Marquez feiert achten Saisonsieg

Marc Marquez gewinnt den Grand Prix von Japan nach einer Aufholjagd - Die Pons-Piloten Pol Espargaro und Esteve Rabat komplettieren das spanische Podium

(Motorsport-Total.com) - Das Moto2-Rennen in Motegi war eine spanische Angelegenheit und eine Demonstration von Marc Marquez. Beim Start kam der Spanier nicht weg, weil kein Gang eingelegt war. Als es dann losging, war der Suter-Pilot fast bis ganz ans Ende des Feldes zurückgefallen. Es folgte eine fulminante Aufholjagd, bis sich Marquez und Pol Espargaro (Kalex) um den Sieg duellierten. Auch in Japan hatte der jüngere der beiden Spanier die Nase vorne und feierte seinen achten Saisonsieg. In der WM hat Marquez seinen Vorsprung auf Espargaro um weitere fünf Punkte auf 53 Zähler ausgebaut. Das rein spanische Podest komplettierte Espargaros Pons-Teamkollege Esteve Rabat.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Marc Marquez hat in Motegi eine unglaubliche Aufholjagd geliefert Zoom

Der Schweizer Tom Lüthi (Suter) lieferte sich ein Duell mit Scott Redding (Kalex) um den vierten Platz. Im Ziel musste sich Lüthi knapp geschlagen geben und kam als Fünfter über die Linie. Dominique Aegerter (Suter) drang mit einer guten ersten Runde in die Top 10 nach vor und wurde schließlich Zehnter. Rookie Jesko Raffin (Kalex) wurde mit einer Runde Rückstand 29. und Letzter. Der Deutsche Marcel Schrötter (Bimota) fuhr außerhalb der Punkteränge und sah die karierte Flagge als 24.

Der WM-Titel in der Moto2 ist Marquez kaum noch zu nehmen. "Mir ist beim Start ein großer Fehler unterlaufen. Als ich die Kupplung zog und den ersten Gang einlegte, hatte ich schon ein merkwürdiges Gefühl", beschreibt er die ersten Momente. "Als die Lichter ausgingen, war ich im Leerlauf. Ich hatte Glück, dass mich niemand berührt hat. In den ersten Runden konnte ich viele Leute überholen. Ich habe nicht gedacht, dass ich gewinnen könnte, sondern wollte nur so viele Punkte wie möglich holen." Am Ende war er der strahlende Sieger.


Fotos: Moto2 in Motegi


Trotz Punkterückstand will Espargaro den WM-Titel noch nicht abschreiben. "Beim Start fühlte ich mich hinter Tito komfortabel. Später ist mir ein großer Fehler unterlaufen. Marc hatte mich überholt und ich verlor viel Boden. Dann konnte ich die Lücke wieder aufholen, aber es war sehr schwierig. In den letzten beiden Runden habe ich 100 Prozent gegeben um noch zu gewinnen, aber Marc war sehr stark. Sein Motorrad war bei der Beschleunigung besser. Der WM-Titel ist schwierig, aber nicht unmöglich", meint Espargaro.

Zum ersten Mal seit über einem Jahr kletterte Rabat wieder auf das Podium. "Zu Beginn hatte ich einen sehr guten Rhythmus. Mein Start war gut, aber als mich Marc überholte, wollte ich ihm folgen, aber mein Fahrstil änderte sich komplett. Das war mein Problem. Anschließend überholte mich Pol und ich machte den gleichen Fehler. Als ich alleine fuhr, wurde ich wieder schneller. Daran muss ich in den nächsten Rennen arbeiten. Ich habe das Rennen genossen und freue mich."

