Rossi: "Verrücktes Manöver von Sofuoglu"

Valentino Rossi kritisiert Moto2-Pilot Kenan Sofuoglu für seinen Unfall mit Julian Simon - Das Manöver von Johann Zarco bei den 125ern erinnert den Italiener an Max Biaggi

(Motorsport-Total.com) - Das Rennwochenende in Barcelona hatte wieder einige brenzlige Situationen zu bieten. Diesmal ging es in der MotoGP zwar gesittet zu, aber in den kleinen Klassen ging es rund. Valentino Rossi beobachtet immer die 125er und die Moto2 und hat seine Meinung zu zwei Vorfällen geäußert. In der Moto2 kam es zu gefährlichen Stürzen. Tom Lüthi und Yuki Takahashi kamen mit blauen Flecken von ihrem Unfall davon. Weniger gut geht es Julian Simon. Der Türke Kenan Sofuoglu fuhr dem Spanier ans Hinterrad. Simon wurde spektakulär von seiner Maschine abgeworfen, prallte hart auf dem Asphalt auf und stürzte ins Kiesbett.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

MotoGP-Pilot Valentino Rossi beobachtet auch die kleinen Klassen genau

Anschließend wurde ein doppelt gebrochenes Bein festgestellt. Sofuoglo überstand den Unfall unverletzt. "Sofuoglu hat einen verrückten Fehler gemacht", wird Rossi von 'Bikesportnews' zitiert. "Ich weiß nicht, was ihm passiert ist, aber man muss mit ihm sprechen. Dir kann ein Fehler passieren und du bist zu schnell dran und berührst einen Konkurrenten mit vielleicht fünf km/h Überschuss. Sofuoglu war aber um 25 km/h schneller."

"Es war ein schwerer Fehler. Wenn dieser Unfall Marco Simoncelli passiert wäre, hätten ihn die Zuschauer umgebracht." Simon ist Spanier und Simoncelli hat sich mit seiner Aktion gegen Dani Pedrosa in Le Mans den Zorn der spanischen Fans zugezogen. Die Rennleitung hat Simon und Sofuoglu in Silverstone zu einer Anhörung vorgeladen.

Aber auch in der 125er-Klasse gab es eine strittige Situation. Johann Zarco drängte Nicolas Terol am Ausgang der letzten Kurve in die Wiese und gewann das Rennen. Anschließend bekam der Franzose eine Zeitstrafe, weshalb schließlich Terol jubeln durfte. "Die Situation zwischen Zarco und Terol hat mich an Biaggi erinnert. Er hat etwas Ähnliches mit mir in Suzuka gemacht", spricht Rossi das 500er-Rennen im Jahr 2001 an.

Über die Strafe kann man diskutieren: "Es war bereits auf der Gerade und er überholte, also war es eventuell okay", findet Rossi. Auch Weltmeister Jorge Lorenzo stellt die Strafe in Frage: "Das Manöver war nicht sauber, aber ich glaube, es war nicht fair, ihm 20 Sekunden aufzubrummen", wird der Yamaha-Pilot von 'Motorcycle News' zitiert. "Vielleicht wäre es fairer gewesen, wenn man ihn auf den zweiten Platz zurückgereiht hätte. An dieser Stelle wäre er auch ohne dieses Manöver ins Ziel gekommen."

Auch Honda-Pilot Casey Stoner ist mit dem Strafmaß nicht einverstanden. "Ich glaube nicht, dass das korrekt war. Ich habe Zarco noch nie so etwas tun sehen, aber ich finde die Strafe zu hart. Uns wurde gesagt, dass wir in der letzten Runde kämpfen dürfen, aber dass es in der Anfangsphase eine andere Geschichte wäre. Vielleicht wäre eine Strafe von zehn Sekunden, oder eine Zurückreihung um ein, zwei Plätze besser gewesen."