselregen einsetzte und die Piste erst in der Schlussphase abtrocknete. Nach etwas zaghafter Fahrweise in den ersten Runden fuhr Schrötter ein gut überlegtes Rennen und brachte vier wertvolle Punkte für die Meisterschaft nach Hause.

"Diese vier Punkte für den zwölften Rang sind wirklich hart verdient, auch wenn heute sogar wieder ein Top-10-Resultat in Reichweite lag", berichtet Schrötter und ergänzt: "Es war von Beginn bis zur Zieldurchfahrt ein schwieriges Rennen. Die Bedingungen waren schwer einzuschätzen, genauso wie das Wetter am Start. Nach dem kurzen, aber heftigen Regen zum Zeitpunkt des ersten Startvorgangs war die Piste richtig nass. Deswegen habe ich mich dann in der Startaufstellung von vornherein gegen einen Wechsel auf Slick ausgesprochen."


Moto2 in Assen

"Natürlich war ich mir nicht sicher, ob es abtrocknen oder wieder zu regnen beginnen würde. Es war uns auch klar, dass es hier schnell abtrocknen wird, sobald die Sonne herauskommt, aber zumindest in der Anfangsphase hätte es auf gar keinen Fall Sinn gemacht, mit Slick ins Rennen zu gehen. Man hätte bei weitem zu viel Zeit verloren. Daher bin ich mit Regenreifen und mit einer relativ harten Abstimmung für regnerische Bedingungen gestartet. Im Nachhinein betrachtet war dies auch die richtige Entscheidung, denn erst in den letzten fünf Runden konnte ich vollen Nutzen daraus ziehen."

"Ein Regenrennen gewinnt man mit Sicherheit nicht in den ersten Runden. Die erste Hälfte des Rennens war daher eher eine verhaltene Fahrt." Marcel Schrötter

"Zuvor habe ich mir im Nassen schwergetan, ein besseres Gefühl für diese schwierigen Bedingungen aufzubauen und ich wollte auch auf gar keinen Fall stürzen. Ein Regenrennen gewinnt man mit Sicherheit nicht in den ersten Runden. Die erste Hälfte des Rennens war daher eher eine verhaltene Fahrt. Erst gegen Schluss bin ich besser in Schwung gekommen und konnte auch zügig zu meinen Vorderleuten Gino (Rea; Anm. d. Red.) und Hafiq (Syahrin) aufholen und an die Beiden ranfahren."

"Gino war sogar um einiges langsamer als ich und ich hatte ihn auch schon überholt. Aber in der letzten Runde hat er auf der Geraden gekontert und ich konnte danach bis ins Ziel nichts mehr gegen ihn ausrichten. Dazu muss ich aber auch eingestehen, dass ich nichts Unnötiges riskieren wollte. Ich war heilfroh dieses schwierige Rennen überhaupt überstanden zu haben."

"Die vier Punkte waren mir wichtiger, als leer auszugehen. Nach einem schwierigen Wochenende mit einem noch schwierigeren Rennen zum Abschluss wollte ich unbedingt mit einem zählbaren Ergebnis von hier abreisen. Hoffentlich geht es beim nächsten Rennen, das noch dazu mein Heimrennen auf dem Sachsenring ist, wieder mehr aufwärts."