Marquez bleibt am Start stehen

Die 23 Runden waren einmal mehr eine Demonstration von Marquez. Beim Start blieb er stehen und fuhr erst mit einigen Sekunden Verspätung los. Er hatte keinen Gang eingelegt. Alle nachfolgenden Fahrer konnten dem Spanier ausweichen. An die Spitze setzte sich Redding vor dem Pons-Duo Espargaro und Rabat. Marquez war in der ersten Kurve fast Letzter, aber er pflügte durch das Feld wie ein heißes Messer durch die Butter. Nach der ersten Runde lag er schon auf Platz neun. Lüthi war Sechster und Aegerter nach einer guten Startphase 13. Eine starke Vorstellung zeigte auch Toni Elias bei seinem ersten Rennen auf der Kalex des Italtrans-Teams. Er mischte von Beginn an vorne mit und fuhr auf Platz drei.

Thomas Lüthi

Der Schweizer Tom Lüthi kam in Japan als Fünfter ins Ziel Zoom

So weit vorne war der erste Moto2-Weltmeister der Geschichte schon lange nicht. An der Spitze übernahm Rabat das Kommando und konnte sich in den ersten Runden vom Rest des Feldes leicht absetzen. Eine unglaubliche Aufholjagd lieferte Marquez. Die Gegner konnten ihm nichts entgegensetzen. Nach sieben Runden überholte er bereits seinen WM-Konkurrenten Espargaro und war schon Zweiter. Den Anschluss an Rabat schaffte Marquez problemlos. Vom Tempo her war der nächstjährige MotoGP-Pilot in seiner eigenen Liga.

Marquez ging auch an der Kalex vorbei, aber Rabat und Espargaro blieben dran. Bei Rennhalbzeit hatte sich wenige Sekunden dahinter eine Verfolgergruppe ab Platz vier gebildet. Sie bestand aus Redding, Elias und Lüthi. Aegerter war rund um Platz zehn zu finden, während Schrötter außerhalb der Punkteränge fuhr. Zu Beginn der zweiten Rennhälfte hatte Marquez alles unter Kontrolle. Espargaro hatte aber noch nicht aufgegeben und jagte seinen Landsmann. Rabat musste als Dritter schon abreißen lassen.

Drei Spanier auf dem Podium

Espargaro gab alles und ließ Marquez nicht wegfahren. Zwei Runden vor Schluss bremste Espargaro für Kurve elf sehr spät, bekam aber noch die Kurve. Dabei gingen aber wertvolle Meter verloren. Knapp rutschte er am Hinterrad von Marquez vorbei. In der letzten Runde konnte Espargaro die Lücke wieder schließen. In Kurve elf setzte Espargaro kein Manöver und in der Zielschikane war er dran, aber es reichte nicht. Marquez feierte seinen achten Sieg und nahm Espargaro in der WM weitere fünf Punkte ab. Sein Vorsprung beträgt drei Rennen vor Saisonende 53 Zähler.

Zehn Sekunden hinter diesem Duo kam Rabat über die Linie und kletterte erstmals seit Indianapolis im Vorjahr wieder auf das Podium. Drei Spanier verspritzten Champagner. Bis zum Zielstrich duellierten sich Redding und Lüthi um den vierten Platz. Die Nase vorne hatte schließlich der Brite. Simone Corsi (FTR) und Lokalmatador Takaaki Nakagami (Kalex) trugen den Kampf um Platz sechs aus. Dahinter kam die erste große Gruppe ins Ziel. Johann Zarco (MotoBI) setzte sich durch und wurde Achter.

Die weiteren Fahrer in dieser Gruppe waren Axel Pons (Kalex), Aegerter auf Platz zehn, Julian Simon (Suter), Anthony West (Speed Up) und Jordi Torres (Suter). Die gute Vorstellung von Elias endete vier Runden vor dem Ziel im Kiesbett. Er hatte bis dahin die Chance auf Platz vier und stand dann doch wieder mit leeren Händen da. Xavier Simeon (Tech 3) und Kiefer-Pilot Mike di Meglio (Kalex) holten die letzten WM-Punkte. Bereits am kommenden Wochenende findet in Malaysia der nächste Grand Prix statt.